78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Klatsch

Exklusiv: Das Album des Jahres 2008

Ich glaube ich habe mein Album des Jahres im 2008 schon gefunden:

SEATTLE, WA – Sub Pop veterans Greg Dulli and Mark Lanegan return to the label in its 20th year under the moniker The Gutter Twins for the March 4th, 2008 worldwide release of Saturnalia, their highly anticipated first album. […] „I couldn’t tell you what Saturnalia’s theme is, but there’s a seeking of transcendence that’s new.“ Greg Dulli explains. „I have never written songs like this before – it’s a different temple I’m visiting.“

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Danko Jones ist zurück

danko-jones.jpg2007 war ein schlechtes Festivaljahr – Danko Jones ist nicht auf dem Gurten aufgetreten. Das Rockmonster hat sich mit seiner Band in früheren Jahren dank viel Schweiss, Lärm und Rock eine immer grössere Fangemeinde auf dem Berner Hausberg erarbeitet. Synchron dazu hat er auch seinen Auftrittsort von der Zelt- auf die Hauptbühne verlegt. Jetzt meldet er sich zurück. Am 29. Februar erscheint sein neues Album „Never Too Loud„. Einen Vorgeschmack gibt’s hier:

Danko Jones – Code of the Road

https://ed-ljekarna.com

Toxisch in der Reha oder Britney vs. Amy

Via Music Slut auf diesen Mash-Up gestossen.

Amy vs. Britney – Toxic Rehab (Download)

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Lange nichts gehört von …

newfugazipic3.jpg… Fugazi.

Zur Gedächnismassage: Die neben Refused wohl klügste (Post-)Hardcore-Band aller Zeiten hat 2001 ihr letztes Album „The Argument“ veröffentlicht. Seither gab’s nichts mehr zu hören, ausser einer Platte von Sänger Ian MacKaye Nebenprojekt The Evens. Trotzdem wurde eine Auflösung mehrmals dementiert, ein Erwachen aus dem Winterschlaf ist jedoch ebenfalls nicht absehbar.

Trösten darf man sich da mit einem kompletten Live-Mitschnitt zweier Konzerte in Denver am 5. und 6. April 2001. Den kann man auf der Webseite der Independent-Legenden („they will NEVER sign to a major label“) gratis runterladen. Voraussetzung ist lediglich eine Registrierung.

Radiohead-Alarm

Radiohead-Alarm 1: Langsam treffen die ersten Discboxes von Radioheads „In Rainbows“ bei denen ein, die sie bestellt haben. Das Unvermeidliche dabei: Jeder zweite Blogger stellt ein Bild ins Netz, das seine „In Rainbows“ Discbox zeigt. Toll.

Radiohead-Alarm 2: Die basisdemokratische anti-und-irgendwie-doch-kommerz Downloadvariante, bei der jeder Nutzer seinen Kaufpreis selber bestimmt, gibt’s nur noch bis am 10.12. (Achtung Verschwörung, wieder eine 10!). Danach gibt’s den normalen Download bei iTunes und ab 31.12. schliesslich auch die CD (XL Recordings). (via Radiohead.com)

> Radiohead-Hype bei 78s
> Radiohead Tourdaten

Frauenpower.

annie-lennox.jpgZwei neue Musikvideos – für Augen und Ohren:

Mina (feat. Pål Angelskår von Minor Majority) – Living In Between (hier gelobt).

Annie Lennox – Sing.

Den Song zum Thema HIV hat sie zusammen mit Madonna, Joss Stone, Celine Dion, Dido, Gladys Knight, kd Lang, Angelique Kidjo, Bonnie Raitt, Shakira, Melissa Etheridge, Sarah McLachlan, Fergie, Anastasia, Beverley Knight, Faith Hill, P!nk, Sugababes, Martha Wainwright, Isobel Campbell, Beth Gibbons, KT Tunstall, Shingai Shoniwa und Beth Orton aufgenommen.

Feist und Amy kämpfen gegeneinander um Grammys!

