78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Alles zu ‘Lovebugs’

Lovebugs-Dreierpack: Teil 2

Porsche Arena, Stuttgart (4.2.07)

Drummer Simon macht sich startklarDas war die fetteste Halle bisher: Wow, 6000 Leute waren da drin und gingen Porsche-mässig ab von 0 auf 100 in nullkomanix. Hab mir sagen lassen Stuttgart sei eine reichere Gegend von Dschörmeni und ich glaub das stimmt, weil die haben uns jetzt zum zweiten mal auf dieser Tour alle CDs weggekauft nach dem Konzert. Sind aber auch eher kleinkariert die Stuttgarter, weil da kam tatsächlich heute die FREQUENZPOLIZEI vorbei beim Soundcheck (kein Witz!) und hängte uns eine Klage an den Hals. Wir haben heute gelernt: Es gibt verbotene Funkfrequenzen für’s in-ear Monitoring, weil da warscheinlich der Jack Bauer drüber funken tut, wenn er durch die Halle robbt, um den Robbie Williams zu entführen, und weil er dann nicht gern Gitarre im Ohr hat. Dabei sieht Gitarre im Ohr immer so spitzenmässig aus, gerade beim robben…

Lovebugs-Dreierpack: Teil 1

Heute gibt’s Lovebugs im Dreierpack: Tagebucheinträge aus Freiburg, Stuttgart und dem New York Deutschlands, Grefarth. Be prepared.

GeburtstagsgeschenkRothausarena, Freiburg (3.2.07)Es hat uns natürlich sehr gefreut, dass einige Schweizer den langen Weg unter die Winterreiffen genommen haben, um uns in Freiburg zu besuchen; sogar meine Französischlehrerin war da. Incroiable, oder wie das heisst. Wir hatten schon wieder einen freien Tag gestern, war aber organisatorisch gar nicht so schlecht mal die Stinkesocken zu entsorgen und mehr als 2 Kubikmeter Privatsphäre zu haben für eine Nacht. Meine Freunde haben mir hinterrücks noch eine unglaublich fette Überraschungsparty organisiert für den Geburtstag und neues Tourspielzeug geschenkt: Bringt 70 km/h und geht noch schneller kaputt als es fährt.

Zurück nach Freiburg: Da kommen sie ja her, die Reamonn und darum waren alle etwas nervöser heute, weil man will es ja extra gut machen; kennen wir. Meistens kommt’s dann anders und der Pannen-Alfons dreht ein paar Runden auf und hinter der Bühne. Ein alter Klassiker. Für uns war’s eine gute Show heut Abend, nicht wahnsinnig grosses Tennis, aber ich glaub so im allgemeinen geht’s uns grad so gut wie nie zuvor…

Im Tourbus mit den Lovebugs

Oberschwabenhalle, Ravensburg (1.2.07)

Der Buddah wacht über das SalatbuffetDas beste an einem Nightliner ist ja definitiv, dass man gestern hackedicht am Trottoirrand vor dem Club ins Bett liegt (und einmal im Leben ist dann das Bett auch wirklich da…), und heute Morgen hat man Kopfweh und weiss nicht mehr wie man heim gekommen ist, aber muss (und kann) sich keine Sorgen machen, weil „heim gekommen“ heute ja eh schon ein Parkplatz in Ravensburg ist, während gestern noch…ach lassen wir das. Wer’s kennt, der weiss was ich meine.

