78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

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Blown blasen zum Angriff

blown.jpgGesucht wird ein Wort, waagrecht, mit fünf Buchstaben. Es kann synonym zu massenuntauglich, orkanartig und unmenschlich verwendet werden. Vielleicht sollte man ebenfalls vorwegnehmen, dass das Lösungswort in der Schweiz zu suchen ist.

Blown heisst die Antwort. Die welsche Band aus Vevey knüppelt seit 1998 auf ihre Instrumente ein und hat soeben mit „Into Shadows of Fear“ (Subrec/Irascible) ihr zweites Album veröffentlicht. Damit betonieren sie einen unumstürzbaren und unausweichlichen Sockel in die hiesige Metal-Szene. Musikalisch ordnen sie sich mit ihrer Metal-Trash-Hardcore-Mischung irgendwo zwischen GurD aus Basel und Cataract aus Zürich ein. Bedeutend härter und gesanglich noch weniger zugänglich als die Basler-Metal-Götter. Und allenfalls auch eine Spur weniger melodiös als Cataract. Was dafür Blown-Schreier Schahin auf dem Song „Life of Wounds“ (Video, Making-of) abliefert, ist gelinde gesagt nur noch beängstigend und verdient grosse Anerkennung.

Um auf die Textstelle zu Beginn zurückzukommen: Massenuntauglich sind Blown insofern, weil die Metalmusik bei uns nachwievor ein Schattendasein fristet. Dass sie aber in diesem Genre zu jenen Bands mit dem grössten Potential gehören, lässt sich nach dem Hören von „Into Shadows of Fear“ nicht abstreiten. „Orkanartig“ fegten die fünf Metaller aus der Romandie nicht nur durchs Studio. An ihrem jüngsten Deutschschweiz-Abstecher ans Openair Schwanden waren Schahin und Co. definitiv die grosse Überraschung. Und in punkto „Unmenschlichkeit“ muss noch einmal auf das bereits erwähnte „Life of Wounds“ hingewiesen werden. Aber auch „Kiss of Death“ oder „Human Plague“ leben zu einem grossen Teil vom Gesang. Kleines Detail am Rande: Bei der „menschlichen Plage“ singt Fedi von Cataract mit…

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Nu Stabmixer Rave & Staubsauger Ponyride

Vielen wird Moulinex bekannt sein, als Hersteller von elektronischen Küchengeräten. Jedoch gibt es unlängst zwei Münchner, welche mit ihrem rave’ig-popigen Sound die Dancefloors aufmischen, irgendwo zwischen Synthie-Tech, Orgel-Massaker, Gameboy-Orgie und Mikrowellen-Popcorn…

MoulinexSalt
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Diesen Samstag (22.9) gibtz von Moulinex ein Liveset im Albani. P.O.N.Y. nennt sich diese noch junge Partyreihe, die vom DJ-Kollektiv Ponybomb organisiert und mitbeschallt wird. Jeden Monat lassen sie DJs aus der europäischen „Szene“ einfliegen, um’s im engsten winterthurer Klub fetzen zu lassen. Übrigens, wer mit gepflegtem oder geklebtem Oberlippenbart erscheint, kommt günstiger rein…

Rooney ist schön

So ist sogar Rooney schönSagen wir’s vorsichtig: Den Namen Rooney verbinden eher wenige Menschen mit Schönheit. Alles eine Frage der Perspektive. Wer Rooney nicht mit Fussball und England, sondern mit Popmusik und Amerika verbindet, wird Schönheit vorfinden. Versprochen. Rooney made in L.A. stehen für sommerlich leichte Popmusik. Einfache Melodien mit Ohrwurmpotential (manchmal fast too much) und integriertem Wohlfühlfaktor. Die Band hat eben ihr zweites Album veröffentlicht, „Calling The World“ (Geffen). Am 23. September im Abart ZH.

Exklusiv: The Hoosiers

thehoosiers1.jpgGenauso verspielt wie das Artwork auf ihrer Homepage daher kommt, klingen sie auch: The Hoosiers sind eine junge britische Indie-Pop-Band, die im November ihre erste Single veröffentlichen wird. Das Debütalbum „The Trick To Life“ (SonyBMG) soll im Januar folgen. Darauf zu hören ist auch der Killer-Track „Killer“. Den gibts schon jetzt hier bei uns zu hören. Exklusiv.

The Hoosiers – Killer

Tonto plus

Ihr kenntz ja bereits. Battles. Ambitioniert-avantgardistische Elektro-Tech-Spielereien, wie man’s vom Überlabel Warp seit jeher gewohnt ist, mit süffig-melodiösem Indie-Stoner, ganz sanft mit Metal legiert. Nicht mal ein halbes Jahr nach dem fantastischen Mirrored Release erscheint am 22. Oktober die Tonto+ EP mit Bonus DVD, bis dahin muss man sich halt mit dem Video vertrösten…

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Das einzige Konzert in „Reichweite“ findet am 13. Oktober am Enjoyjazz Festival in Heidelberg statt. Übrigens gibtz noch den ganzen September über einen MP3-Ausverkauf aller Warp-Alben auf Bleep.

