78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Hintergrund

Die Kraft des Kommerzes: Der Tokio Hotel Selbstversuch

Gotcha!Ich mag Tokio Hotel. Plötzlich. So ein bisschen, irgendwie. Was ist passiert? Als offengeistiger, pflichtbewusster Musikjournalist habe ich mir die neue Platte („Zimmer 483“, Universal) der japanischen Hoteliers bestellt und mich dem Selbstversuch gestellt: Eine Woche lang Tokio Hotel, jeden Tag mindestens drei Mal die komplette Platte durchhören.

Nun muss man wissen, dass ich dem Mainstream durchaus nicht grundsätzlich abgeneigt bin, aber auch kein glühender Verehrer von Tokio Hotel bin. Als ich die Platte zum ersten Mal in meinen Player lege, ist eine Spur Abscheu dabei, ich habe das Gefühl, etwas Schmutziges zu tun. Nach einem Durchlauf gelüstet es mich nach Wellness- und nicht mehr Tokio Hotel. Aber aufgeben gibt’s nicht.

Nächster Durchlauf: Nichts mitbekommen, wohl nicht aufgepasst. Dasselbe noch zweimal. Irgendwann bleiben Songfetzen hängen, kleben am Gehörgang wie Kaugummi am Schuh. Ich kann die ersten Refrains mitsingen. Könnte. Das Album ist gut produziert, keine Frage, und die eingängigen Hooklines werfen das Lasso nach mir aus. Ich höre mich das Undenkbare denken: So schlecht sind die gar nicht. Es kommt der Punkt, wo man die Stimme von Bill Kaulitz von dessen Vogelscheuchen-Look abstrahiert und als charmant und unverbraucht wahrnimmt. Und plötzlich ist auch die Musik ok. Nett arrangiert, Drive und Emotionen schön dosiert, komponiert zu Melodien, die nicht weh tun, die eigentlich ganz angenehm sind. Welche Höllenkreaturen müssen das sein, die solche Songs schaffen können. Ich gebe mich geschlagen: Ja, ihr habt mich. Eine reine Musikseele, beschmutzt und gefressen von der Kraft des Kommerzes.
Gestern habe ich den Selbstversuch beendet. Jetzt höre ich die Platte schon wieder. Zum letzten Mal. Echt jetzt.

Disclaimer: Dieser Versuch ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Der Autor und die Redaktion lehnen jede Verantwortung für etwaige Schäden ab.

NB: Tokio Hotel singen jetzt auch Englisch. Das ist nicht gut.

Auf in die Radiohölle

Wie so viele arbeite ich in einem Büro. Und wie in den meisten Büros steht dort ein Radio. Und wie bei allen Radios, die in Schweizer Büros rumstehen, geht immer die gleiche Scheisse über den Äther. DRS 3 würde mir immerhin alle paar Stunden einen Hoffnungsschimmer bescheren, aber meine Mitarbeiterin besteht auf Energy. So mach ich mich also wiedermal auf den Weg in die Radiohölle, wo Juanes, Shakira und all die anderen NervenOhrensägen schon auf mich warten. Würg.

Studio Mondaine für RockCity Luzern

Endlich, die RockCity hat ihr eigenes Studio: Mondaine Recordings. Vorbei also die Zeiten, als jede Luzerner Band in die Foolpark Studios nach Zug pilgern musste um grossartige Gitarrenwände zu tapezieren. Ironie der Geschichte: Ausgerechnet der ehemalige Foolpark-Produzent Tobi Gmür hat das neue Studio initiiert. Da muss nachgefragt werden:

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Hallo Tobi, warum eröffnest du nun dein eigenes Studio, wenn doch im Foolpark in Zug der Rubel rollt?

Nach sechs Jahren mit und beim Deezl (Chief-Producer Foolpark) war es Zeit für etwas Neues, Eigenes. Ich habe den Foolpark Studios einiges zu verdanken und habe eine Menge gelernt.

Braucht denn Luzern ein eigenes Studio?

