78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Hintergrund

Kommt der einarmige Travis?

fast-blink.jpgAm 25.01. spielen 2/3 von Blink 182 als +44 im Volkshaus in Zürich. Doch genug der Zahlen, übergeben wir das Wort an Mark Hoppus.

Wie gehts Travis?
Mark Hoppus: Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen, seit er nach Los Angeles zurückgekehrt ist. Er geht heute zum Arzt.

Er wird am 25. Januar nicht in die Schweiz kommen?
So wie es momentan aussieht nicht. Aber mal schauen, was der Arzt sagt.
 
War es eine schwierige Entscheidung, ohne Travis weiterzutouren?
Ähm, ja, es war eine schwierige Entscheidung. Wir wollen eine komplette Band sein, mit Travis. Aber wir mussten die Tournee weiterführen obschon sein Arm kaputt ist. Wir sind unterwegs und wollen die Shows weiterspielen. Deshalb haben wir einen guten Freund von Travis, Gil Sharone, als Ersatz geholt. Er ist ein grossartiger Drummer und sorgt dafür, dass wir weitertouren können.

Erinnerst du dich an den Tag, als Blink 182 offiziell aufgelöst wurde?
Ja.

Wie hast du dich im ersten Moment gefühlt?
Ähm, im ersten Moment, als unser Manager angerufen hat und gesagt hat, dass Tom aus der Band ausgestiegen ist… Keine Ahnung, es fühlte sich irgendwie unecht an. Es fühlte sich nicht so an, als ob das wirklich passieren konnte. Es erschien mir zu lächerlich, um wahr zu sein.

Hat dein Herz aufgehört zu schlagen?
(lacht) Nein, weisst du, das Ende öffnete im Grunde genommen ja die Tür für +44. Und wir sind sehr glücklich mit dieser Band. Wir lieben die Musik, die wir spielen und wir sind glücklich, touren zu können.

Welche Band hat das grössere Potential: Blink 182 am Anfang ihrer Karriere oder +44?
Ähm, ich weiss nicht, wenn ich ehrlich bin, dann fühle ich das genau gleiche mit +44 wie damals mit Blink 182. Wir waren aufgeregt, Shows spielen zu können, wir wollten touren, wir wollten die Welt bereisen, wir hatten eine grossartige Zeit und das ist genau das, was wir bei +44 auch fühlen. Es fühlt sich an wie ein Neubeginn. Eigentlich ist es ziemlich das gleiche wie damals.

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78s FörderBand: Fast Forest im Portrait

Fast ForestFast Forest ist im Rahmen vom 78s FörderBand die letzte und jüngste Band aus der Zentralschweiz, die wir euch näher vorstellen (Huck Finn, Napkins, Lird Van Goles). Die Wilisauer fühen das FörderBand-Voting bislang unangefochten an. Sie rocken seit zwei Jahren in Indie-Gewässern.

Beni: Was sind eure musikalischen Einflüsse?
Chregi: Die Pixies, Blackmail, und Serafin. Unser grösstes Vorbild: Iggy Pop.

Wenn Ihr eure Musik malen müsstest, wie würde das Bild aussehen?
Ein Wald voller schizophrener Hirsche, paranoider Eulen und Nymphomaninnen. Gemalt mit Neocolor in Pastelltönen.

Was war bisher euer grösster Erfolg?
Wir sind nach wie vor die einzige Band unter 30 Jahre, die jemals in der Blues Bar Luzern gespielt hat.

Drei Dinge, die ihr am aktuellen Musikbusiness ändern würdet, wenn ihr könntet?
Chris Von Rohr einstampfen. Dann sollte es mehr Labels wie Bandorama geben und mehr Schweizer Bands an grossen Open Airs.

Welche Schweizer Bands würdet ihr pushen?
Goodbye Fairbanks machen wunderschöne Musik, Deus Ex Machina stecken voller großartiger Ideen und Frau G sind toll!

Wie ist der nominierte Song „Illusion Boy“ entstanden?
Es geht um die Überwindung des inneren Schweinehunds (den Illusion Boy), der es immer wieder verunmöglicht, die eigenen Träume auszuleben.

Was geht momentan bei euch ab? Release oder kleine Tour in Planung?
Wir haben gerade unsere erste EP ,,The Same For Me“ selbst produziert und werden sie am 26. Januar im Treibhaus Luzern taufen.

