78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Hintergrund

Web 2.0. work environment sexyness whatever

Was mich ja total aggro macht an diesem ganzen an sich wunderbaren Web 2.0. Zeugs: Diese superkreativen immerfröhlichen 21st-century yuppies in ihren totally relaxed working environments, wo alle ganz viel Spass an der Arbeit haben. Ich habe zwar schon schlimmeres gesehen, aber dieses (zugegebenermassen auch schlechte) Video aus den Last.fm Büros bestätigt diese Vorurteile doch sehr treffend. Ok, vielleicht habe ich selber einfach wieder mal zu viel gearbeitet…

(via infamy)

Bootleg/MashUp/Bastard Pop – Die Rückschau (1)

american editBekanntlich ist Mash-Up kein junges Phänomen mehr und der Hype ist schon längst vorüber. Aber leider hörte man landläufig nur von den fett-produzierenden Stars, wie Danger Mouse (aka Gnarls Barkley) und 2 May DJs (aka die soulwax’schen Dewaele Brüder). Jedoch gibt es viele coole Bootleger, von denen man bei uns kaum etwas weiss. In den folgenden Wochen will ich Euch meine Mash-Lieblinge der letzten Jahre etwas näher bringen.

Beginnen wir mit Party Ben (einer der wohl bescheuertsten Künstlernamen ever!). Die grösste us-amerikanische MashUp-Kultur gibtz in San Francisco, Bootie heisst der mittlerweile kultige Club, um den sich die ansässige Szene dreht. Von dort kommt auch Party Ben, zusammen mit Team9 ist er ebenfalls unter dem Namen Dean Gray bekannt und „veröffentlichte“ vor bald zwei Jahren das Bootleg-Album American Edit

Regelmässig stellt er seine „Werke“ ins Netz, aber weit nicht alles, was er so zusammengebastelt hat, ist wirklich brauchbar, jedoch haben sich im Laufe der Jahre einige download-würdige Hits angesammelt:

Nächste Woche gehtz weiter mit den Kleptones

Straight outta Montreux Vol. 1: Clash & Flash

Nach vier Tagen Jazzfestival ist es Zeit für einen kleinen Report vom Musikplaneten am See. Da ich bis jetzt noch nicht in Claude Nobs Chalet eingeladen wurde und das Montreux Palace meine finanziellen Möglichkeiten leider überfordert, kann ich euch nur Fragmente vom bisherigen Geschehen weitergeben. Wichtiges verpasse ich aber nicht, ausser den Prince vielleicht.

Am Eröffnungstag ging ich Ismael Lo und Youssou N’Dour mit dem Jazz Goirée Project hören. Dass beide Konzerte wunderschön waren, ist überflüssig zu sagen. Viel spannender war, wie das Publikum auf Youssou N’Dours Jazz reagierte: Bei längerenen Gesangs-Absenzen begaben sich die Sitzenden in intellektuelle Andächtigkeit, während die rundherum Stehenden angeregt zu diskutieren begannen. Der Clash zweier gegensätzlicher Konzertkulturen erlebt man in Montreux nicht selten. Am Freitag gipfelte er in lauten „Psscht!“-Attacken aus den Sitzreihen und dem sehr offensiven Versuch eines Senegalesen, mit Youssou N’Dour Kontakt aufzunehmen. Der kläglich scheiterte. Der Weltstar diskutierte gerade mit seinem blinden Pianisten.

beastieb.jpgDas gestrige Konzert der Beastie Boys war ein Meer der Superlativen: Die grösste Bühnenpräsenz, die wildeste Show, die überraschendsten Samples, das tanzbarste Hip-Hop-Konzert, das ich je erlebt habe. Die pflotschnassen T-Shirts links und rechts waren nicht Resultat der hohen Temperaturen im Auditorium Stravinski, sie bezeugten vor allem, was die alten New Yorker Rap-Punker auf der Bühne boten: Hot Shit. Aufregend hohe Qualität zum Bouncen, Bangen, Pogen. Da war selbst der Afterparty Jam mit Spank Rock, William White & Co. ein Nichts dagegen. Und das sagt einer, der die Beastie Boys etwa so gut kennt wie Sir Colin den Rap.

