78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

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Nerddancing (Fortsetzung)

Mates of StatesOk Go! haben es vorgemacht. Die Mates of States machen ihre Sache mit „Goods (All in your Head)“ aber auch ganz Gut. Die Beinarbeit stimmt auf jeden Fall.

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Der grösste Kanadier

Spookey RubenEiner der grössten Antihelden ist zurück. Spookey Ruben hat mit „Ausfahrt Walsrode“ (Hi-Hat Recordings) einen weiteren Auszug seines schräg-schönen Schaffens parat. Who the fuck is Spookey Ruben, werden sich viele fragen. Spookey ist der grösste Kanadier, den es je gab. Für einige zumindest (auch für Beck & Beck). Für viele ist er wohl eine Mischung aus Bully Herbig und Markus Kavka. Für mich und ein paar andere ist er schlicht ein cooler Hund. Auch wegen dieser Jamie Oliver-Verarsche.

Der G-Punkt des Universums

Die New Yorker Presse behauptet sie hätten den G-Punkt des Universums gefunden. Tatsächlich machen Gang Gang Dance Musik, bei der die Band als ein Medium höherer Mächte zu agieren scheint. Wer dem dunklen Zauber dieser Mächte verfällt, ist im Labyrinth der Klänge verloren.

Das Quartett entspringt den selben Künstlerkreisen Brooklyns wie Animal Collective und hat mit diesen vor allem eines gemeinsam: Ihre Musik lässt sich auf keinen Begriff bringen. Das hat mit Post-Rock, Neo Folk, Psychedelia, Indietronics, Ambient, HipHop und World Music vielleicht etwas zu tun, wahrscheinlich aber eher nicht. Gang Gang Dance vollziehen ein perkussives Ritual auf einer metaphysischen Tanzfläche und muten an wie eine schamanische Verschwörung schizophrener Engelschöre, die im zähflüssigen Plasma des Unterbewussten baden. Ihr neustes Epos „Gods Money“ besteht aus neun Mikrokosmen, die fremdartig und verstörend, aber auch katharsisch und beglückend wirken können.   

An Gang Gang Dance werden sich die Geister scheiden. Verschroben und krank mag der geneigte Pophörer dieses Live-Dokument finden, doch wenn selbst der alte Pop-Haudegen Morrissey an einem ihrer Konzerte gesichtet wurde, muss Gang Gang Dance tatsächlich etwas von universeller Gültigkeit anhaften. Am 18.8. kann man im Bad Bonn zum G-Punkt des Universums vorstossen.

Da lacht der Schwede

eskobarEskobar. Klingt nach südamerikanischem Drogenbaron. Doch wer die Band aus Stockholm kennt, weiss, dass sie so harmlos tönt wie eine unberührte Mohnblume. Das bleibt auch bei ihrem vierten Album so („Eskobar“, Gibulchi Records/TBA, erscheint am 1. September). Pop-Kitsch wird diesmal aber weniger üppig aufgetragen, die Instrumentierung ist merklich reduzierter und erinnert teils entfernt an die grossen schwedischen Singer/Songwriter wie Kjellvander oder Aström. Ein schönes Album, das den Lauf der Welt nicht verändern wird. Highlight: „Devil Keeps Me Moving„.

Danielson?

Wer Sufjan Stevens kennt, beim Namen Danielson aber an Radsport denkt, soll dies hier und jetzt zum letzten Mal tun. Unter demselben Namen setzt ein amerikanisches Kollektiv GROSSE Vorstellungen von Popmusik um. Das Boot von Mastermind Daniel Smith ist auf „Ships“ (Secretly Canadian / Irascible) ganz schön voll, neben Sufjan sind Mitglieder von Why? und Deerhoof an Bord. Der vielköpfige Freundeskreis zelebriert das nerdige Songwriting mit ähnlich ungestümer Intelligenz wie Islands, die übrigens bald hier spielen. Ekstatisch, bombastisch, fantastisch!

Feinste Kunst

The Fine Arts Showcase Es sei eine Hommage an jene Künstler, die ihn beeinflusst hätten. Dies schreibt Gustaf Kjellvander über sein Debüt-Album mit The Fine Arts Showcase „Radiola“ (Stickman Records/Irascible Vö:26.8.). Gustaf Kjellvander ist der Bruder von Christian Kjellvander, der nicht unbekannte Schwedische Singer/Songwriter. Währenddem es bei eben diesem Bruder Countryesk zu und her geht, widmet sich Gustaf einem sehr weiten Feld, nämlich der Popmusik in alle ihren Facetten. Gustaf hat dem Teufel aber seine Seele nicht verkauft. Man erkennt ihn immer noch als skandinavischen Musiker. Gewohnt paaren sich schöne Melodien mit einer tiefgreifenden Sehnsucht nach dem perfekten Popsong getunkt in einem psychedelischen Dipp. Hört man „Radiola“, scheint diese Sehnsucht für befriedigt.

