78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

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mp3 to go (7″)

Sollten Radiohead ihren Zenit doch dereinst überschreiten, würde ich Annuals als Thronfolger vorschlagen, die mit ihrem letztjährigen Debut „Be He Me“ aufhorchen liessen. „Where Have You Been“ ist Pop von einem anderen Stern und würde deshalb gut auf „In Rainbows“ passen. Die Sechs aus North Carolina haben den Song für eine Split-7″ mit ihren Tourgenossen Manchester Orchestra aufgenommen, auf der sie sich gegenseitig covern.

Annuals – „Where Have You Been“

[audio:http://downloads.pitchforkmedia.com/Annuals%20-%20Where%20Have%20You%20Been.mp3]

(Die B-Seite gibt’s hier)

15 Jahre Stereokultur

Dem Overkill zum Trotz: Radiohead muss nochmals erwähnt werden, und zwar im Zusammenhang mit einem Jubiläum. 15 Jahre gibt es jetzt schon die bekannteste Scheune der Schweiz, die Schüür in Luzern. Keine drei Jahre war sie alt, als die Oxforder Truppe Songs ihres Debüts „Pablo Honey“ und von „The Bends“ unter dem Holzdach präsentierten. Noch heute lässt einem der Gedanke an die nun im megalomanischen Masse berühmte Band den Hintern nervös auf den Backstage-Stühlen herumrutschen.

buttonschuur.jpgUnd Radiohead ist nur die Spitze des Eisberges. Ben Harper, Faithless, Shaggy und die H-Blockx sind Acts, die heute weitaus grössere Clubs, wenn nicht Arenen füllen. Um die Liste noch ein bisschen zu erweitern, hat das Kulturhaus Hot Hot Heat für den 26. November gebucht, ebenfalls eine Band mit Wucherungspotenzial sowie die H-Blockx am 29. November. Diesen Freitag wird der Nidwaldner Countryjunge Coal, längst kein unbeschriebenes Blatt mehr, den harten Innerschweizer Kerlen das Herz schmelzen lassen.

Wer sich öffentlich als Schüür-Freund outen will, kann wunderbare Buttons kaufen. Zwar sind die Sets schon ziemlich cool, doch die „ztüür“ Fasnachtsplakette sei jedem empfohlen, der sich vor Jahren über die überhöhten Bierpreise aufregte. Die hätten selbst Radiohead die H-Blockx zur Weisglut gebracht.

„Automatic For The People“-Tribute-Download (4 free)

Nach dem „OK-Computer“-Tribute geht Stereogum mit seinen MP3-Cover-Compilations in die zweite Runde. Auf dem „Automatic For The People“-Tribute sind u.a. The Shout Out Louds, Rogue Wave, Blitzen Trapper, Meat Puppets, Figurines und The Veils vertreten. Fast jeder Song dieser Platte wurde anno 1992 ja als Single ausgekoppelt. Drive, Man On The Moon, The Sidewinder Sleeps Tonight, Nightswimming… und natürlich Everybody Hurts. Ich kann mich erinnern damals mit dreizehn, als DRS3 noch einen Songübersetzungsdienst hatte, auf einem Familienausflug eine Übersetzung davon am Radio gehört zu haben (jede tuet weh, mängmal…).

Das Kontingent an lizenzierten Downloads war beim Radiohead-Tribute schnell erschöpft, also zugreifen.
Es hät solang’s hät.

Coal tanzt mit den Stilen

coal.jpgGrossformatig, grossartig – Coal macht es einem leicht, mit Superlativen um sich zu werfen. Schon mit seinen beiden ersten Alben sorgte er für mehr als nur ein Aufhorchen in der Musiklandschaft. Sein drittes Werk „Masquerade“ (Columbia/SonyBMG) zeigt nun einen gereiften Musiker in Hochform. Mächtig, druckvoll und mit einer unschweizerischen Wucht legt er in den ersten drei Stücken los. Danach beginnt die Maskerade – er zieht sich auf „Outside the Cathedral“ ein düster-melancholisches Gewand über, tauscht es auf dem folgenden „Call Up the Handyman“ gegen ein treibendes, staubiges Western-Sakko ein, nur um auf „The Bell On the Hill“ erneut in seine rockigsten Klamotten zu steigen.

