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Poppy Ackroyds Erkundung der Klangkörper

Von    |   28. November 2012   |   0 Kommentare

Poppy Ackroyd hört in Klavier und Geige mehr als wofür sie gebaut werden. Und lässt mit ihrem Debüt als EinFrau-Orchester im Klangkorpus die Hörerherzen vibrieren.

Poppy Ackroyd aus London erkundet das Klangpotential von Klavier und Geige jenseits deren konventioneller Bestimmung. Als wär sie ein, nein, mehrere Däumelinchen im Bauch des Instruments, die staunend umherwuseln, an Wände trommeln und Saiten zupfen, klöpfeln, streicheln und kratzen, mit Fingern, Plektren, E-Bows, Schlagstöcken – und dabei die Bedeutung des Wortes ‚Klangkörper‘ ausschöpfen.

Zugleich ist sie dynamische Dirigentin und verwebt das alles zu wunderbaren Melodien, welche die hölzernen Resonanzräume zum Konzertsaal werden lassen. Wo Nils Frahm und Olafur Arnalds bereits in der ersten Reihe sitzen.

Ihre Liebe zur zeitgenössischen Klaviermusik geht über die Tasten des Instruments hinaus und ist eine Entdeckungsreise in eine Welt des Sounds, die dem Korpus und seinem Innenleben entspringen. Sie erkannte rasch die Übertragungsmöglichkeit ihrer Klangrecherche auf die Beschaffenheit der Geige und verbrachte die letzen Jahren mit der Komposition delikat verschachtelter Musik, deren atmosphärische Klänge unbefangen und zugleich feinsinnig die Manipulation der beiden Instrumente in vielschichtigen Tonspuren einfängt. (Denovali)

„Escapement“ bezeichnet jenen Teil der Klaviermechanik, der den Hammer zurückschnellen lässt und so die Saiten der Vibration freigibt. Übertragen auf Poppys Debüt (VÖ 14.12./Denovali) sind es die von grosser Neugier und Spielfreude zeugenden Klänge und feinfühligen Melodien, die als Emotionen im Hörer weiterschwingen.

(Foto: Kat Gollock)

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