Was macht ihr neben der Musik?
Chregi und Kusi A. absolvieren demnächst die Matura. Sidi wird nächstes Jahr das gleiche tun und Kusi I. hat’s grad hinter sich und arbeitet momentan bei Music & Light-Tech, wo ,,The Same For Me“ entstanden ist. Ausserdem ist er der Morgenheini bei Radio 3fach.

Angenommen, ihr gewinnt das Voting in der Region Zentralschweiz, was kann man von euch live in der Schüür Luzern erwarten?
,,Es Waudfäscht, met 4 energie-gladne Böck Da rockt das Reh!“

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Blogger-Letten

„Lüthi, seit Jahren Teil der hiesigen Blogger-Szene, hat im vergangenen Herbst mit Bloggen aufgehört und bezeichnet sich heute als Ehemaliger“, schreibt heute 20Minuten in einem Artikel über die angeblich stagnierende Blog-Szene in der Schweiz. Man ersetze im Zitat bloggen durch irgendeine drogenpolizeilich relevante Tätigkeit und erhält eine völlig neue Sichtweise, über Blogger nachzudenken. Dass 20Minuten mit dem Artikel dazu aufruft, den Blogger-Letten zu räumen, wollen wir den Kollegen aber nicht unterstellen. Die hätten ja keine Quellen mehr sonst.

Witz des Tages

„Babyshambles Sign Long-Term Deal With Parlophone“ (Pressemitteilung von EMI).

Eleni und das Singer-/Songwriter-Ding

An aparten Schönheiten, die mit Engelszungen, feiner Instrumentierung und der Zerbrechlichkeit einer Elfe musizieren, ist eigentlich nichts auszusetzen. Nein, für sie würde man als tapferer Jüngling Drachen töten, Hexen schlachten und einmal mehr gen Moskau ziehen. Doch die Geschichte wiederholt sich. Künstlerinnen wie Maria Taylor, Sophie Zelmani oder gar die Grand-Dame Tori Amos machen sich selbst obsolet, weil risikoscheu und ungefährlich.

Das Konzept der Apartheit mag wohl anfänglich funktionieren, ja es mag sogar zum Jauchzen, Schluchzen, Träumen, Schwelgen einladen, aber keiner Künstlerin wird Stillstand verziehen. So bedarf es freilich mehr als einer märchenhaften Erscheinungsform. Maria Taylor bewies erst kürzlich, das ihr Konzept nicht mehr aufgeht: Im el Lokal erlitt sie den vielleicht übelsten Schiffbruch, der eine Singer-/Songwriterin ereilen kann – niemand hörte ihr zu! Ihre Stimme war eine unkontrolliertes Hauchen, ihr Gitarrenspiel, das einer 16-jährigen Gymnasiastin, ihre Band überflüssig. Sie wagte es nicht, sich von ihren netten Liedchen zu lösen und verneinte jegliche musikalische Frechheit/Innovationen.

Das Gleiche gilt für Sophie Zelmani. Anfänglich für ihre kindliche Art und simplen Lieder von der Journallie gefeiert, jetzt nur noch als Arbeitskolleginnen-Verführungs-Musik brauchbar. Auch sie hat sich kaum weiterentwickelt. Wer mit der immergleichen Leier auftritt, hat sich höchstens einen Platz neben Katie Melua oder Norah Jones verdient.

Eleni Mandell – um die es hier eigentlich geht – reiht sich als risikoscheue Singer-/Songwriterin nahtlos in das erwähnte Gefüge ein. Sie kopiert auf ihrem jüngsten Album „Miracle of Five“ (V2/TBA, VÖ 2.2.07) 1:1 alte Standards und singt von Peinlichkeiten wie „true Love, just like sugar in my coffee“. Sie erinnert an ein schlechtes Replikat von Doris Day, die tod noch mehr Charme und Glamour versprüht als Mandell. Schade, es könnte – so wie hier und hier – auch anders gehen!

78s Förderband: Lird van Goles im Portrait

Lird van Goles: Mark, Simon, Björn (v.l.)Lird Van Goles ist im Rahmen vom 78s FörderBand die dritte Combo aus der Zentralschweiz, die wir euch näher vorstellen (Huck Finn, Napkins). Das Trio LIRD VAN GOLES aus Schwyz existiert seit gut vier Jahren und widmet sich progressiven Jazz-Rock-Doom-Ambient Klängen. Was sind eure musikalischen Einflüsse?
Björn: Mahavishnu Orchestra, Mogwai, The Mars Volta, Omar A. Rodriguez-Lopez, Ravi Shankar, Zbigniew Namyslowski, Claude Debussy, John Luther Adams, DJ Shadow, De Stelti, Jaga Jazzist, Miles Davis, Sun Ra, Honey For Petzi, Amon Düül, Can, Acid Mothers Temple, John Zorn, Amon Tobin, Steve Reich.