Es ist wie bei den Strassen: Baut man mehr, gibt es auch mehr Verkehr. Luzern schimpft sich RockCity, und eine RockCity kann auch ein Studio gebrauchen, in dem man Rockmusik versteht. Die Bands haben nun eine Option mehr. Eine nahe gelegene Option. Und das tut der Szene nur gut.

Was ist denn an deinem Studio besonders toll?

Aufnahmeraum, Regie, Equipment.. Vor allem aber das Verständnis für Musik und Menschen. Ich kann mich aufgrund meiner Geschichte sehr gut in die Menschen „auf der anderen Seite der Scheibe“ einfühlen. Dazu: Super Kontakte, grosses Netzwerk, viel Erfahrung, Nähe zum Zentrum, gute Busverbindungen, Parkplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Pro Evolution Soccer, Ping-Pong-Tisch, Wireless LAN und die beste Kebap-Bude weit und breit. Und wir geben unsere Kontakte und unser Know-How gerne weiter.

Sind bei Dir Live-Sessions á la London im Studio geplant?

Ja klar! Spezielle Radioübertragungen mit Radio 3Fach. Los gehts am 20.05.07 mit MC Baze stromlos. Das gibt eine ebenso exklusive wie exquisite Sendereihe. Im Studio werden nur 30 Plätze vergeben und der/die Künstler/in muss den Mut haben, sich quasi nackt zu präsentieren.

MC Baze, ein Hip-Hop-Act; Willst du also nicht nur Rockcombos produzieren?

Gitarren, Bässe, Drums, Tasten, Stimmen… Keine Scheuklappen, im Mondaine ist es auch dem Männerchörli Künten-Sulz wohl. We’re taking care of your songs!

In Luzern munkelt man, dass eine Reunion deiner früheren Band „Mother’s Pride“ nur noch eine Frage der Zeit sei?

Oh, man munkelt? Ich sage (noch) nichts dazu.

Simon Taylor (The Klaxons):

„Wir ahnten, dass wir unser eigenes Genre definieren mussten. Uns war klar, dass wir die Avantgarde einer Bewegung, und sei es einer behaupteten, sein mussten – und nicht deren Nachzügler. Wir analysierten die Situation und stellten fest: Alles war schon einmal recycled worden – die Siebziger, die Achziger, aber an die Neunziger hatte sich noch niemand herangetraut. Also wählten wir Rave als Bezugspunkt und nannten unser neues Genre New Rave. Man könnte es auch als Rip-Off bezeicnen, was wir tun.“ (Quelle: Spex #307)

78s FörderBand: Tunnelkid im Portrait

Tunnelkid ist im Rahmen vom 78s Förderband der Nordwestschweiz die dritte Band, die wir euch näher vorstellen. Die vier Jungs begeistern das Publikum seit 2004 mit ihren klassischen Indie-Rock-Power-Pop-Hymnen.

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Was sind eure musikalischen Einflüsse?

Jon: Alles, was gut und energiegeladen ist. Es darf auch eingängig sein, aber nicht billig. Wir könnten hier eine Liste von 250 Bands aufzählen, von ABBA bis Zatokrev.

Was war bisher euer grösster Erfolg?

Tolle Gigs waren Kaserne und Kuppel Basel und Grabenhalle St. Gallen – wir sind aber definitiv keine Contest-Band und haben in 10 Jahren noch keinen Blumentopf gewonnen. Doch wir rocken weiter!

Drei Dinge, die ihr am aktuellen Musikbusiness ändern würdet, wenn ihr könntet?

Das Ganze läuft schon in eine gute Richtung, mit mehr Freiheiten und Flexibilität durch das Internet. Trotzdem: Erfolg ist ein Roulettespiel und von unglaublich vielen Faktoren abhängig. Und in der Schweiz wünschen wir uns mutigere Veranstalter und realistischere Gagen.

Welche Schweizer Band würdet ihr pushen, wenn ihr die Möglichkeit dazu hättet?

Eine Chewy-Reunion wäre äusserst begrüssenswert! Polar ist ganz, ganz gross, nur wissen das noch zu wenige Leute. Und grundsätzlich: mehr Frauen im Bandnachwuchs!