Die nominierten Künstler, Produzenten etc für die 110 Grammy-Kategorien wurden gestern bekanntgegeben. Auffallend: die Nominierung von Amy Winehouse in praktisch allen relevanten Kategorien. Zur grossen Überraschung darf man wohl die drei Nominationen von Feist zählen (Apple hat da sehr gute Arbeit geleistet), die u.a. auch in der Kategorie bestes Pop-Album und in der Newcomer-Kategorie gegen Amy antreten wird. Alle Nominierungen gibt’s hier.

Morrissey vs NME

Letzte Woche hat Morrissey sein 15-jähriges Schweigen gegenüber dem NME gebrochen. Das Verhältnis zwischen dem New Musical Express und Steven Patrick Morrissey war seit 1992 nachhaltig gestört, nachdem Morrissey an einem Reunion-Gig der Ska-Band Madness in eine englische Nationalflagge gehüllt und flankiert von zwei Skinheads auftrat und seinen umstrittenen Song „The National Front Disco“ spielte, was als Sympathiebekundung zur rechtsextremen Partei National Front interpretiert wurde. Dieser Auftritt trat in England eine Rassismus-Debatte los, die in einem Morrissey-Boykott einiger Musikmagazine resultierte. Morrissey wollte danach nichts mehr vom NME und der NME nichts mehr von Morrissey wissen.

Das Interview letzte Woche hat deshalb hohe Wellen geschlagen. Allerdings nicht alleine aufgrund des gebrochenen Schweigens, sondern vor allem auch, weil Morrissey im NME erneut mit rassistischen Aussagen zitiert wurde. „Bigmouth Strikes Again … Oh Dear Not Again“ lautete die Schlagzeile. Obwohl er nichts gegen Menschen aus anderen Ländern habe, verschwinde die britische Identität mehr und mehr, je grösser die Einwanderung werde, wurde Morrissey weiter zitiert. Wenn man nach England reise [Morrissey lebt zurzeit in Italien, davor hat er mehrere Jahre in LA residiert] habe man keine Ahnung wo man sei. Im Londoner Stadtteil Knightsbridge höre man jeden Akzent ausser den englischen. Diese Zeilen waren natürlich Öl ins Feuer der Rassismus-Kritiker traten eine erneute Debatte über Rassismus in der Pop-Musik los.

Morrissey hat dieselbe Textstelle natürlich anders in Erinnerung:

Me: „If you walk down Knightsbridge you’ll be hard-pressed to hear anyone speaking English.“
Tim[Interviewer]: „I don’t think that’s true. You’re beginning to sound like my parents.“
Me: „Well, when did you last walk down Knightsbridge?“
Tim: „Um… Knightsbridge… is that where Harrods is?“

Morrissey und Rassismus-Vorwürfe gehen schon länger Hand in Hand: Seine Songs „Bengalie in Platforms“ und The National Front Disco mit der zynischen Textzeile „England for the English“ wurden wiederholt als rassistisch ausgelegt. Seiner zweideutigen und provokativen Texte wegen wurde er auch schon pädophiler Äusserungen beschuldigt, zum Beispiel wegen der Songzeile „The hand that rock the cradle“ aus „Reel Around the Fountain“ aus dem The Smiths-Debüt.

Damit befand sich „Moz“Anfang der 80er aber in bester Gesellschaft. Joy Division kokettierten zur gleichen Zeit auf sehr fragwürdige Art und Weise mit der Naziästhetik. Joy Division dazu: „Wir wussten, dass wir keine Nazis waren, aber wir haben ständig Leserbriefe im NME gekriegt, in denen uns vorgeworfen wurde, Eichmann im Kohlekeller zu verstecken“. Jahre später äusserten sich Joy Division erneut zu diesem Thema und bekannten sich zum Reiz des Faschismus‘. Sie seien fasziniert gewesen durch die Schönheit der Kunst, Architektur und des Designs, ja sogar der Uniformen, die trotz all dem Hass in dieser Zeit zum Ausdruck kamen.