Und an allen Songs haftet ein Hauch von Country. Doch das ist nur, was sich wie der berüchtigte rote Faden durch die Stücke zieht. Im Hintergrund kämpfen immer wieder die diversesten Musikstile um Aufmerksamkeit. Mal geht’s eine Spur bluesiger zu und her, dann kommt ein Quäntchen Pop dazu und nicht selten huscht eine Prise Folk vorbei. Was das ganze wie ein Fundament zusammenhält, sind im Endeffekt die grossen Melodien, die der Nidwaldner beinahe mühelos aus dem Ärmel zu schütteln scheint.

Anfang Jahr war Coal noch unterwegs in den USA, auf der Suche nach Inspiration und neuen Einflüssen. Die scheint er gefunden zu haben. Und nicht nur das: „Masquerade“ wurde von Paul Q. Kolderie produziert, der in der Vergangenheit bereits mit Grössen wie Radiohead und den Pixies zusammen gearbeitet hatte. Ob seine Handschrift letztlich zum Gelingen einen grossen Teil beigetragen hat, bleibt fraglich. Sicher ist: Coal ist ein begnadeter Musiker und Songwriter und kann es in dieser Verfassung bis ganz nach oben in der Schweiz schaffen!

https://edpillsbelgium.com

Travis: Tröstliche Therapeuten

Closer: TravisTravis haben etwas in ihrer Musik, was wenige andere haben, zumal in der Liga, in der sie sich bewegen: Ihre Musik ist wunderbar tröstlich. Wie ein starker Arm legen sich die Songs der Schotten um einen und hauchen: Alles wird gut – auch und gerade wenn man es selber gerade eher mit Travis‘ Überhit aus dem Jahr 1999 hält und sich fragt: Why Does It Always Rain On Me? Travis tun gut, Travis sind gut. Dafür muss man sie lieben.

Heute kommt ihr neues Album „The Boy With No Name“ (Sony BMG) in die Läden. Es ist das erste nach der „Therapiesitzung“ – so bezeichnet Sänger und Songschreiber Fran Healy das letzte Album „12 Memories“. Die Therapiesitzung ist erfolgreich abgeschlossen, Travis therapieren ab sofort wieder selber: die verlorenen Grossstadtseelen, rastlos und auf der Suche nach Halt in einem Dschungel von Reizen. Ihr Mittel: Popmusik in ihrer reinsten Form.

Bestes Beispiel dafür ist die Single „Closer“: Manche mögen das einlullende Supermarktmusik nennen, für mich ist es schlicht Popmusik mit maximalem Wohlfühlfaktor: „I’ll never leave you. Lean on me now“. Überhaupt: In den ersten vier Songs der Platte setzen Travis ihre Glanzmomente. Bei „Three Times And You Lose“ genauso wie bei „Selfish Jean“, einer in Watte gepackten bitterbösen Abrechnung mit einer zerbrochenen Freundschaft. Als vierter folgt der wohl beste Song des Albums: „Big Chair“, eine tieftraurig dahingleitende Ballade, gesungen in Thom Yorkescher Kopfstimme, getragen von einem Meer von Effekten. Hier wird auch die Handschrift von Radiohead-Produzent Nigel Godrich am deutlichsten, mit dem Travis für dieses Album wieder zusammengearbeitet haben.

Im hinteren Teil, das muss man leider sagen, verliert das Album etwas an Kraft. Nichtsdestotrotz ist es Travis wieder einmal gelungen, ein in sich stimmiges Album zu schaffen, dass von vorne bis hinten nach Travis klingt. Ein Album, so voller Optimismus in traurigen Texten zu traurigen Klängen. Wie tröstlich.

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> Zum Interview mit Travis

78s FörderBand: Monorev im Portrait

Monorev ist im Rahmen vom 78s FörderBand Espace Mittelland die vierte und letzte Band, die wir euch näher vorstellen. Die vier Jungs rocken seit Oktober 2006 stilsicher in trendigen Indie-Gewässern.

monorevweb2.jpg

Was sind eure musikalischen Einflüsse?