Was geht momentan bei euch ab? Release oder kleine Tour in Planung?

Im Moment setzten wir ganz aufs FörderBand – wenn „Rick Moranis“ uns aus der Anonymität herausreisst, wird das mit der nächsten Tour auch etwas. Material für ein neues Album wäre eh vorhanden.

Was macht ihr neben der Musik?

Das übliche: studieren, arbeiten, zu viel trinken.

Angenommen, ihr gewinnt das Voting in der Region Basel, was kann man von Euch live auf dem Schiff Basel erwarten?

Unser bestes Konzert ever!

Hier geht’s zum FörderBand und zur Abstimmung

Britney ist der Antichrist

jyrki.jpgSänger Jyrki von den finnischen Glam-Rockern 69 Eyes:

Hast du erwartet, mit „Angels“ in Finnland wieder auf der Nummer Eins einzusteigen?

Ja. Wir sind in Finnland eine Mainstream-Rockband. Wir sind nicht mystisch, dunkel oder gotisch hier. Alle unsere Singles und Alben stiegen in den letzten Jahren auf der Nummer Eins ein. Es wäre ein wenig alarmierend gewesen, wenn wir unseren Standard nicht hätten halten können. Es ist wirklich cool, die Möglichkeit zu haben, eine Mainstreamband zu sein und auf der anderen Seite in anderen Ländern als dunkle und geheimnisvolle Band zu gelten.

„Angels“ sei euer Hollywood-Album.

Hollywood war eine grosse Inspiration fürs Album. Der Titel geht auf Los Angeles zurück. Eine weitere Inspiration für das Album war die Apokalypse. Und wenn du an den Ort in dieser Welt denkst, der am meisten an den Weltuntergang erinnert und am dekadentesten ist, dann ist es zur Zeit Hollywood. Kürzlich sind wieder ein paar Engel gefallen. Wie Anna Nicole Smith oder auch Britney Spears, die sich eine Glatze rasiert, 666 auf die Stirne geschrieben hat und rumgeschrieen hat, dass sie der Antichrist sei. Wenn das kein Symbol für die Apokalypse und die Dekadenz ist in dieser Welt, was dann?

Bist du immer noch Unicef-Botschafter?

Ja. Aber das ist so weit weg von Hollywood, das ist das andere Extrem. Wir haben ja viel Zeit in L.A. verbracht und Shows gespielt. Es gab damals eine spezielle Periode in meinem Leben. An einem Wochenende war ich in Hollywood fürs Fotoshooting zum neuen Album. Am nächsten Wochenende war ich in Kenia wegen meiner Unicef-Tätigkeit. Ich wurde von der Unicef eingeladen, um mir ein Bild von der Situation dort zu machen. Eine Woche später war ich wieder in Hollywood um das Video zu „Perfect Skin“ zu drehen. Während einem Monat bin ich also durch all die Extreme gegangen.

Live: 27.03. in Pratteln, 15.06. in Interlaken

Angels kaufen

Shape tauft sein erstes Baby

shape.jpgHeute Abend tauft Shape MC sein seit Jahren erwartetes Solodebüt Eine Vo Viele (Nationmusic) in der Schüür. Die meisten Texte für das Album schrieb der Baselbieter während er Sohn Ennio in den Schlaf wiegte.

„Früener hätt ich gseit, dass i nid dicht bin e Kind uf d’Welt stelle. Hütt weiss i, alles isch richtig“ (E.N.N.I.O.)

Dein Album hat sehr gute Kritiken erhalten. Trotzdem waren einige Fans enttäuscht. Du bist ja fast schon eine Legende..

Viele warteten schon seit vielen Jahren darauf und haben darum vielleicht einen Messias erwartet. Aber eine Legende ist erst eine Legende wenn sie tot ist.

„Vo wäge Legände. Ich tue nur bim Rappe chli dänke. Gang min Wäg. Und veränder‘ nüüt, wenn ich räpp, also was wänd die Lüüt?“ (Eine Vo Viele)

Deine Texte sind erwachsen geworden. Doch Dein Flow wurde kritisiert, da er sich nicht weiterentwickelt hat.