Heute werde ich sehen, ob Mike D, MCA, Adrock, Mixmaster Mike & Co. auch ohne Sprechgesang eine Show der Superlative bieten können. Wer mir ein bisschen Sonne oder ein Fresspäckli schicken will:

Gregor Frei
Rue du Bon-Port, 2
1820 Territet-Montreux

„Dr gröscht huere Rockgig aller Zeiten“

Seit meinem Tokio Hotel Selbstversuch kann mich nichts mehr schocken. Also habe ich mich am Samstag ins Zürcher Hallenstadion aufgemacht, um mir zu Gemüte zu führen, was die Swiss Friends of Live Earth zu bieten haben. Public Viewing war angekündigt und natürlich Gölä & Friends (darunter Steve Lee, Daniel Kandlbauer und Sandee). Ich habe mich für dieses Erlebnis von der Basler Zeitung entschädigen lassen, meinen Erfahrungsbericht gibt es in der baz von heute zu lesen.

Züri-Fäscht: Erlaubt ist, was nicht (ver)stört

Hinz und Kunz werden auch vom diesjährigen Züri-Fäscht wieder vorzüglich musikalisch unterhalten. Hauptsache man kennt alles schon irgendwoher, die Feuerwerksmusik inbegriffen. Neben „Uuhs“ und „Aahs“ gibt’s dabei Klassiker von den Gypsy Kings, Aretha Franklin, Jerry Lee Lewis, U2, Andrea Bocelli sowie Freddy Mercury im Duett mit Monserrat Caballé zu hören. Warum ausgerechnet „Barcelona“ von letzteren das Zürifäscht-Feuerwerk eröffnet, bleibt ein Rätsel. Dabei wäre doch „Züri brännt“ von TNT auf der Hand gelegen. Aber nein, man muss die Umwelt unbedingt mit Hymnen-Importen belasten. Schweizer Kulturgut dafür am Sonntag mit Baschi, Kandlbauer und Hugo Bigi (!!!).

Zudem natürlich Festzeltmucke á Discretion, z.B. von den Boogierockern Pink Sugar („für jung und alt“) oder den Scumabis, deren Ziel es ist, „fätzigi, poppigi Musig“ zu machen. Eine Pink Floyd-Coverband darf selbstverständlich auch nicht fehlen. Was mit „viele Live Music Acts wie Züri Rockt mit Rock Highway Contest und History of Rock auf dem Grossmünsterplatz“ (sic!) genau gemeint ist, konnte leider nicht aufgeschlüsselt werden. Rock wird am Züri-Fäscht jedenfalls gross geschrieben, auch das „We Will Rock You“-Musical gibt ein Gastspiel.

Doch was, wenn man weder an der Radio24-FridayNite- Sause, noch an der Street Parade-Warmup-Party auf dem Bürkliplatz enden will? Knackeboul, CunninLynguists, Blumentopf und Nega gibt’s am Freitag auf der Blatterwiese am „Touch The Lake“-Festival für lau, sofern man sich vorher den obligatorischen Bändel in einer BurgerKing-Filiale abholt (zum Glück sind die alle so superzentral gelegen…). Auf der anderen Seeseite tanzt der Bär zu den vielleicht besten Beats des Zürifäschts, obwohl der „Rave Au Lac“ in der Roten Fabrik mit Kalabreses Rumpelorchester sowie etlichen DJs mit dem Ganzen eigentlich gar nichts zu tun haben will. Die Schickis und Mickis werden ihre Bootys ohnehin lieber an den Blushin‘ Pink- und Beau Temps-Partys „scheikä“. Party on!

Cd von Patrick Nuo zugeschickt erhalten – was tun?

