78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Klatsch

Wie man Franzosen fachgerecht auftaut

Man sollte ja heutzutage geneigt sein, sämtlichen guerillamässig anmutenden Aktionen von Bands und Künstlern zu misstrauen. Denn schlaue Marketingstrategen haben längst entdeckt, dass mehr Credibility erhält, was uninszeniert wirkt (nebenbei, ist Credibility nicht vielleicht gerade inszenierte Glaubwürdigkeit?). Wie authentisch eine spontane Darbietung von Naturally 7 in der Pariser Metro ist, sei also mal dahingestellt. Wir sehen darüber aber gerne hinweg, wenn ein Guerilla Gig so viel Spass macht wie dieser:

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=AF-KagTq7qY[/flash]

Disco: lat. ich lerne, von discere = lernen

[flash] http://www.youtube.com/watch?v=zwakjoSs754&eurl [/flash]

(via)

Evel Knievel vs. Evil Kaynevel

Wer kennt ihn nicht, den tragischen Superhelden aus Fleisch und Blut, Evel Knievel. Der Mann, der nach einem seiner waghalsigen Motorrad-Sprünge einen Monat lang im Koma lag, darauf aber unverdrossen den Plan schmiedete über den Grand Canyon zu springen – und abstürzte. Der Mann, der sich insgesamt 35 Knochen brach und trotzdem nie aufgab. Auch nicht, als er sich bei einem Sprung über 13 Busse im Wembleystadion einen Beckenbruch zugzog. Erst nachdem er sich beim Versuch über ein Haifischbecken zu springen beide Arme gebrochen hatte, wurde es allmählich still um den König der Lüfte.
Nun macht die von Hollywood und den Simpsons verewigte Stunt-Ikone der 70er wieder von sich reden: Knievel rückt Kayne West auf die Pelle, weil dieser seinen Canyon-Crash im Video zu „Touch The Sky“ verbraten hat. „That video is the worst piece of crap I’ve ever seen in my life.“, so der 68-Jährige. Der nach einem Leben voller Bruchlandungen verständlicherweise verbitterte Knievel wirft West vor, er benutze seinen Namen nur um bekannt zu werden. Als wäre der das nicht schon längst. Dabei verkennt Knievel in seinem Gram die vielen Gemeinsamkeiten mit Kayne. Beide haben den amerikanischen Traum wahrgemacht – Evel in weiss, Kayne in schwarz. Und beide Schicksale haben einen tragisch-komischen Nachgeschmack. Oder ist das etwa nicht Pamela Anderson an Kayne Wests Seite? Am Freitag sehen sich die beiden vor Gericht. Sollte Evel Knievel sich einmal mehr überschätzt haben, bleibt ihm eine letzte Genugtuung: seinem Sohn Robbie gelang der Sprung über den Grand Canyon.

Konkurrenz für MySpace

Trotz der unübersichtlichen Patchworkoberfläche und dem nervigen Player konnte sich MySpace innert kürzester Zeit als Standardportal für Musik etablieren. Auch wenn diese Website Augen und Geduld auf die Probe stellt, die Idee dahinter – die Vernetzung von Bands und Fans – ist gut. Nun fordern die ersten Nachahmer MySpace mit ansprechenderen Benutzeroberflächen heraus:

Reverbnation bietet genrespezifische Suche, einen praktischen Player und das Reverbnation-Radio.

Pure Volume setzt vor allem auf Indierockhörer und punktet mit schickem Design und einer netten Neuheitenübersicht.

Paint it like Pollock: Ein bisschen Entspannung

Paint it like PollockWir wollen euch ja nicht nur täglich mit Hinweisen auf gute Musik beglücken, ein bisschen Entspannung darf auch nicht fehlen (gerade vor allem für die, die uns bei der Arbeit lesen, you know how you are). Darum hier zwei nette Dinge für Zwischendurch, die eurem Bürokollegen erst noch das Gefühl geben, ihr wärt fleissig am Arbeiten. Als Erstes hätten wir Action Painting mit Jackson Pollock (via, Bildungshintergrund hier). Und als Zweites: Achterbahn selber malen und entlang schlitteln mit Linerider.

Ach Noel. Noel, Noel, Noel, Noel…

bla bla blaEr hat die grösste Fresse auf der Insel, prügelt aus Lust (mit seinem Bruder) und „definiert“ mit „seinen“ Alben die Zeit. Der Rest ist Geschichte. Noel Gallagher O-Ton:

„Pulp haben ein paar fucking tolle Songs geschrieben. Blur auch. Aber bleiben wir bei den Alben, Alben, welche die Prüfung der Zeit überstanden haben. Meine beiden Alben aus der Ära werden immer in den Listen der besten zehn Alben genannt. Immer! Mit dem Mann auf der Strasse lässt sich’s nicht streiten. Punkrock hat uns «Never Mind The Bollocks» und das erste Album von The Clash gebracht. Von Glam ist «Ziggy Stardust» und fucking «Electric Warrior» geblieben. Und von Britpop ist es «Definitely Maybe» und «Morning Glory». Der Rest ist unter «ferner liefen» klassiert. Meine beiden Alben definieren die Zeit.“

 

Quelle: Weltwoche ( Interview: „Meine Alben definieren die Zeit“

Battle of Berner Bands

container6.jpgHeute geht’s ins Finale von mobileAct, dem Mickey Mouse Club für Grosseltern. Zwei Bands kämpfen in der Toni Molkerei um den Opening Act von X-tina.

Zur Erinnerung: Die Brienzer Container6 sind durchschnittlich 16, ihr Drummer heisst Kaspar Hösli und so sieht die Band auch aus, einfach herzig. Da Sign & the Opposite, in Elektrokreisen auch bekannt als AreYouVeda, sind die, die mit Bart, Perücke und falschem Akzent einen auf billige Touris machen. Mögen die besseren Berner gewinnen.

Videoclips aus dem Hause Madvillain

Madlibs Video-Werkstatt:

Madvillain „Monkey Suite“
[flash]http://www.youtube.com/watch?v=nzUY6Iiur6E&eurl=[/flash]

Madvillain „OneDotZero“
[flash]http://www.youtube.com/watch?v=SihGv012CxI[/flash]

Für Jäger und Sammler – Fratellis Collectors Set

Vinylfreaks sind irgendwie suspekte Subjekte, gehören sie doch einer Kategorie von notorischen Nostalgikern an, die sammeln um des Sammelns willen (wie Briefmarken, Kafirahmdeckeli) um ihren Schätzchen dann zuzusehen wie sie im Gestell verstauben (wie Elefanten-Putten, Spielzeug-Eisen-
bahnen) oder an den Folgen des Gebrauchs zugrunde gehen (wie Angelruten, Schuhe). Manche Exemplare lösen aber auch bei mir das Haben-Will-Syndrom und die Erkenntnis aus, dass Vinyl sich nicht mit Digitalem punkto Tonqualität und Funktionalität messen muss, weil es einfach viel schöner ist.

fratellis.jpg

Zwei Mal Jäger- und Sammler-Vinyl von The Fratellis.

Ein Lächeln zum Sonntag

marina.jpgAn Nouvelle Vague scheiden sich die Geister meiner Freunde. Die einen bekommen davon krampfartige Hühnerhaut und produzieren pathologisch Glückshormone, die anderen lässt der Mikrowellenpunk und Konserven-Bossa-Nova der Franzosen kalt wie eine Tiefkühlpizza. Jedenfalls spielten Nouvelle Vague Freitag im ausverkauften Mascotte, und für alle die nicht hingehen konnten, lächelt Sängerin Marina hier ihr bezauberndes Adventslächeln.