78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Hintergrund

Warum ausgerechnet wir?

Russische Volksmusik hat Seele, albanische Tiefe, senegalesische Rhythmusgefühl und japanische ruht im Zen. Weshalb ist allein die Volksmusik der Alpenvölker schlichtweg unerträglich? Sämtliches Potential von Schwyzerörgeli und Hackbrett ersticken Ländlerkapellen wie die Moosibuebe durch bünzliges Songwriting und lüpfiges Hudigäggelertum. Solche Musik ist doch einfach pervers – dann lieber kambodschanische Glockenkreise. Gut möglich, dass unsere Volksmusik mit ihrer Verstocktheit letztendlich sämtliche abgelehnten Abstimmungsvorlagen in Asylrechts- und EU-Beitrittsfragen zu verantworten hat, weil sie aus uns Eidgenossen ewige Schildbürger gemacht hat.

Mein Heimatlied: „Les Filles Du Limmatquai“

(Dank an Michèle & Co für das patriotische Sonderheft)

78s FörderBand: Napkins im Portrait

Grösster Einfluss: Van GoghNapkins ist im Rahmen vom 78s FörderBand die zweite Band, die wir euch näher vorstellen (Huck Finn). Die anderen zwei folgen im Wochentakt. Das Trio NAPKINS aus Sursee/LU existiert seit gut sechs Jahren und kann als Vorreiter des helvetischen Post-Grunge bezeichnet werden.

Was sind eure musikalischen Einflüsse?
Roman: Chokebore, The Who, Nirvana, Logh, Melatonin, Beatles, Breeders.

Wenn Ihr eure Musik malen müsstest, wie würde das Bild aussehen?
Wie eine verregnete, grau-grüne Wiese oder wie ein Selbstportrait von
Van Gogh ohne Ohr.

Was war bisher euer grösster Erfolg?
Wir bemühen uns, ehrliche Musik zu machen und freuen uns, wenn die Leute uns verstehen oder einfach die Songs mögen.

Drei Dinge, die ihr am aktuellen Musikbusiness ändern würdet, wenn ihr
könntet?

1. Die Untergrund-Bewegung nicht vergessen.
2. Den Leuten mehr Breite an Musik anzubieten, nicht nur Mainstream.
3. Mehr musikorientierte Labels mit Herzblut.

Welche Schweizer Bands würdet ihr pushen, wenn ihr die Möglichkeit dazu
hättet?

Da gibt es eine Band, quasi unsere grossen Brüder. Ihre Musik ist einfach grenzenlos und himmlisch: Melatonin.

Wie ist der nominierte Song „The Things That Make Me Sick“ entstanden?
Der Song entstand im totalen Delirium. Drei schlecht gelaunte Jungs, die
einen Weg suchten, ihren Frust auf musikalische Art und Weise zu beseitigen.

Was geht momentan bei euch ab? Release oder kleine Tour in Planung?
Wir sind damit beschäftigt, neue Ideen umzusetzen. Des Weiteren realisieren wir bald ein neues Napkins-Album.

Was macht ihr neben der Musik?
Natürlich noch viel mehr Musik (u.a. Tunica Dartos, Twist The Tittys, Maza) oder arbeiten, mal da und mal dort.

Angenommen, ihr gewinnt das Voting in der Region Zentralschweiz, was kann
man von euch live in der Schüür Luzern erwarten?

Wir würden uns natürlich sehr freuen und einfach wie immer das machen, was
wir am besten können: unsere Musik spielen (but with a twist of lemon)!

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78s-Orakel letzter Teil: Was sagen die Sterne?

„Das Blöde wird verschwinden. Was doof ist wird aufhören. Es wird alles anders. Es wird alles besser werden. Nur noch gute Musik, keine blöden Texte. Und ausser wirtschaftlicher Unabhängigkeit wird die grosse Liebe war. Was soll das heissen, ich übertreibe? Ich denk ihr glaubt wohl, dass ich dazu neige. Ich soll am besten wohl gar nicht stören, mit meinem Quatsch hier, doch was wollt ihr hören? Denn wenn ich realistisch bin, geh ich nicht raus. Wenn ich realistisch bin, verlass ich grundsätzlich nicht das Haus. Es gibt eine Zeit, es wird eine Zeit kommen. Auf jeden Fall kommt eine Zeit und wenn die Zeit kommt, dann haben wir gewonnen. Eine Zeit für den Sänger, eine Zeit für den Schlagzeuger, eine Zeit für Keyboard und Bass – und wenn ihr Glück habt, dann bleibt für euch auch noch was.“

Die Sterne, „Wenn ich realistisch bin“

(78s- Orakel Teil 1: Wer dominiert 2007 die Charts? Teil 2: Wer findet 2007 wieder zusammen? Teil 3: Wer schafft 2007 den Durchbruch? Teil 4: Gestern Indie, morgen Superstars Teil 5: Don’t believe the hype! Teil 6: Wer spielt 2007 in der Schweiz?)