Rechtsradikaler Hardcore Berlin-Rap aus Rapperswil

bluetbad.jpgWie war das nochmals? Punks sind links, Rastas ebenso, Indie-Jungs sowieso, und Hip-Hopper? Die sind eben rechtsradikal. Das weiss die deutsche Öffentlichkeit schon lange. Nun hat es auch die beiden Bauers-Rapper Toni Lonoce & King Loue erwischt. Ihr Presswerk verweigert die Herstellung der neuen EP „Metzgetä 2: Bluetbad“ mit der Begründung „Rechtsradikaler hardcore-rap label aus Berlin“. Jawoll.
Wir merken: Das ist Zensurfall Nr. 2 innert kürzester Zeit. Bald schon wird’s wohl den ersten Rapper im Knast geben. So geil!

(via)

KoRn-Sänger Davis: Nu-Metaller mit Oldschool-Roots

popkorn.jpgAm Dienstag machten KoRn Halt in Zürich. Während des gestrigen freien Tages auf der Family-Values-Tour kriegte Sänger Jonathan Besuch von seiner Frau aus Los Angeles. Seit ihn die Verantwortung seinen Kindern gegenüber vor neun Jahren dazu gebracht hat von den Drogen wegzukommen, steht die Familie im Hause Davis an erster Stelle.

Mögen Deine Kinder Eure Musik?

Sie lieben KoRn! Nathan (11) steht momentan zwar total auf die White Stripes und Arctic Monkeys. Aber Pirate (2) fängt jedesmal zu Schreien an wenn ich unsere Musik ausmache. Und Zeppelin ist erst zwei Monate alt.

Du selbst bist ein Freund von vielen US-HipHop-Stars. Ice Cube war mit Euch auf Tour und im Video von Twisted Transistor spielen Snoop und Co. mit.

Wir waren mit Fuck Dying auf Ice Cubes Album und spielten mit Chino Moreno den Cube-Klassiker Wicked. Er ist ein guter Freund von uns. Wie Dr Dre und alle andern auch. Fast alle HipHop-Acts sind Fans von KoRn.

Auf Deiner Myspace-Seite rappt Mellow Man Ace. Ein echter Old-Schooler. Und Bruder von Sen Dog (Cypress Hill).

Ich bin mit dem Old-School-Shit aufgewachsen und kenne sie alle. Kid Frost, Mellow Man Ace und all den coolen Scheiss.

Bislang gibts vom neuen (unbetitelten) Album (VÖ.: 27. Juli) erst die beiden Songs „I Will Protect You“ und Evolution zu hören.

Bald kommt das Video zu Evolution. Ein echter Trip. Im Song geht es darum, dass wir uns seit den Affen nicht mehr weiterentwickelt haben. Wenn wir intelligenter wären, gäbe es keine Religionen. What the fuck? Muslime denken sie seien besser als Christen. Christen denken, sie seien besser als Muslime. And the Jews fucking hate both of them. Diejenigen, welche die Welt regieren, sind fucking Monkey Brain Motherfuckers. Die Menschen entwickeln sich zurück. Und das zeigen wir im Video.

Hier und hier gibts bis dahin zwei Video-MashUps eines Fans.

Pflich“ diskurs

Der Release-Marathon der letzten Woche hatte zu Folge, dass man vor lauter Wald die Bäume ja gar nicht mehr hörte, dies galt insbesondere für die Elektro-Silberlinge. Wie es sich für die Sonar-Woche gehörte, kamen die langerwarten Erstlinge der Gehypten des letzten Jahres fast alle gleichzeitig raus und diesmal sogar mit Beachtung der hiesigen Printmedien. Doch tendenziell kanonisch platt wurden die drei grossen Debuts behandelt: Digitalism, Simian Mobile Disco (SMD) & Justice. Dabei wurden auch alle in den New Rave Topf geknallt und zu Einheitsbrei verrührt, was nicht nur den Autoren die musikalische Taxonomie enorm erleichterte… Ja ja, Crossover von Elektro & Rock, klingt alles in etwa gleich… Tut’s aber nicht! Und nun folgt das an-den-Hals-Springen: Man (und auch Menzl) darf Justice und SMD einfach nicht gleichsetzen! Das schreit förmlich nach Gerechtigkeit: Justice is blind, not deaf !!!