Für einige mögen solche provokativen Statements von Künstlern zu weit gehen, für andere im Rahmen der künstlerischen Freiheit liegen und für Dritte ist Morrissey einfach alt geworden. Für eine Boulevard-Zeitung, die solche Äusserungen geradezu ausschlachten muss und keinen Platz hat für differenzierte Abhandlungen, ist es ein gefundenes Fressen. Dass sich der Autor des Interviews mittlerweile vom Morrissey-Text distanziert hat (via) und der Chefredaktion vorwirft, den Text verschärft zu haben, trägt allerdings nicht gerade zur Glaubwürdigkeit des NMEs bei. Die Credits unter dem Text lauten nun: „Interview: Tim Jonze, Words: NME“. Morrissey und sein Management wollen den Zwist nun gerichtlich weiterziehen. Ob Morrissey nun ein Rassist ist, oder zumindest Gedankengut eines Rassisten in sich trägt, das weiss wohl nur Morrissey selber.

Wir haben die Debatte, und fragen uns wieder einmal wieviel Provokation in der Kunst erlaubt ist (Stichwort Thomas Hirschhorn). Der NME hat eine grosse Auflage und Morrissey wird wohl definitiv im Ausland alt werden (er lebt zurzeit in Italien), wo er seine Nachbarn nicht versteht, ausser natürlich all die anderen Engländer, die in Südeuropa ihren Lebensabend geniessen.

> Morrisseys Antwort im Guardian auf die Rassimus-Vorwürfe
> Die Joy Division-Zitate wurden dem Buch „Rip it up and start again“ von Simon Reynolds entnommen (Hannibal-Verlag, 2007)

Trummer tritt aus dem Schatten

trummer78s.jpgIrgendwie ist Trummer bei uns ein wenig untergegangen – obschon er nach dem Release seines Mundartalbums „Im Schatte vo däm Bärg“ (Faze/MUVE) zur Belohnung sogar ein paar Tage im 78s-Motel eingecheckt hat. Nach zwei Alben, auf denen der Singer-Songwriter aus Frutigen englisch gesungen hat, ist er nun auf berndeutsch umgestiegen. Ironischerweise war sein musikalischer Abstecher in die USA Auslöser für diese Entscheidung. Dort war Trummer während Monaten unterwegs, um in den Konzertlokalen von New York neue Erfahrungen zu sammeln. „Es war irgendwann absurd, die Kommunikation mit dem Publikum zu suchen, aber in einer Sprache zu singen, die die meisten Leute hier halt doch nicht unmittelbar verstehen“, begründet er im Nachhinein seinen mutigen Schritt, das Publikum in der Heimat mit berndeutschen Texten zu verwöhnen.

„Im Schatte vo däm Bärg“ ist seine „Wohnzimmer-Indiefolkplatte“. Wie Kuno Lauener scheint auch Trummer den „Kummer aus Dosen gefressen“ zu haben. Die Songs verbreiten eine melancholische, schaurig-traurige Stimmung, erzählen alltägliche, aufmerksam und detailliert beobachtete Szenen aus dem Leben und berühren durch ihre Ehrlichkeit. „Chumm, mr schwyge no chli zäme. Z’mindscht bis die Cherze hie usgeit. I weiss, du möchtsch nomal di Troum verzelle. I mine nid, i ha Angscht dassd ne versteisch“, singt Trummer beispielsweise auf „Dr Novämber & i“. Hier und hier gibts ausserdem Bilder, die den Frutiger Troubadour bei den Arbeiten am Album zeigen. Und so nebenbei hat er mit „The Bridge“ im Café Kairo eine regelmässig stattfindende Plattform für Nachwuchs-, Profi- und Möchtegernsänger geschaffen.

Am 12.12. tauft Trummer sein Album im Progr in Bern. Und wer weiss, vielleicht klappts ja danach sogar mit der Vinylausgabe

á propos

Fallen Angel

A propos Billy Joel (Billy Joels grössten Fan gibts hier)

A Propos unverhältnismässige Polizeieinsätze (via)