78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

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Bern electropopt Zürich – Weihnachten abgesagt!

Bern kann auch anders, als den Büne den Endo oder den Kuno zu machen. Fiji heisst die Berner Antwort auf den Saalschatz im Camp Zürich. Kif-kif. Fiji spielen im Tanztempel der Alternativkultur, also im Helsinki, Zürich Freitag, 22.12

Gerechtigkeit für alle: die grandiosen Pariser Justice rocken das Hive. Passend zur Festlichkeit heisst ja ihre letzte EP Waters of Nazareth. Ja genau, das sind die gleichen wie diese hier. Und so könnte das abgehen. 23.12. Hive, Zürich.

Weihnachten fällt dieses Jahr ins Wasser: Weihnachten findet also offiziell nicht statt, NICHT STATT. Anstatt Weihnachten gehen wir in den Rossstall (hat auch mit Weihnachten zu tun, Stall, für die, die dann doch nicht ganz ohne können), dort spielen und schreien Saalschutz; 24.12.

Sylvester in der Schweiz? Spinnsch, isch ja voll öd! Ich tschättä nach Tokyo! Pha. Must Have Been Tokyo im Wasserwerk in Bern! rocken alles weg. Auch Godzilla! 28.12. Wasserwerk Bern.

Ins neue Jahr surfen? kein Problem mit Men From S.P.E.C.T.R.E. und den Bahareebas im Abart am 30.12.

Sylvester mit Post-Rock ausklingen lassen? Honey for Petzi gehen in den Osten, nach St. Gallen, nicht ins Palace, sondern in die Grabenhalle. Leider. 31.12.

Ish yo‘ boey, haha!

Keine Angst: Aries Spears ist weder mit Britney noch mit India.Arie verwandt. Der Stand-Up-Comedian imitiert jedoch die Stimmen der US-Rapper Snoop Dogg, DMX, LL Cool J und Jay-Z so echt, dass selbst deren Mütter Beifall klatschen. Und wenn Aries Spears dann auch noch Terminator Arnie Schwarzenegger nachäfft, gibts kein Halten mehr. Der Typ ist zum Schreien komisch – auch wenn dies LL und DMX nicht lustig finden.

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=V6paE_hvFCI&mode=related&search[/flash]

Goldjunge

Sido weiss, warum er seine Maske nicht mehr trägtsido lässt die Maske fallen und geht mit seinem zweiten Album Ich nach nur zwei Tagen Gold.

Der Arschfickmann grinst diesen Monat gleichzeitig vom Cover der Juice und vom Backspin. Zwar wurde der Goldesel von Aggro Berlin von Azads Ein-Mann-Armee verprügelt, am HipHop-Openair Splash mit Lebensmittel beworfen und an Stefan Raabs Wok-WM Letzter, doch sein Debüt Maske (2004) erhielt Gold, wurde mit dem Comet ausgezeichnet und der Fantastische Thomas D. gestand ihm gar seinen Echo zu. sido ist längst Popstar unter den deutschen Rappern und das erfolgreiche Produkt der symbolbehafteten Marketingstrategie seines Labels.

Aggro Berlin wurde 2001 gegründet und sorgte auf dem Splash erstmals für Aufsehen, als die Aggro-Jungs auf dem gesamten Gelände Plastiksäcke mit dem aggressiven Kettensägen-Symbol des Labels verteilten. Die Idee mit der Maske kam Label-Gründer Specter einst beim Kiffen, als er ein Mikrofon malte und solange rumzeichnete bis daraus der silberne Totenschädel wurde, den sido erst bekannt machte. „Die Maske verdeckt mein DJ Bobo-Gesicht. Ich sehe ohne aus wie Curse mit Brille, Alter“, so sido im Mai 2004 nach seinem Konzert im Dynamo. Damals durfte man ihn nicht ohne Maske fotografieren. „Als Ghostface Killah seine Maske fallen liess, hat’s keiner mitgekriegt. Das war voll kacke. Weisst Du, man muss den richtigen Zeitpunkt abwarten.“ Zwei Jahre später ist es soweit.

Paul Würdig aka Sigmund Gold lupft die Maske und greift nach der Rapkrone. Beats, Flow und Texte auf „Ich“ sind besser als beim Debüt und die Skits sind zum Schreien. Feuchte Träume besorgt das neuste Aggro-Signing Kitty Kat auf zwei Songs. Die erste Frau in der Klikk ist so dirrrty, dass wikipedia ihren Eintrag entfernen musste. Dafür ist die Queen B** Berlins jetzt auf dem Remix des legendären Weihnachtssongs (2003) drauf. Und Kitty-Kitty braucht sich nicht mal hinter einer Maske zu verstecken: von ihr gibts kein einziges Foto im Netz. Der neuste Clou von Aggro Berlin…

Das perfekte Arrangement

The NotwistDass die DVD „On/Off The Record“ (Cityslang) von The Notwist schon hier zu kaufen ist, wissen wir ja bereits. Nun, warum sollte man sich diese feinsinnige Dokumentation anschaffen. Ganz einfach: weil sie das Label DOK verdient. Jörg Adolphs Visualisierung der Arbeit von The Notwist an ihrem Album „Neon Golden“ (2002) ist nicht einfach eine Laudatio auf die äusserst experimentierfreudigen Bayern. Nein, denn keine pubertären Mitschnitte schreiender Groupies, keine Selbstbeweihräucherung und keine Imagepflege erwarten den neugierigen Konsumenten des vorliegenden Objekts.