Cameron Diaz liest 78s

Alle gegen JustinGuter Titel, nicht? Aber ich glaube wirklich, dass Cameron Diaz 78s liest (und Kommentare schreibt, unter Pseudonymen natürlich). Anders kann ich mir die aktuellen Aversionen gegen ihren Ex Justin Timberlake (hier und hier) nicht erklären. Also wenn wir gerade dabei sind: Lasst uns mal über Justin Timberlake diskutieren. Ich habe da selber noch keine vorgefasste Meinung, werfe jetzt aber mal in die Arena: „Justin ist ein ernstzunehmender Künstler“. Und jetzt: Käfig auf für die blutgierenden Löwen.

78s-Orakel Teil 6: Wer spielt 2007 in der Schweiz?

Ich sehe Nelly FurtadoNicht nur auf die Finger, auf die ganze Hand haben wir den Festivalveranstaltern geschaut. Exklusiv für euch haben wir daraus gelesen, mit welchen Acts man an den grossen Festivals im Sommer rechnen darf.

Greenfield Festival (15.-17.6.): Guns’n’Roses, Nine Inch Nails, Queens of the Stone Age, Deftones
Open Air St. Gallen (29.6.-1.7.): Bloc Party, The Killers, Scissor Sisters, Ska P
Montreux Jazz Festival (6.-21.7.): Blur, Arcade Fire, B.B. King, Portishead, The Pixies
Openair Frauenfeld (13.-15.7.): Nelly Furtado, TV on the Radio, Akon
Gurtenfestival (19.-22.7.): Gimma, KuttiMC, Sido, Beastie Boys.
Paléo Festival (24.-29.7.): Iggy & The Stooges, Yannick Noah, Gnarls Barkley

Ohne orakeln zu müssen, darf man sich in der ersten Jahreshälfte bereits freuen auf (in dieser Reihenfolge): Mia., The Jets, Orishas, Stereo MCs, The Rifles, Juli, Blumentopf, André Rieu, Kasabian, Guillemots, Shakira, Jan Delay, Tiziano Ferro, Buschido, Johnny Halliday, Nelly Furtado, Garou, 2Raumwohnung, Snoop Dogg und P.Diddy, Bryan Adams, Gotan Project, Marianne Faithful, Nine Inch Nails, Deftones, Scissor Sisters, Raul Paz, Tokio Hotel, Bob Dylan, Lionel Ritchie, Kastelruther Spatzen, De Phazz, Beyoncé, Deep Purple, Göla, Zucchero, Beatsteaks, Justin Timberlake im Hallenstadion, Genesis, Meat Loaf, Status Quo und Herbert Grönemeyer. Und natürlich noch einige mehr. Alle Tickets hier.

78s-Orakel Teil 5: „don’t believe the hype“!

Ein Hype ist schnell konstruiert. Neues wird oft und gerne mit offenen Armen empfangen. Und oft ist eine neue Band auch nur interessant, weil sie niemand kennt. Den Hype allerdings bestätigen, dann überzeugen, wenn man als Band schon bekannt ist, das ist die wahre Kunst.

Bei einigen muss man sich da keine Sorgen machen. Zum Beispiel Connor Oberst alias Bright Eyes (Cassadega, Vö: 10.4.). Der junge Herr hat in seinem Leben wohl schon mehr Lieder geschrieben, als viele überhaupt gehört haben. Zudem zählen seine beiden Alben, mit denen ihm der Durchbruch gelang, eher zu den schlechteren Werken. Da kann es fast nur noch besser werden.

Anders sieht es da mit den Kollegen von der Insel aus. Maximo Park, Bloc Party (Vö: 2.2.), Kaiser Chiefs (Vö: März) und die Editors (Herbst 07) stehen vor ihrer Reifeprüfung. Können sie halten, was der Hype versprochen hat? Bammel macht sich jetzt schon breit: die Editors leiten lieber ihre eigene Radioshow, und die Arctic Monkeys bereiten wegen mangelnden Songideen schon mal ihren Einstieg in das Festivalveranstalter-Buniness vor. Aber die Monkeys sagten ja schon immer mit weiser Voraussicht: „Don’t believe the hype“!

