78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Klatsch

Damals, 2002.

Vor vier Jahren hatte Weihnachten einen schalen Beigeschmack. Ein ganz Grosser hatte sich kurz vor dem Fest der Liebe in die Ewigkeit verabschiedet. Die Kollegen von Spreeblick haben ihn schön gewürdigt, weshalb wir gerne auf sie verweisen: Joe Strummer, 1952-2002.

Vom Beatle zum Staatsfeind

Pop und Politik sind zwei Systeme, die in der Regel nichts miteinander zu tun haben wollen. Schliesslich finden sie in grundsätzlich verschiedenen Welten statt: Pop im Vakuum der Kunst, Politik im real existierenden Kapitalismus. Auch wenn Pop eine dezidiert politische Aussage vertritt, hat diese herzlich wenig Einfluss auf Wahlergebnisse. Bush wurde trotz Vote For Change Präsident und John Lennon konnte schon damals die Wahl von Nixon nicht verhindern. Wie Lennon zum Staatsfeind Nr. 1 wurde zeigt The U.S. vs. John Lennon.

(Bislang deutet nichts darauf hin, dass die Doku hier ins Kino kommt, sollte aber im nächsten Jahr auf DVD erhältlich sein)

Ist Meat Loaf eine clevere Antwort?

Clevere Antwort?Yahoo hat einen netten Dienst, den sie derzeit heftig bewerben. Yahoo Clever heisst er, Prinzip: Frag die Masse, einer weiss es sicher. Bei Fragen, zu denen es eine einigermassen eindeutige Antwort gibt, mag das gut funktionieren. Wir haben den Dienst auf eine echte Bewährungsprobe gestellt und gefragt: Gibt es denn heute überhaupt noch gute Musik? Das Ergebnis ist ernüchternd: Die Community hat eine Antwort als beste ausgezeichnet, die mir die neue Platte von Meat Loaf empfielt. Aber seht selbst.

Was Cameron Diaz zu Weihnachten bekommt…

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=1dmVU08zVpA&eurl=[/flash]

(via)

Die Spex ist tot. Lang lebe die Spex?

Seit 25 Jahren prägt die Spex den Diskurs über Popkultur. Da konnte aus einer Fliege wie Pop schon mal ein Elefant werden, dessen Stosszähne uns an den Elfenbeinturm errinnerten. Trotzdem oder gerade deswegen mochten wir sie. In den letzten Jahren begannen die Absatzzahlen der Nerd-Bibel allerdings zu sinken und die Verlagsleitung hat beschlossen Restrukturierungsmassnahen einzuleiten: Der Redaktionssitz wird von Köln nach Berlin verlegt – doch die alte Redaktion zieht nicht mit. Verbitterung hier, hier und hier. Mit einem neuen Team soll es im 2-Monate-Rhythmus weitergehen.

Dürfen wir vorstellen: Unsere Kolumnistin

Unsere Kolumnistin78s hat jetzt endlich auch, was jedes Medium braucht, das etwas auf sich hält: Nein, kein Büro. Eine Kolumnistin. Ich glaube, ihr werdet sie lieben.

Caro heisst sie, Gold-Bloggerin und selbsternanntes Indiepopmädchen mit erlesenem Musikgeschmack. Entdeckt haben wir Caro in der MAX, wo über drei Seiten hinweg von ihr und ihrem Blog geschwärmt wurde. Ein kurzer Blick in ihren Blog hat auch uns überzeugt: Diese Frau weiss, wovon sie spricht und schreibt, was sie denkt und fühlt. Genau so haben wir uns unsere Kolumnistin vorgestellt.

Die erste Kolumne von Caro wird diese Woche auf 78s erscheinen. Worüber sie jeweils schreiben wird, wissen wir noch nicht genau, sie wahrscheinlich auch nicht. Wir wissen nur, dass es gut wird.

Person des Jahres: DU!

DU!Seit 1927 kürt das TIME Magazine jeweils im Dezember die „Person of the Year“, die einflussreichste Person des ablaufenden Jahres. Und zwar unabhängig davon, ob die Person nun Gutes oder Böses geleistet hat. So schafften es in früheren Jahren so verschiedene Menschen wie Gandhi, Hitler oder John F. Kennedy auf das TIME-Cover. Und nun, „Person of the Year 2006: You“. Auf dem Titelblatt des Hefts ist ein Computer abgebildet, mit spiegelndem Bildschrim. Der Leser wird ins Bild gerückt. Und genau darum geht es: MySpace, YouTube, Wikipedia und Web 2.0.-Konsorten machen den Nutzer zum Gestalter des Internets und damit nach Ansicht von TIME zur einflussreichsten Person des Jahres. Auf die weiteren Plätze verwiesen wurden die folgenden Sympathieträger: Mahmud Ahmadinedschad, Hu Jintao und Kim Jong-il.

(via BBC)

Wort zum Sonntag

Gehört: Morrissey – Live At Earls Court
Gedacht: Essenziell, unverzichtbar, göttlich.

Morrissey: Auf MySpace / Zu Hause / Bei Wikipedia / Bei Indiepedia / In Bildern

Auf Umwegen zum Hit

Wenn sich das Grau des Alltags mal wieder zu einem alles erstickenden Tiefschwarz verdichtet, flüchten sich Herr und Frau Schweizer neuerdings gerne mit folgenden Worten in Tagträume:
„Ich nime no en Campari Soda, under mir lits Wulchemeer. De Ventilator summet lislig, es isch als gäbs mi nüme me.“

Seit dem aktuellen Swiss-Werbespot kennt diesen Song jeder, doch die Geschichte um die Band, die „Campari Soda“ 1977 einspielte, bleibt obskur. Dominique Grandjean rief Taxi im Probekeller von Dieter Meier’s Villa eigens für die LP „Es isch als gäbs mi nüme me“ ins Leben. Taxi verhökerten gerade mal 600 Exemplare davon im Eigenvertrieb (die heute über 100 Franken wert sind) und lösten sich danach auf, ohne jemals live gespielt zu haben. Grandjean gründete darauf Hertz, die durch ihre konzeptuellen Auftritte zwar etwas grösseres Interesse hervorriefen, doch als sich „Campari Soda“ Mitte der 80er zum Radiohit mauserte, hatte Grandjean das Musikmachen bereits aufgegeben und eine psychiatrische Praxis eröffnet. In den 90ern nahmen schliesslich zwei Sampler den Song in den Schweizer-Hit-Kanon auf („Nimmerland“ und „Swiss Kult Hits Vol.1“) und durch die Coverversion von Stephan Eicher wurde „Campari Soda“ endgültig zu einem Stück Schweizer Kulturgut. Ein Interview mit dem heute 62-Jährigen Schöpfer dieses Überfliegers gibt’s hier. Nächsten Frühling will es Grandjean doch nochmal wissen: Hertz gehen auf Reunions-Tour.

Noch mehr Guerilla-Gigs…

Famos an der Blogothèque ist nicht nur, dass man damit seine Französischkenntnisse auffrischen und gleichzeitig gute Musik entdecken kann, sondern vor allem auch, dass diese Jungs für ihre Concerts á emporter immer wieder erstklassige Musiker auf die Strasse stellen. Inzwischen ist die Guerilla-Gig-Serie mit Tapes’n’Tapes bei Folge 28 angelangt, u.a. waren schon dabei: The Guillemots, Grizzly Bear, Herman Dune, Polar, My Brightest Diamond, The Divine Comedy, Elysian Fields, Casiotone, The Kooks und Stuart Staples. Warum haben wir so was eigentlich nicht?