78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Klatsch

Bandname des Tages

Das ist erfrischend ehrlich: Drei Akkorde Superstars.

Drei Akkorde für ein Halleluja.

Turn on, tune in, drop out

Psychedelia feiert ein Revival. Prog- und Kraut-Rock sind nicht länger Schimpfwörter und Vergleiche mit Pink Floyd, King Crimson und Can häufen sich. Spiritualität und Eskapismus sind wieder en vogue.

Mit Freak Folk hat alles angefangen. Während Devendra Banhart und Joanna Newsom als spirituelle Führer der Bewegung ins Rampenlicht rückten, zog sich ein verschworener Zirkel von der Peripherie des Freak Folk in steinzeitliche Wälder zurück, um mit elektronischen Mitteln zu einer Art Stammesmusik zurückzukehren. Animal Collective, Sunburned Hand Of The Man, Gang Gang Dance und Six Organs Of Admittance begannen sich mit schamanischen Gesängen und entheogenen Trommelritualen in Trance zu spielen und so die Gedanken ihres Publikums zu verbiegen. Die Grenzen ihrer verschlungenen Musik verlaufen so fliessend wie die Farben eines Batik-Shirts, ihre Platten klingen so surreal wie die Vertonung eines Trips. Alle Macht der Fantasie, again?

Abseits dieser extremen Formen der Psychedelia schwemmt es immer mehr Musik über den Atlantik, die Brian Wilson’sche Chor-Psychedelia wiederbelebt, Battalione an Effektgeräten einsetzt und Pop in ätherisch-mystischen Klängen ausfranseln lässt. Die Bandnamen verdeutlichen, dass auch diese Bands lieber in der freien Wildbahn als im Popzoo leben würden: Grizzly und Panda Bear, The Sound Of Animals Fighting, The Skygreen Leopards und Octoupus Project. Neben den Tierkollektiven sind es Druiden wie Espers oder White Magic, die Psych-Folk neu aufbrauen.

Ein Ende der Neo-Psychedelia Welle ist nicht in Sicht. Die neusten Alben von Black Moth Super Rainbow und Celebration klingen so regenbogenfarbig wie ihre Covers und allen voran haben Yeasayer das psychedelische Meisterwerk des Jahres eingespielt. „All Hour Cymbals“ schreckt auch vor Sitars nicht zurück und klingt mindestens so vielschichtig, wie man sich den Missing Link zwischen Grizzly Bear und Animal Collective vorstellt.

Es sieht ganz so aus als würde der psychedelische Trend bald auf die Mode übergreifen. Der Sänger von Robocop Kraus wurde letzten Freitag im Mascotte mit einem Batik-Shirt gesichtet und unter den 15 Top-Looks für den Sommer 2008 liegt Flower Power an der Spitze, dicht gefolgt von Batik. Wetten, bald geht’s den Röhrlihosen an den Kragen?

Prinzessin Amidala und L. Lohan lieben Folk-Weirdos

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Devendra Banhart, Mister Freak-Folk himself, und eine Reihe weiterer Indie-Darlings kriegen in den USA derzeitig viel Props von Hollywood-Starlets. So kam DB in den Genuss Lindsay Lohan ein paar Mixtapes zu schustern, die sie behende durch die Rehab (no, no, no) bringen sollen (mit drogesken Bands wie Nico, Captain Beefheart, Fleetwood Mac oder Vashti Bunyan), und Nathalie Portmann, aka Prinzessin Amidala, offenbarte mittels einem Benefiz-Sampler für Finca International ihre Leidenschaft für Indies und Folkies wie Sufjan Stevens, The Shins, Beirut, Tokyo Police Club und wiederum Devendra Banhart. Beirut soll Portmann sogar eingeladen haben, um auf seinem exklusiven Beitrag mitzusingen. Die Kollaboration kam indes nicht zustande, obwohl sie hin und weg war von seinem Angebot. Vielleicht kann ihr Devendra ja mal ein tröstendes Mixtape basteln.
(via)

Fanta Vier und Günther Netzer intonieren…

… Nein, nicht die Deutsche Nationalhymne aber die Erkennungsmelodie der ARD-Sportschau. Tarararaaa! Im Gegensatz zum peinlichen WM-Song der Nationalmannschaft mit Village People von 1994 klingt es nicht nur lustig sondern ist es auch.

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=nfQoJ0VTT8E[/flash]

Grand Avenue: Popmusik im Grossformat

grand-avenue.jpgGrand Avenue tauchen mit „The Outside“ (EMI) tief hinein in die wunderbare Welt grosser Popmusik. Aufgeblasene Melodien wechseln sich mit an Kitsch rüttelndem Bombast ab. Mal überladen und tonnenschwer, dann wieder federleicht und schwebend – von diesen Seiten zeigen sich die Dänen auf ihrem dritten Album, das heute erscheint. Und über all dem prangert ein simples Wort: Grossformat!