The Fine Arts Showcase gelingt es, die Mimik der Lieder von Song zu Song zu verändern. Von bodenlos tief Melancholisch á la Nick Cave („Brother in Black“ und „Part II“), über durchschnittlich, britisch melancholisch („Chemical Girl“) bis kraftvoll und beschwingt („Frida and I“, „Spanish Kerosene“) reicht die Spannweite. Dabei finden sich Power-Pop-Balladen inmitten von Indietronic und Lagerfeuer-Romantik, bei der sich auch Nick Drake wohl gefühlt hätte. Abwechslung wie im Zirkus also. Zum Schluss bleibt der Eindruck, dass hier etwas Grosses im Player dreht. Paul McCartney meinte angeblich zu The Fine Art Showcase: „Best 19-lettered band I’ve heard“. Klar, der olle Paul ist nicht unbedingt eine Referenz, aber wenn dieser Dinosaurier schon mal etwas Gescheites rausgelassen hat in letzter Zeit, dann war’s bestimmt sein Kommentar zu The Fine Arts Showcase.

„Chemical Girl“ [audio:http://www.adrianrecordings.com/The_Fine_Arts_Showcase_Chemical_Girl.mp3]

Up the Irons!

Cover der Single Die Eisernen Jungfrauen sind zurück. Das britische Heavy Metal-Urgestein Iron Maiden wird am 28. August das neues Album „A Matter of Life and Death“ (EMI) veröffentlichen. Ob die ganze Sache wirklich eine Frage von Leben und Tod ist, wird an dieser Stelle bezweifelt. Wer sich ein eigenes Bild machen will, der Clip zur ersten Single „The Reincarnation of Benjamin Breeg“ gibts hier. Interessant dabei ist: „Copyright: Iron Maiden Holdings“. Das ist jetzt also eine Firma und keine Band mehr.

Frisch ab Presse

Eizi Eiz ist wieder da. Jan Delay, schon lange nicht mehr nur absoluter Beginner, sondern mittlerweile Profi in den verschiedensten Tanzsportarten, versucht sich diesmal am Funk. Dass dabei eine dolle Pladde rauskommt, ist keine Überraschung. Nasal und légèr wie gewohnt wettert Curtis Eisfield mit viel Soul gegen Bausparverträge und andere Dinge, die nicht so funky sind in der Bundesrepublik. Seine Bigband tut das übrige und „Mercedes Dance“ brächte wohl selbst James Brown ins Schwitzen. Jan Delay schreckt vor nichts zurück, auch nicht vor einem Duett mit Udo Lindenberg oder einem Rio Reiser-Cover – und dafür muss man den Eizi einfach lieben.

 

 

Diese Woche neu:

Jan Delay – „Mercedes Dance“ (Universal)

Oh No – „Exodus Into Unheard Rhythms“ (Stones Throw/Musikvertrieb)

Klee – „Zwischen Himmel Und Erde“ (Ministry Of Sound/Musikvertrieb)

Slayer – „Christ Illusion“ (Warner)

O.S.T. – „Miami Vice“ (Warner)

Boozoo Bajou – „Juke Joint II“ (K7/Namskeio)

Forward Russia – „Give me a Wall“ (TBA)

The Russian Futurists – „Me, Myself and Rye“ (TBA)

Curse – „Einblick Zurück“ (Sony/BMG)

Outlandish – „Closer Than Veins“ (Sony/BMG)

Billy Rise!

Rise Against am 6.9. live im AbartStände man vor dem Orakel von Delphi und würde fragen was Punk Rock sei, dann kämen bestimmt Billy Talents „II“ (Warner) und Rise Againsts (Bild) „The Sufferer and the Witness“ (Universal) als Antwort zurück. Zurzeit bilden diese Bands die Punk-Rock-Speerspitze. Rise Against liegen mit 207’000 MySpace Freunden noch etwas vor den Kanadiern mit 129’000. Ihre aktuellen Longplayer untermauern diese Vormachtstellung. Beide gibt’s demnächst Live: Rise Against im Abart (6.9.), Billy Talent im Fri-Son (3.10.) und im Volkshaus (4.10).