HIM entsorgen die Metal-Balladen

him.jpgBei HIM muss man weit zurückblicken, um etwas musikalisch zählbares in Händen halten zu können. Zuletzt war dies wohl auf dem vor knapp zehn Jahren erschienenen Album „Greatest Love Songs Vol. 666“ der Fall. Danach folgte ein kommerzieller und medialer Aufstieg, verbunden mit einem musikalischen Abstieg. Dieser gipfelte im letzten Studioalbum „Dark Light“ mit überwiegend pseudo-romantischen Metal-Balladen – auf die unterirdische Coverversion von „Summer Wine“ soll hier nicht näher eingegangen werden.

Mit dem heute erschienenen „Venus Doom“ (Sire/Warner) ziehen Sänger Ville Valo und seine Mitstreiter den Karren in einem Ruck wieder aus dem Charts-Dreck. Es geht ruppiger und abwechslungsreicher zu und her als auf den letzten Werken. Einerseits haben HIM wieder die lauten und harten Gitarren ausgepackt, andererseits sind die Melodien durch überraschende Momente angereichert. Im Titeltrack „Venus Doom“ setzt die Band auf eine düster-gothische Stimmung im Zwischenteil, die stellenweise an die finnischen Kollegen von den 69 Eyes erinnert. Ausserdem dauern die Songs im Schnitt rund 5 Minuten. „Song Or Suicide“ ist die eine, kurze und akustische Ausnahme, in der Ville bis in die tiefsten Niederungen seiner Stimmlage herunter steigt. Das zehnminütige „Sleepwalking Past Hope“ ist die andere, vielschichtig aufgebaute Ausnahme. Die musikalische Offenbarung ist „Venus Doom“ natürlich nicht. Aber wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung, der den Status, den HIM in der jüngeren Gothic-Metal-Szene innehatten innehaben, rechtfertigt.

Lasst uns emotional sein

Über Musikstile lässt sich bekanntlich streiten. Über Qualität allerdings nicht. Man mag den Bernern Goodbye Fairbanks vorwerfen können, dass sie mit ihrem Emo-lastige Sound nicht gerade den (Haupt-)Nerv der Zeit treffen. Aber hey: lieber eine verdammt gute Emo-Band, als eine leichtgewichtige Kopie einer bereits ziemlich dürftigen „Retro-New-Wave-bla-bla“-Hype-Band aus England, geschweige denn sowas. Zum Punkt: Goodbye Fairbanks haben diese Woche eine neue Single veröffentlicht mit zwei Songs, die auf das Mitte 2008 kommende Debüt „gluschtig“ machen sollen. Und sie erfüllen ihre Aufgabe gekonnt.

Goodbye Fairbanks – Way Past Your Bedtime
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Goodbye Fairbanks – It Felt Like August
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Heavy Metal in Bagdad

„Death on the Road“ heisst ein Iron Maiden-Album. Angesichts der bitteren Realität im Irak braucht es wohl als dort praktizierende Metal-Band sehr viel Selbstironie und Zynismus. Und die beweist die angeblich einzige Irakische Metal-Band Acrassicaudas (Schwarzer Skorpion). Auch wenn die Band zurzeit den American Way of Life geniesst und durch viel US-Medienpräsenz ihre Konzerterfahrung etwas ausbauen konnte – im Irak konnten sie innerhalb der letzten sechs Jahre ebensoviele Konzerte spielen -, droht ihnen bald die Rückkehr, da ihre Visa ablaufen. Vom Leben als irakische Metalband im unwirtlichen Bagdader Musik-Untergrund berichtet der Dokumentarfilm „Heavy Metal in Baghdad“ von Vice Films und VBS.tv, der dieser Tage am Toronto Film Festival seine Premiere feiert.

> Trailer

Keb & Cut dig Rockabilly

Wer hätte das gedacht. Keb Darge und Cut Chemist veröffentlichen dieser Tage gemeinsam eine Rockabilly-Compilation. Richtig gelesen. Die zwei DJ-Legenden, die sich bislang vornehmlich mit Black Music beschäftigt haben, wenden sich bleichgesichtiger Musik zu. Für „Lost & Found: Rockabilly & Jump Blues“ (Namskeio/BBE) haben sie 37 wilde Pferde eingefangen, die auch mit über 50 Jahren auf dem Buckel noch schneidig galoppieren. Klassiker des Genres sind ebenso vertreten, wie Neuentdeckungen. Sollte sich das Helsinki als Pausenfüller für’s Trio From Hell anschaffen.  

Mark Knopfler ist auch alt

knopfler.jpgMark Knopfler ist in Würde gealtert. Der ex-Dire-Straits-Kopf klingt auf seinem neuen Album „Kill to Get Crimson“ (Universal) entspannter als je zuvor. Einfache und ruhige Songs, eine Stimme, die noch viel älter und reifer als jene von Eddie Vedder klingt und das prägnant-typische Gitarrenspiel von Knopfler sind die einen Pluspunkte. Das folkige „Secondary Waltz“, das schaurig-traurige „True Love Will Never Fade“ und das witzige „Punish the Monkey“ die anderen.