Auch in den Staaten befinden sich einige Kandidaten unter scharfer Beobachtung: Clap Your Hands Say Yeah (Some Loud Thunder, Vö: 30.1.) und die Kings of Leon (Because of the Times, Vö: 31.3.) werden beäugt. Letzteren wird sogar ein ähnlicher Absturz wie den Sturzflüglern von Jet mit „Shine On“ prophezeit. Und sogar Steve Jobs muss an der Mac-Convention nächsten Dienstag laut Facts‘ Pop-Trends-Artikel vom 4.1. (Artikel nicht online zugänglich) zügig das schon lange versprochene iPhone vorstellen, sonst drohe im Zuge der immer aufnahmefähigeren Handy-Chips der grosse iPod-Absturz.

Komischerweise lastet auf einer ganz bestimmten Band überhaupt keinen Druck: Arcade Fire (Neon Fire, Vö: 12.4.). Bei ihnen scheint ein noch grösseres Epos als es „Funeral“ bereits war so klar wie das Amen in der Kirche.

78s-Orakel Teil 4: gestern Indie morgen Superstars

Soll noch einer sagen Indexe seien langweiligOb Desdemonas Kristallkugel oder Kaffee-Satz lesen etwas helfen? Ich vertraue bezüglich Zukunftsprognosen auf den sogenannten EP-Index. Dieser besagt, dass Bands, die mit EPs in den Blogs dieser Welt für Furore gesorgt haben, spätestens im Folgejahr durschtarten. Dasselbe gilt für den 7-inch-Index, da die 7-inch 2006 ein glorreiches Revival erlebt hat.

„7-inchers“, die 007 als erstes durchstarten, sind The Fratellis aus Glasgow und die Klaxons (man beachte: ohne „The“). Beide haben letztes Jahr mit „den Kurzen“ auf sich aufmerksam gemacht. The Fratellis hier und die Klaxons auf dem Kultlabel Maison Kitsuné, der Trendbarometer schlechthin. Heiss gehandelt werden auch The Pigeon Detectives, die sich ebenfalls, Single für Single, eine grössere Fanschar erspielen. Und á propos „heiss gehandelt“, da dürfen Voltage Union natürlich nicht fehlen, die wie die Pigeons auf dem aktuellen Kultlabel aus England „Dance to the Radio“ beheimatet sind, das seinen Sitz in der neuen Rockhauptstadt Leeds hat. Und als England-Abschluss: viertes Ash-Mitglied war gestern.

Die EP-Weltmeister des letzten Jahres heissen Voxtrot. Mit drei EPs eroberten sie die Bloggerherzen im Sturm. Sie werden dieses Jahr ein Langspieler-Debüt geben, und es wird ganz heiss werden um die Band aus Texas. Erst eine EP, aber dafür zahlreiche berauschende Partys haben Justice aus Frankreich zu verzeichnen. Das Pariser Electro-DJ-Duo wird dieses Jahr Superstar-Status erreichen. Wenn wir schon bei Superstars sind: The Shins und die Cold War Kids werden sich dieses Jahr um diese Krone streiten, zusammen mit dem etwas unterlegenen Mitstreiter Menomena. Unerreichbar: Arcade Fire.

Bis jetzt hatten wir also Grossbritannien und die USA. Wo bleibt Kanada werdet ihr fragen und wir entgegnen: Malajube, Land of Talk, Tokyo Police Club, MSTRKRFT. Und um das Königreich noch um ein weiteres Terriotorium zu erschliessen: Australien ist ganz gross im Kommen mit Dappled Cities Fly, Wolf and Cub und Expatriate und, und, und…

Es ist überstanden. Alles wieder beim Alten.

Keine besinnlichen Kerzen mehr, keine erst verstopften und dann geschlossenen Läden, kein Warten auf etwas, das auch diesmal nicht eingetroffen ist, und vor allem: Keine Jahresbestenlisten mehr. Hier die allerletzte Gelegenheit: WER NOCH NICHT GENUG VON LISTEN HAT LISTE HIER SEINE LIEBLINGSLISTE 2006. Danach ist fertig. Echt. Nie mehr. Aus! Drum fasst euch bitte kurz, liefert die Essenz, Dinge, die die Welt verändert haben. Die hat sich nicht verändert, stimmt. Also doch keine Listen, bitte. Danke. Andererseits, wir hatten keinen Leserpoll…

78s-Orakel Teil 3: Wer schafft 2007 den Durchbruch?

Ich sehe einen DurchbruchMit Schweizer Bands ist es doch immer dasselbe: Grosses Potential, grosse Schwierigkeiten beim Schaffen des Durchbruchs. Welche Zukunft sagt unser Kaffeesatz der Crème de la Crème der jungen Schweizer Bands voraus?