Timo: Vieles aus dem hohen Norden und von der Insel, zum Beispiel Mew, Kashmir und Radiohead.

Was war bisher euer grösster Erfolg?

Die Eigenproduktion unserer EP, die wir nun in unseren Händen halten dürfen.

Drei Dinge, die ihr am aktuellen Musikbusiness ändern würdet, wenn ihr könntet?

Weniger Naivität seitens der Bands, keine „schweizer-ultra-clean-sooo-lieb“-Produktionen mehr und eine bessere Konzertkultur in der Stadt Bern.

Welche Schweizer Bands würdet ihr pushen, wenn ihr die Möglichkeit dazu hättet?

Solche, die dazu bereit sind, alles andere dafür aufzugeben.

Was geht momentan bei euch ab? Release oder kleine Tour in Planung?

Im Sommer werden wir einige Konzerte spielen, im September beginnen wir mit den Aufnahmen zu unserem ersten Album.

Was macht ihr neben der Musik?

Studieren, arbeiten und uns natürlich aufs Musik machen freuen.

Angenommen ihr gewinnt das Voting in der Region Bern, was kann man von euch live im Fri-Son erwarten?

Eine der geilen Location entsprechende Performance.

Hier gehts zum FörderBand und zur Abstimmung.

Mit Midlake in der Besenkammer

Bevor Midlake das Abart mit ihren grossen Songs fluteten, sperrte man mich mit dem Sänger Tim Smith in eine Abstellkammer von der Grösse einer Sardinenbüchse.

Ich habe euch vor fast einem Jahr am Immergut gesehen. Was habt ihr seither gemacht?

Wir waren ständig auf Tour und haben es mit „Van Occupanther“ auf einige Jahresbestenlisten geschafft, was uns geholfen hat, Platten zu verkaufen.

Genug, um davon zu leben?

Wir haben bislang nur beim Touren Geld verdient, von den Platteverkäufen habe ich noch keinen Cent gesehen – aber es reicht gerade so knapp, um unsere Familien durchzubringen.

Wie kommt es, dass ihr im Vergleich zu den ganzen Anti- und Weird-Folk- Bands ironiefreien, klassischen, ja fast konservativen Folkrock macht?

Ich liebe Musik aus den 70ern und habe eine sehr romantische Vorstellung von dieser Zeit, die sich wahrscheinlich nicht mit der Realität deckt. Die Filme, der Sound, die Fotoalben meiner Eltern… alles hat einen bestimmten Glanz. Ich kenne nur wenige dieser neuen Folkbands. Kürzlich haben wir mit Espers gespielt und ich fühle mich sehr verbunden mit dem, was sie machen, sie sind sehr introspektiv. Oft höre ich auch klassische Musik, denn pastorale und idyllische Stimmungen inspirieren mich mehr, als der Alltag und MTV.

Ihr habt ja eine ziemlich spezielle musikalische Entwicklung hinter euch…

Ja, wir haben uns 1998 in einer Jazzband kennengelernt. Irgendwann hab ich dann das Saxophon gegen die Gitarre eingetauscht und wurde eher zufällig Sänger. Damals haben uns vor allem Radiohead, Granddaddy und Mercury Rec inspiriert. Als wir letztes Jahr mit den Flaming Lips tourten, ging für uns ein Traum in Erfüllung. Sie waren immer Vorbilder für uns und sind auch sympathische Typen.

Spielt ihr neue Songs heute Abend?

Wir spielen den einzigen fertigen Song vom neuen Album: „Children Of The Ground“. Sobald wir wieder zu Hause sind, machen wir uns ans Aufnehmen. Doch ich befürchte, wir werden wieder sehr lange dafür brauchen. Am letzten Album haben wir fast ein Jahr lang gearbeitet.

The Beatles… were just a band.