Wenn Ihr eure Musik malen müsstest, wie würde das Bild aussehen?
Das Bild bestünde aus vielen Farben und vielen Ebenen und Überlagerungen von verschiedenen Visualisierungen. Diese würden das Bild grob betrachtet als undurchsichtig erscheinen lassen, genauer betrachtet jedoch als klar, durchstrukturiert und detailverliebt.

Was war bisher euer grösster Erfolg?
Mit unserem neuesten Album unserem künstlerischen Ideal so nah wie möglich gekommen zu sein.

Drei Dinge, die ihr am aktuellen Musikbusiness ändern würdet, wenn ihr könntet?
1. Fokus auf das Wesentliche (weniger Show, mehr Tiefgang). 2. Es sollten kompetente und ernstzunehmende Personen im Vordergrund stehen, welche das schweizerische Musikgeschehen repräsentieren. 3. Die schweizerische Musikszene sollte eher versuchen sich eine eigenständige Identität aufzubauen als ständig irgendwelche Trends von England und Übersee zu imitieren.

Welche Schweizer Bands würdet ihr pushen, wenn ihr die Möglichkeit dazu hättet?
Honey For Petzi. Die sind zwar bereits relativ bekannt, aber trotzdem noch unterschätzt. Für uns die interessanteste Schweizer Band.

Wie ist der nominierte Song „United Kerosin“ entstanden?
Er hat sich im Rahmen von etwa einem Jahr und zig Versionen entwickelt bis er die jetzige Form erreicht hat. Er handelt von vereinten Kräften und vereinten Körpersäften.

Was geht momentan bei euch ab? Release oder kleine Tour in Planung?
Es ist auf jeden Fall ein Release an. Und danach wollen wir so viele Konzerte an so vielen verschiedenen Orten wie möglich spielen

Was macht ihr neben der Musik?
Ausser der Musik machen wir nichts.

Angenommen, ihr gewinnt das Voting in der Region Zentralschweiz, was kann man von euch live in der Schüür Luzern erwarten?
Delirium

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„Der Hype“ – Jetzt auch in der Schweiz

Ef und Jari suchen noch einen Bandbus - aber einen AutomatenIn England und den USA basieren ganze Industrien auf ihm. In der Schweiz kennt man ihn kaum, den Hype. Die Basler Navel (Webseite) zeigen uns jetzt wie er aussieht. Und wo wurde er erfunden? In der Ricola-Fabrik in Laufen – da haben sich Navel kennengelernt.

Hey Jari, wie ist es so, als Schweizer Arctic Monkeys?
Jari: Keine Ahnung. Mitkriegen tun wir nicht viel, wir kriegen es nur immer wieder zu hören.

Na ja, ihr spielt mit Wolfmother vor 1500 Fans (O-Ton Wolfmother: „They´re awesome, my god, they are awesome!), in Paris und seid in Berlin so was wie die Haus-Band. Und alles mit erst einer Single. Das ist ein Hype sondergleichen.
Ja, es ist schon etwas überraschend. Vor ein paar Tagen waren wir in München mit Arte Tracks. Die wollten mit uns im Bandbus durch die Stadt fahren. Vor ein paar Monaten waren wir noch irgendeine Scheiss Lokalband aus der Schweiz. Kaum sind wir in Deutschland, sind wir plötzlich cool.

Die Medien lieben euch: Weltwoche, Spex, 20min, alle feiern euch ab – sogar der Blick, der euch ja auch den Interims-Schlagzeuger zur Verfügung stellt (Olivier Joliat, Musikredaktor Blick). Fühlt ihr den Druck?
Die Erwartungshaltung ist riesig. Ich spiele lieber vor fünf Leuten, die uns wirklich sehen wollen, als vor 200, die nur ans Konzert kommen, weil uns ein Heftli geil findet. Auf Schulterklopfer kann ich verzichten. Das mit Oli ist eine Übergangslösung, weil unser alte Schlagzeuger Andi nicht mehr wollte.

Ihr seid eigentlich eine anachronistische Band mit eurem harten Grunge-Rock. Die Masse lechzt nach Disco-Rock. Euer Video kultiviert aber bestes Slackertum á la Nirvana.
Das ist unsere Philosophie und die unseres Labels Louisville Records. Wir sind Anti-Alles. Wir wollen diesem schicken Disco-Rock-Hype unsere rohe, ehrliche Energie entgegenhalten.