Cross (“ ) wurde in den letzten Tagen vor allem mit der Wirkungsweise von Massenvernichtungswaffen verglichen und umschrieben. Stimmt & passt. Was da wohl unintendiert implizit mitgeschrieben wurde, gefällt mir besonders: Die enorm lange Halbwertszeit der Scheibe. Rückblickend wird sie eine der grossen unseres Jahrzehnts sein. Wetten?

justice live

Was die weltweite Presse ebenfalls übersehen hat, ist die religöse Komponente: Tracks wie „Genesis“, „Let There Be Light“, „Waters Of Nazareth“, „DVNO“, die reingesamplten Kirchenorgeln und natürlich der Titel des Albums schreien förmlich nach gewagten Interpretationen und Verschwörungstheorien:

  • Ist Ed Banger eine Sekte? Soll Cross zum Glauben verführen?
  • Hat Papa Razzi seine Hände im Spiel?
  • Missionierung durch geisteskranken Elektro-Pop?
  • Steht Uffie eine unbefleckte Empfängnis bevor?
  • Wird Justice am Tage des Jüngsten Gerichts nun blind oder taub sein?
  • Oder ist alles nur ein dämliches Understatement-Spiel?

Antworten und weitere unorthodoxe Fragen zu Cross (“ ) in bälde…

Houston Swing Engine!

hse1.jpgHouston Swing Engine aus Lausanne haben am Greenfield ein Mordsspektakel geboten. Gitarrist François (li.) spricht über nackte Sänger:

Steht Danek an euren Konzerten öfters im Publikum, um von dort aus zu singen?

Nicht immer. Manchmal zieht er sich nackt aus, manchmal zieht sich unser Drummer Kiki aus, manchmal ich. Manchmal steht Danek auch eine Show lang hinter dem Mikrofon, weil er denkt, dass er so besser singen könne, als wenn er ins Publikum geht.

Euer aktuelles Album „Entre Hommes“ habt ihr in Spanien aufgenommen.

Wegen Favez. Wir sind sehr gute Freunde dieser Band und die haben bereits ein Album in einer kleinen Ortschaft in Katalonien aufgenommen. Sie erzählten uns, dass es cool gewesen sei, wir vertrauten ihnen, und sie hatten wirklich recht.

Offenbar arbeitet ihr schon an einem neuen Werk.

Kiki ist sehr enthusiastisch. Ich habe ihm gesagt, dass er das nicht zu früh publik machen solle, weil wir „Entre Hommes“ erst vor drei Monaten veröffentlicht haben. Und es ist beispielsweise in Deutschland oder Frankreich noch gar nicht erhältlich. Wir haben ein paar wenige neue Songs. Aber jetzt fokussieren wir uns auf „Entre Hommes“ und darauf, in der deutschsprachigen Schweiz Fuss zu fassen.

Ihr habt ja offenbar schon mehr Alben verkauft als Gotthard und die Lovebugs zusammen?

Wir sind sicher, dass das stimmt, aber unser Label streitet es ab. Es ist eine Lüge von allen, dass Krokus, Gotthard oder die Lovebugs CDs verkaufen. Die machen Musik, die alte Frauen zum Tanzen bringt.

Bedeuten euch CD-Verkäufe etwas? 

Klar. Ich hatte schon drei Bands mit Kiki zusammen. Eine 1995, eine 1997 und seit 2001 Houston Swing Engine. Mit der 95er-Band haben wir über 1000 CDs in der Schweiz verkauft, ohne einen Finger zu rühren. Jetzt mit Houston Swing Engine würden wir sehr gerne so viele CDs verkaufen. Aber es ist halt schwierig, weil wir keine Musik machen, die in den Radios gespielt wird. Aber das interessiert uns nicht.