„Led Zeppelin – just a band. The Beach Boys – just a band. The Sex Pistols – just a band. The Clash – just a band. Minor Threat – just a band. The Cure – just a band. The Smiths – just a band. Nirvana – just a band. The Pixies – just a band. Oasis – just a band. Radiohead – just a band. Bloc Party – just a band. The Arctic Monkeys – just a band. The Next Big Thing – just a band.“

Das grosse Etwas

Keine Zeitung, kein Blog, kein Magazin wahrscheinlich auch keine Frauenpostille wird das Arcade Fire-Album „Neon Bible“ (Universal, Vö: heute) auslassen und nicht rezensieren, und damit das Zweitwerk der Kanadier zum Album des Monats, ja wahrscheinlich auch zum Album des Jahres hochjubeln. Was soll man da noch gross schreiben? Dass es wirklich saugut ist?

Auch wenn man sich dem Reiz der Band nicht ausliefern möchte, den ganzen Hype satt hat und nahe dran ist, einen Hass zu entwickeln, gegenüber dieser quasi-religiösen ja geradezu sektieririschen Aura, welche die Band umgibt, es gelingt nicht. Nach dem ersten Hördurchgang macht sich eine gewisse Nüchternheit breit machen, wie immer, wenn Erwartungen so hoch sind, da ist ein leises Gefühl der Ernüchterung vorprogrammiert. Arcade Fire enttäuschen aber nicht lange, denn das Album wächst und wächst und wächst und wächst, ja, und wächst noch immer.

Ist es besser als „Funeral“? Ist es gleich gut? Ist es schlechter? Es ist besser, weil es die eigenen Erwartungen wie auch die soziale Erwartungshaltung gegenüber dem Phänomen Arcade Fire erfüllt, nein, am Ende gar übertrifft. Alle haben ja immer Angst vor so einem Album, sowohl der/die Musikliebhaber/in wie auch die Band selber. Da Erwartungen ja auch immer mit Hoffnungen verbunden sind. Bei Arcade Fire ist es die Hoffnung auf eine Überband, eine Band, die alle begeistert und alle anderen an die Wand spielt. Das grosse Etwas, das es seit Radioheads „OK Computer“ nicht mehr gab.

> „Neon Bible“-Webseite

78s FörderBand: Helicobakter im Portrait

Helicobakter ist im Rahmen vom 78s FörderBand der Nordostschweiz die vierte und letzte Band, die wir euch näher vorstellen. Helicobakter aus Chur (GR) streut seit sechs Jahren progressiven Helicorock.

Was sind eure musikalischen Einflüsse?

Florian: Interessante Musik jeglicher Art wie z.B. Fugazi, Mars Volta, Radiohead, Smashing Pumpkins und viele mehr.

Was war bisher euer grösster Erfolg?

Der Flitzer auf der Bühne beim Auftritt an der IGSA-WM letzten Sommer in Tomils (GR), scheinbar hat ihn unsere Musik inspiriert. Formell: 8. Platz am Web-Award in der Kategorie „Best Song“ von MTV Deutschland.

Drei Dinge, die ihr am aktuellen Musikbusiness ändern würdet, wenn ihr könntet?

Es sollte mehr spezialisierte Radiosender geben, die dann von einer bestimmten Musikrichtung viel mehr bieten könnten. Den MUSIKsender VIVA sollte es auch am Tag geben, nicht nur in der Nacht. Man sollte vor allem polarisierende Freaks fördern.

Welche Schweizer Band würdet ihr pushen, wenn ihr die Möglichkeit dazu hättet?

The Pets – ansprechende Melancholie, die unter der Zunge brennt. Oder Project 12a30 – verrückte Jungs mit unkonventionellen Ideen und Umsetzungsdrängen.

Was geht momentan bei Euch ab? Release oder kleine Tour in Planung?

Wir starten das Jahr mit ein paar Konzerten und wollen es auch so beenden. Das nächste Highlight ist das Onstage-Festival am 24. Februar auf der Lenzerheide.

Was macht ihr neben der Musik?

Wir malen T-Shirts für unsere Fans und drehen tonnenweise Videos für VIVA.

Angenommen, ihr gewinnt das Voting in der Region Zürich/Nordostschweiz, was kann man von euch live im Salzhaus Winterthur erwarten?

Eine MASSENINFEKTION. Manche werden es aber erst Tage danach spüren.

> Hier geht’s zum FörderBand und zur Abstimmung