Als erstes sehen wir ganz deutlich: Navel. Das infame Rocktrio wird seinen aktuellen Schwung ausnutzen und den deutschen Raum schwindlig spielen. Nach ihrem Konzert im Mascotte Mitte Januar wird auch die Schweiz auf den Geschmack gekommen sein. Das Debutalbum wird, so unser Kaffee, im Spätsommer kommen und in den deutschen Magazinen gute bis sehr gute Kritik ernten. Das Facts wird dann auch mal einen Artikel bringen. Sogar in England wird man die Ohren spitzen und genauer hinhören. Navel werden der CH-Exportschlager des Jahres.

Als nächstes erscheinen in den Überbleibseln unseres Kaffees: The Delilahs. Die drei Frauen aus dem Kanton Zug haben letztes Jahr gross für Furore gesorgt und so manchem die Nackenwirbel verschoben. Das Debutalbum wird mit Verspätung im ersten Halbjahr 2007 kommen und eine leise Enttäuschung mit sich bringen. Vier Songs werden verdammt gut sein, der Rest ein bisschen zu eintönig.

Dort wo der Kaffeesatz sich zu einem Kniebogen formt, erscheint die Zukunft von Mañana. Den Baselbietern wurde bereits eine grosse Zukunft vorausgesagt. Doch auf ihr Debutalbum warten wir schon eine halbe Ewigkeit, und im letzten Jahr war es ungewohnt ruhig um die Band. Im Herbst, so scheint es mir, wird das Album endlich kommen. Und es wird gut sein, fast ein bisschen zu gut vielleicht, denn Mañana sind unzähmbare Perfektionisten.

Ach ja, Disco Doom werden auch mit ihrem neuen Album die inoffiziell beste Band der Schweiz bleiben. Und die heissen Kandidaten für 2008 werden im Februar/März auf der neuen Pottwalplatte sein.

Eine rosige Zukunft sehen wir schliesslich für den Sieger des ersten Online-Bandwettbewerbs der Schweiz voraus. Leider reicht der Kaffeesatz nicht mehr ganz, um den Namen der Band vorauszusagen. Ihr habt es also noch in der Hand

78s-Orakel Teil 2: Wer findet 2007 wieder zusammen?

Reunionen machen in der Regel in etwa so viel Spass wie abgelaufene Kartoffelchips. Sämtliche Knusperfrische ging verloren und ein fahler Nachgeschmack bleibt zurück. Doch wenn alles gut geht, werden in diesem Jahr Indie-Superhelden dreier Generationen die negative Konnotation, die dem Wort Comeback anhaftet, ins Positve verkehren:

1. Generation: The Stooges, die Punk acht Jahre zu früh erfunden haben. Obwohl Iggy Pop auf der Bühne nach wie vor ein Tier – genauer: ein Iguana – ist, enttäuschten seine letzten Soloalben. Hoffen wir, dass er mit den alten Recken von den Stooges nach 33 Jahren nochmal zu Höchstform aufläuft (V.Ö 20.3.), schliesslich gehören die drei Platten dieser Band zum Grundstoff jeder Rockschule.

2. Generation: The Pixies, Dinosaur Jr. und Sebadoh, die Indierock genau zum richtigen Zeitpunkt erfunden haben. Sebadoh werden wieder live spielen und ihre LoFi-Blutsbrüder Dinosaur Jr. haben nach ohrenbetäubenden Live-Tests im letzten Jahr soeben ihr erstes Album seit 1989 aufgenommen (V.Ö. Frühling). Die Pixies machen sich gerade erst an die Studioarbeit. Das kann dauern.

3. Generation: Blur, Smashing Pumpkins und Kula Shaker, für die es nichts mehr zu erfinden gab. Rockgeschichte geschrieben haben sie trotzdem. Kula Shaker haben ihr Album schon im Kasten (V.Ö. Frühling), Graham Coxon willigte nach langem Zögern ein mit Damon Albarn & Co. ein finales Blur-Album aufzunehmen, Billy Corgan und Jimmy Chamberlain müssen hingegen erst noch D’Arcy Wretzky und James Iha überzeugen, die Pumpkins wiederzubeleben. Auch das kann dauern.

Doch natürlich gibt es sie auch dieses Jahr, die überflüssigen Comebacks: Genesis gingen vielleicht besser in Rente als auf Tour und darauf – so munkelt man – inklusive Peter Gabriel ins Studio. Und wann kommt die ABBA-Reunion? Bislang deutet zwar nichts darauf hin, doch vielleicht kann das diese Petition ändern.

Update: und….The Police