Es ist eine zwiespältige Sache, wenn man sieht was beispielsweise in Deutschland angesagt ist: Bushido und Sido sind Flow- und Stylemässig sehr einfach gestrickt. Doch wenn jemand meint, ich rappe nicht auf der Höhe der Zeit, finde ich das okay. Vielleicht bin ich zu alt für die 16-jährigen Rapkids.

Du hast mal gesagt, Du hättest mit Rappen angefangen, weil Du die andern Burnen wolltest.

Ich ging an Jams, um Anerkennung zu kriegen. Die hätte ich sonst nicht bekommen, denn ich war in der Primarschule ein Aussenseiter und hatte Mühe mich in der Gesellschaft einzugliedern. Mein Vater ist Sizilianer und hat mir seine Kultur nie beigebracht. Er redete mit mir Deutsch und ich fühlte mich weder als Schweizer noch Italiener. Ich wusste nicht wohin ich gehöre. HipHop war daher ein ideales Ventil um meine eigene Identität zu finden.

„Scheissegal, was passiert isch. Hütt nimm’is gmüetlich, will s’Läbe liebt mich“ (Egal, Was Passiert Isch)

Foto: timage.ch

Dipl. Ing. für Tanzflächen

James Murphy vom LCD Soundsystem hat innert weniger Monate drei Tonträger veröffentlicht. Trotzdem klang er am Telefon ausgeschlafener, als er auf dem Bild aussieht.

Du hast für Nike einen Workout-Soundtrack
aufgenommen. Kam es da nicht zu einem Konflikt zwischen künstlerischen Idealen und der Entscheidung, zur Imagebildung eines Global Players beizutragen?

Um wahrgenommen zu werden, ist Kunst immer auch vom Markt abhängig. Ich habe mir das lange überlegt, doch ich fand dieses Experiment weniger bedenklich, als einen bestehenden Song für eine Nike-Werbung zu verkaufen. Ich war erstaunt, wie viele Freiheiten man mir liess und bin sehr glücklich mit dem Resultat.

Machst du selbst Sport?

Ich mache etwas Thai-Chi, eine Kampfsportart, bei der das Kämpfen eigentlich Nebensache ist.

Was waren deine Ansprüche an dein neues Album „Sound Of Silver“ (EMI), ausser ein gutes Album zu machen?

Ich wollte mich nicht neu erfinden, die Alben sind durchaus verwandt. Ich wollte einfach eine etwas homogenere Platte machen, als die letzte – und natürlich eine bessere.

Hast du nach dem Hype um den Vorgänger viel Druck verspürt?

Der Druck war nach den ersten erfolgreichen Singles für mich viel grösser. Jetzt konnte ich mir Zeit nehmen, um Sachen ausprobieren.

Ein Song auf dem Album dreht sich um New York. Was bedeutet dir diese Stadt?

Ich lebe seit 18 Jahren dort und könnte mir nicht vorstellen wegzuziehen.

Wie hat die Stadt sich in dieser Zeit verändert?

Ich denke man verändert sich selbst stärker, als die Stadt, in der man lebt.

Kürzlich ist auch wieder eine DFA-Remix-Sammlung erschienen. Was ist dir wichtiger, DFA oder LCD Soundsystem?

Ich kann das nicht trennen. Es ist, wie wenn du zwei Kinder hast. Du magst das eine nicht mehr, weil es Fussball spielt und das andere weniger, weil es Leichtathletik macht. Bei DFA fühle ich mich eher wie ein Ingenieur, bei LCD Soundsystem wie ein Musiker.

78s FörderBand: Aiph im Portrait

AiphAiph ist im Rahmen vom 78s FörderBand der Region Nordwestschweiz die zweite Band, die wir euch näher vorstellen. Das Mädchen und die drei Jungs musizieren schon seit sechs Jahren zusammen. Seit 2003 unter dem Bandnamen Aiph.

Was sind eure musikalischen Einflüsse?

