Mina = Lunik = schön
Von Silvan Gertsch | 25. September 2007 | 5 Kommentare
Irgendwie kommt das alles bekannt vor: Eine weibliche Fistelstimme säuselt zuckersüsse Pop-Melodien. Unterlegt wird das Ganze von ruhigen Gitarrenklängen. So tönt das neue Album von
Lunik Mina. Mina, das sind Kopf und Herz von Lunik. Lunik wiederum war vor einer halben Ewigkeit eine hoffnungsvolle Trip-Hop-Band aus Bern, die sich im Laufe der Zeit immer penetranter poppige Kleider überstreifte. Gitarrist Luk und die wie immer hinreissende Sängerin Jaël haben sich vorübergehend vom Rest bei Lunik getrennt, um als Duo das über weite Strecken akustische „Playground Princess“ (erscheint am Freitag bei Sophie Records/SonyBMG) aufzunehmen.
Ironischerweise funktionieren aber die Songs genau dann am besten, wenn Mina nicht auf sich alleine gestellt sind. Das ist im wunderbar berührenden Stück „Living In Between“ der Fall, auf dem Jaël gesangliche Unterstützung von Pål Angelskår (Sänger bei Minor Majority) erhält. Und genau in dem Moment drängt sich ein erstes Mal der Vergleich zur welschen Band Zorg auf. Dieser Vergleich will einem im Verlauf des Albums nicht mehr so richtig aus dem Kopf. Aber: Zorg kreierten auf ihrem letzten Album „Between Us“ durchwegs wunderschöne Stimmungsbilder. Mina schaffen dies einzig in „Living In Dreams“, auf „Complete“ (mit Banjo) sowie auf dem wehmütigen „Sorted Out“, dem folkigen „What It Means To You“ und „Enjoy the Rain“, das eine härtere Gangart anschlägt. Daneben bieten Mina in erster Linie schöne, stimmige Songs. Die tun aber niemandem weh. Genau das sollten sie aber, um längerfristig hängenzubleiben.