Vor zehn Jahren lernten sich die heutigen Bandmitglieder an der London School of Music kennen. Doch die Bandgründung von Grand Avenue folgte erst vor sechs Jahren, als Sänger Rasmus Walter Hansen mit seinen Kollegen wieder Kontakt aufnahm und die gemeinsame Sache vorantrieb. Gegenwärtig sind sie mit ihren finnischen Namensvettern von Sunrise Avenue in Deutschland unterwegs. Im Vorprogramm, wohlgemerkt. Doch Songs wie das erdrückend melancholische und an Coldplay erinnernde „Winter’s Passing By“, der Titeltrack „The Outside“ oder auch das feinfühlige „She“ machen deutlich, dass Grand Avenue nicht mehr länger ein Dasein im Schatten durchschnittlicher Popbands fristen wollen, werden und müssen.

„The Outside“, das heute erscheint, bietet einen Überblick über das bisherige Schaffen der Dänen. Die ersten elf Songs stellen das „normale“ Album, hinzu kommen vier Stücke, die bereits auf ihrem 2005er-Album „She“ zu finden waren. Abgerundet wird das Ganze von „This Is Not An End“, das vom Debüt „Grand Avenue“ aus dem Jahre 2003 stammt. Letzterer ist zugleich fürs Highlight besorgt.

Finnischer Kinder-Metal

sturmis.jpgUnd hier ist die nächste der Kinderbands, die wie Killerpilze aus dem Boden spriessen: Sturm und Drang nennen sich die jungen Wilden aus Finnland, sie alle haben das Licht der Welt erst in den 90ern erblickt. Am 9. November eröffnen sie im Volkshaus in Zürich für ihre Landsmänner von Apocalyptica.

Video zum Song „Rising Son“

Dabu und Dodo: Politik und Polizei

Nur wenige Tage nach den National- und Ständeratswahlen stellt Esmob-Rapper und Swingbesa-Mitglied Dabu die sechs Tracks starke EP „Fantastic Reloaded“ (Poolproductions) als Gratisdownload zur Verfügung. Herzstück ist der Song „Halt Dis Wort“ feat. Dodo, den sich einige Politiker zu Herzen nehmen sollten. Der Reggae-Sänger selbst feierte vor kurzem im Zürcher HB vor 2000 Zuschauern die Veröffentlichung seines Clips „Leu vo Züri„, in dem Surprise-Verkäufer Ruedi die Hauptrolle spielt. Beim Dreh wurde die ganze Crew verhaftet. Leider gibts davon keine Bilder, weil die Polizei diese konfisziert hat.

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=XUP00zHPr8s[/flash]

Trinken bis zum Umfallen mit Amy

Amy WINEhouse spielt heute im Volkshaus und vielleicht gibt’s am Merchandisestand schon ihren neusten Fan-Artikel zu kaufen, die Double Trouble Combo, bestehend aus ihrer neuen Live-DVD „I Told You I Was Trouble“, einem Pint-Glas und einem Aschenbecher. Kosten tut der Spass 30$, Whisky, Gras und Zigaretten nicht inbegriffen. Schliesslich muss davon ja noch was für Amy’s eigenen Drogen-Etat übrig bleiben.

MP3 to go (catchy)

Nächste Woche veröffentlicht der Gitarrist und Sänger von Gomez, Ian Ball, ein Soloalbum. Hört man sich den Song „Failure“ an, dürfte Ball’s Alleingang seiner Band in Sachen catchy Pop mit spezieller Note in nichts nachstehen. Es gibt kein Entkommen vor diesen Hooks. Zuerst kriegt einem der Bass, dann die Drums, darauf die Gitarren, schliesslich der Gesang – und schon zappelt man am Haken eines perfekten Popsongs.

Ian Ball – „Failure“
[audio:http://www.stereogum.com/mp3/Ian%20Ball%20-%20Failure.mp3]

{democracy:19}

Konzeptalbum von Jay-Z

jayznippets.jpgAm 2. November erscheint Jay-Zs zehntes, vom gleichnamigen FilmAmerican Gangster“  (Trailer) inspirierten Album (mit Lil’Wayne, Beanie Sigel, Nas), gleichzeitig mit dem normalen Soundtrack (OST). Nachdem der Hova im letzten Jahr bei seinem Comeback alle enttäuschte, hat sich der vielbeschäftigte Def-Jam-Boss nun für sein Konzeptalbum etwas mehr Zeit genommen als bei „Kingdom Come“, das er in drei (!) Tagen geschrieben haben soll. Respektive direkt aufgenommen, denn der Hova schreibt ja bekanntlich (…) keine Texte auf. Hier gibts schon mal Snippets von allen Songs. Und weil die superkurz sind hier ein ausführlicheres Interview.

 

 

Der Film startet übrigens am 15. November (in der Westschweiz bereits am 14. November)