Jörg Adolph beobachtet unaufdringlich die künstlerische Arbeit, die Tüfteleien, das Suchen, das Verwerfen, das Noch-Einmal, ja das Finden des perfekten Arrangements einer Band, die ständig zum Perfektionismus neigt, auf angenehm distanzierte und elegante Art. Im Vordergrund steht die Arbeit, nicht das Suhlen in Selbstlob. Somit sind wir schon zum Kern von „On/Off The Record“ vorgestossen: Am Anfang war das Handwerk, nicht die Kunst. Der Leidensweg ist lang, bis ein Album im keimfreien, hermetisch abgeriegelten Raum seine Form findet. Das Schaffen eines Kunstwerks sowie der sich verändernde ontologische Zustand der Band im Arbeitsprozess stehen im Mittelpunkt, zeigen die Einsamkeit im Konglomerat von Gleichgesinnten. Eins wird klar: in der Ruhe liegt die Musik. The Notwist.

Rock Action – und zwar sowas von

envyHat euch schon einmal ein Japaner aus voller Kehle angeschrien? Ich kann’s nur wärmstens empfehlen. Insbesondere dann, wenn der Schreier Tetsu Fukagawa heisst und dies auf dem neuen Album von Envy tut, „Insomniac Doze“ (Rock Action/Musikvertrieb).
Obschon Envy auch musikalisch niederknienswertes bieten, ist Fukagawas Organ das prägende Element bei Envy. Es ist dieses eruptive Schreien, das den Kontrast von laut und leise, wie man ihn von Post-Rock Bands kennt, noch extremer macht (für die Schubladenfans sei an dieser Stelle angemerkt: Envy sind nicht direkt Post-Rock, eher Post-Hardcore wohl, oder fernöstlicher Screamo).

So gleitet etwa in „Scene“ (Übersetzung aus dem Booklet, die Songs sind alle in Japanisch) die Musik behutsam voran, Fukagawa murmelt und flüstert im Hintergrund beschwörend, und plötzlich holt er Luft und schreit, schreit, schreit. Wie ein sterbender Bison, der dazu noch sehr heiser ist. Was natürlich durchaus praktisch ist, denn wer so singschreit, der ist danach und beim nächsten Song ohnehin heiser.

Es verwundert wenig, dass Mogwai, selber Virtuosen des laut/leise-Wechselspiels mit starker Affinität zum Lauten, die Japaner bei ihrem Label Rock Action unter Vertrag haben. Dieser Sound geht durch die Decke wie ein geschliffenes Samurai-Schwert durch Butter. Er ist laut, unbändig wild, dann wieder zierlich und organisiert und – ja! – immer erstaunlich melodiös. Man mag sagen: Viel Veränderung zu den Vorgängeralben ist nicht zu hören. Richtig, aber ein Samuraikämpfer strebt auch nicht nach Abwechslung, sondern nach Perfektion.

Ab dem 25. August sollte diese Platte eigentlich in jedem wohlsortierten Plattenregal stehen. Aber nicht dass ihr mir jetzt in den ExLibris rennt und nach Envy fragt…

CSS vs. You Say Party! We Say Die

Cansei De Ser SexyZurzeit schreien alle: „Cansei De Ser Sexy“ oder kurz CSS. Dies ist der Name eines brasilianischen Electro-Rock-Spass-Grüpplis bestehend aus fünf Frauen und einem Mann, der aussieht wie der junge Burt Reynolds. Die Weltwoche findets toll, die New York Times auch. Viel interessanter dabei ist, wie etwas Exotik, Trash, schnelle Gitarrenläufe, Trendfrisürli und American Apparel-Chic ausreichen, um gestandene Kritiker um den Finger zu wickeln. Immerhin mokieren sie sich nicht darüber, dass auch CSS ein Produkt von Web 2.0 sind. Ähnlich wie die Arctic Monkeys erreichte auch die Band aus Sao Paulo erste Publizität übers Internet. Ihr Erfolgsrezept hiess aber nicht MySpace, sondern Trama Virtual, das brasilianische MySpace sozusagen. Danach kamen Avoncen von Big Brother Brasilien und zuletzt das Label Sub Pop.
You Say Party

Die weitaus bessere Alternative zu CSS nennt sich aber You Say Party! We Say Die (Live am 17.8. im Zürcher Abart). Hier rockt und rollt es ebenfalls mit Frauenstimmen, die aber viel mehr Druck (Punk!) erzeugen können und mit Beats und Melodies, die ins Tanzbein gehen. You Say Party! We Say Die sind nicht in erster Linie eine trendy Combo, sondern machen hochstehende Pop-Musik, die in einem Electro-Punk-Outfit aus den Boxen dröhnt. Und aufgepasst: einer ihrer Songs trägt den Namen „Stockholm Syndrom“. Haben sie euch erst einmal, lassen sie euch auch nicht mehr los. Da bleibt auch CSS nicht anderes übrig, als ihren Zuckerhut zu ziehen.