An euer erstes Konzert in Berlin seid ihr mit dem Nachtzug gereist. Wie seid ihr heute unterwegs?
Mit dem Bus. Aber wir haben noch keinen eigenen, da wir einen Automaten suchen, weil Ef (Bassistin) nur Automat fahren kann und ich gar nicht. Aber zu teuer darf er nicht sein, wir schreiben zurzeit mit Touren grad ne Schwarze Null.

Navel Live: 14.1. Schüür, Luzern; 19.1. Mascotte, Zürich

Ein Plädoyer für Tribute-Alben

tribute-hilde.jpgTributes bezichtigt man gerne der Leichenfledderei, weil sie mit den Geniestreichen anderer Geld scheffeln. Als Cover-Fetischist möchte ich einige Gegenargumente in Form von Tonträgern ins Feld führen, da Tributes im Idealfall aus guten Songs noch bessere machen.

Ein Paradebeispiel dafür ist die Hildegard Knef-Hommage „Ihre Lieder sind anders“. In allen Belangen grossartig und inspiriert, was Cobra Killer, Die Moulinettes, Regy Classen und allen voran das Tillmann Rossmy Quartett mit Klassikern der 2002 verstorbenen Knef anstellen. Ja, die Lieder der (laut Ella Fitzgerald) „besten Sängerin ohne Stimme“ waren in der Tat anders und funktionieren noch heute formidabel. Lohnt sich allein schon wegen zwei famosen Versionen von „In dieser Stadt“.

Immer wieder widmen sich Tributes gerne auch kompletten Schlüsselwerken der Popgeschichte. Jüngster Vertreter dieser Gattung: „Do It Again: A Tribute To Pet Sounds“. Die Highlights auf diesem gelungenen Beach Boys-Tribute stammen von den Oldham Brothers, Mazarin und Daniel Johnston. Ebendieser wurde übrigens bereits selbst mit einem Tribute geehrt, bevor der manisch-depressive Songwriter überhaupt dazu kam, sich umzubringen. „The Great Late Daniel Johnston“ versammelt Künstler, die selbst eines Tages Gegenstand für ein Tribute sein werden: u.a. Bright Eyes, Eels, Sparklehorse und Tom Waits (der gerade widerwillig als Cover-Objekt herhält). Mit kleineren Namen, aber ebenso grossem Tennis huldigt „Dream Brother“ gleich zwei Suizidkandidaten bzw. einem Selbstmordopfer: Tim & Jeff Buckley.

Einen enorm hohen Spassfaktor bringen insbesondere genreübergreifende Tributes mit sich. So lassen sich z.B. sommerliche Playlists vorzüglich durch karibische alternative Takes aufpeppen (Beatles/Stones/Dylan). Ein Reggae-Radiohead-Tribute geht dann aber doch ein wenig zu weit, könnte man meinen. Das stimmt einerseits, weil die „OK Computer“-Neuinterpretationen der Easy Star All Stars nicht ganz aufgehen. Andererseits aber auch wieder nicht, weil Radiohead-Gitarrist Johnny Greenwood selbst eine Sammlung mit Reggae-Covers in petto hat (V.Ö. 6.3.).

Von Killerrap und Amokjazz

Es gibt da eine Regel, die viel zu oft missachtet wird: Wenn jemand anderes etwas besser kann, dann sollte man es nicht zu kopieren versuchen, sondern auf das Original verweisen und sich den Sachen zuwenden, die man selber kann. Darum nur kurz der Verweis: Wenn Kollege Malte drüben bei Spreeblick loslegt, dann in geballter Form und meistens wird es gut. Also lest seinen Text „Von Killerrap, Amokjazz und dem Mann, der eine Maske braucht“ und geniesst es.

Rolling Clone

Rolling Stone war immer mehr als ein Musikmagazin. Es war eine journalistische Institution, die zu Politik genauso etwas zu sagen hatte wie zu Musik. Ein Magazin, das über den berühmten Tellerrand hinausgekommen ist, das stil- wie meinungsbildend war. Ein Magazin,das Ikonen wie Annie Leibovitz (heute Vanity Fair) oder Hunter S. Thompson (heute tot) hervorgebracht hat. Das den Rock’n’Roll lebte und trotzdem Ernsthaftigkeit ausstrahlte. Und heute? Kriegst du einen Job dort via MTV.

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(via FAZ)