Andy: Einigen können wir uns auf Black Rebel Motorcycle Club, Kinks, The Beatles und The Who.

Was war bisher euer grösster Erfolg?

Wohl dass nach all den Jahren die Begeisterung für die Musik und für einander so ungebrochen ist wie zu Beginn. Und die ekstatischen Momente auf den Bühnen.

Drei Dinge, die ihr am aktuellen Musikbusiness ändern würdet, wenn ihr könntet?

Innovativer, progressiver und viel, viel naiver soll das Business sein.

Welche Schweizer Bands würdet ihr pushen, wenn ihr die Möglichkeit dazu hättet?

Sheila She Loves You, I Made a Fire and I Made The Brain, Masternova, Cloudride und die Kapoolas, die gefallen uns sehr gut. Wäre der Markt etwas grösser und wir hätten noch mehr Möglichkeiten, dann noch Dirk Dollar, Manana, The Air Collective, Blush und 4th Time Around.

Was geht momentan bei euch ab? Release oder kleine Tour in Planung?

Release der Revolverdisco EP, dann Gigs in Basel und der restlichen Schweiz.

Was macht ihr neben der Musik?

Studieren, zivildiensteren, Café servieren und snowboarden.

Angenommen, ihr gewinnt das Voting in der Region Basel, was kann man von Euch live auf dem Schiff erwarten?

Ein lautes, rohes, stolzes Set unter Blut, Schweiss und Tränen.

Flink sagen bye-bye zur Melancholie

Flink aus Luzern
Die Luzerner Band Flink veröffentlicht dieser Tage ihre zweite CD „Moog“ (Swift Note/Irascible). Flink sagen damit Adieu zum melancholischen Rock ihres Debüts „on the outside of life“ und Hallo zu tanzbarem, spassigen Indie-Rock.

Wir erleben eine Premiere, das erste Skype-Interview. Auf eurer neuen CD „Moog“ hat’s ja auch einen Skype-Song.
Jonathan (2.v.l.): Ja, im Stück „Already History“. Martin unser Sänger und Texter hat viel mit seiner Freundin geskypet, als sie in Skandinavien war.

Zu eurer neuen CD: „Moog“ ist schnörkelloser, rockiger, macht einfach mehr Spass als euer Debüt. Wie kommt’s?
Schon die eher ruhigen Songs von „On the Outside of Life“ haben sich live rasch geändert in schnellere, rockigere Versionen. Zudem ist Santi Garcia (u.a. Favez-Produzent) ein viel lustigerer Typ als Mathias Oldén (Logh, Produzent von „otool“). Im Nachhinein war ich ziemlich überrascht vom Einfluss Santis auf die Musik.

Hatte er mehr Einfluss als dir lieb war?
Nein, überhaupt nicht. Weisst du: Als Band machst du den Teig und bist für die Zutaten zuständig. Der Produzent ist der Ofen und verziert den Kuchen.

Ihr backt ja mittlerweile eure eigenen Brötchen, sprich, seid von Little Jig weg und habt „Moog“ auf eurem eigenen Label Swift Note veröffentlicht. Wieso?
Na ja, ein Label muss eine Band entweder finanziell unterstützen oder organisatorisch, und beides war bei Little Jig nicht wirklich der Fall.

Ist das Amateurprinzip in der Schweizer Indie Rock-Szene zum Scheitern verurteilt?
Irgendwie schon. Professionalität ist gefragt, wie in Lausanne mit Gentlemen Records.

Was liegt drin mit „Moog“? Goldene Schallplatte?
Wohl eher schwierig. Das Maximum für eine Indie-Band in der Schweiz liegt bei etwa 2000 Platten. Unser Debüt verkaufte sich ungefähr 600 Mal. Etwas mehr wäre schön.

Euer Bandfoto im CD-Cover: Ist das gestellt oder erwischt? Hannes fummelt da so komisch an seiner Hose rum.
Ja, ihm hat’s das Schnäbi verdreht. Das Bild ist spontan entstanden, wir sind halt keine Models.

Ihr schaut aber alle tiptop aus.
Danke. Das lasse ich gerne so stehen.