Ich glaube es wird langsam Zeit ein wenig das Umfeld der Tour zu skizzieren, weil so Eissporthallen haben einen ziemlich repetitiven Charakter. Kennst du eine, kennst du alle. Über all den Produktionsmanagern, Tourmanagern, Fliegen besser als HubschrauberBandmanagern, Sound- und Lichtleuten und all den anderen Nasen stehen 3 Leute: Frau Hansen, Lars und Heinz. Das Küchenteam auf Rädern ist Herz und Seele dieses Wanderzirkus. Dank einem guten Draht bekommen wir immer und überall viel Bier und sogar Schnitten für den Bus. Die Saftmaschine ist laut, tut aber sehr, sehr gut. Der Buddahbrunnen über den Salaten hingegen plätschert leise und angenehm. Wir essen alle mindestens 5x am Tag, was – wenn man um zwei aufsteht – zu einer ziemlich intensive Sache wird. Für den inneren Frieden wird zwischen den Malzeiten sehr oft geflogen. Ja, geflogen. Für ein einwandfreies Flugerlebnis empfehlen wir nach ausgiebigen Tests in verschiedenen Hallen den Singledecker oder grad noch den selbermodifizierten Doppeldecker. Hubschrauber sind – wie schon erwähnt – schwer zu steuern und nicht empfehlenswert.

Über das Konzert gibt’s nichts neues zu berichten. Die Leute nehmen uns auch in der Oberschwabenhalle unglaublich auf und beim nächsten Hot Spot und kurzem Blick auf unsere Website lesen wir, dass es diese Menschenmasse WIRKLICH so meint wie sie klatscht…

Gross, grösser, riesengross

Atomic Café, München (31.1.07)

Heute war einer dieser lausigen „Off-Days“ auf dem Program. Der Sänger von Reamonn muss seiner Stimme öfter mal ein Kamillenteepausentag gönnen, weil sonst kommen die Stimmbänder wieder unters Messer, und das ist immer schlecht für’s Geschäft und gibt Mundgeruch. Wir zogen mal Richtung München mit dem roten Wohnmobil für ein paar Radiointerviews. Schlafen im Schaukelbett kommt langsam richtig gut…gross! Am frühen Nachmittag beschliessen wir kollektiv, dass so ein Abend ohne Konzert zu langweilig wird und rufen im Atomic Café an ob wir ihnen spontan einen Gig aufhalsen können. Haben alles im Anhänger und spielen für Strom und Bier. Da Mittwoch „Brittwoch“ ist und eh die fette Indieparty läuft hatten sie nix dagegen…ganz gross! Vom Viertausender zurück in die dreihunderter Clubhölle – so lieben wir das!

Von den Hallen zurück ins Café: Die Lovebugs

Das Atomic Café beherbergte schon so ziemlich alles was Rang und Namen hat, kurz bevor es alle anderen auch merkten (Arctic Monkeys, Art Brut, Babyshambles, Mando Diao, Muse usw.). Wenn das kein gutes Omen ist, weiss ich auch nicht. Dazu kommt: Die Parties sind legendär und 50m vor der Türe liegt der Gourmet-Temple der Deutschen Currywurst schlechthin. Riesengross! Der Gig war so richtig knackig und die Atomic Menschen mit ihren gut sitzenden Frisuren fingen an zu tanzen und wippen und hatten noch das grössere Fest als wir auf der Bühne. Florian stand im schwarzen Trägerkleid auf der Bühne, was ihm übrigens überraschen gut stand, und ihr werdet nie erfahren wieso. Danach mal wieder den 80er-Dancefloorturnschuh rocken, bis die Sohle brennt und alles in allem kurz vorm explodieren und eigentlich nicht mehr zu toppen – bis dann eben noch der Gourmet-Tempel auf den Plan rückte und ich kann euch sagen: Wenn ihr jemals um vier morgens in München seid, dann ab zum f**king COSMO GRILL um die Ecke: Currywurst (muss ja…), Tuna-Wasabi Burger (das Samureischwert der Doppelbrotkunst) und pour le dessert: den karamelisierten Ziegenkäse Burger (inkl. Flammeninferno). Alles andere ist definitiv schnick-schnack und nicht mal die gleiche Liga. Einfach zu gross…

Lovebugs: Helikopterabsturz

Donauarena, Regensburg (30.1.07)

Wie Hühner auf der Stange: Die LovebugsMan muss ja echt ein kleines Konzept in petto haben für so eine Tour, um sich und seine Umgebung bei Laune zu halten. Es gibt Leute, die schreiben zum Beispiel irgend ein Buch das niemand lesen will, wie der Sportfreund Florian Regener („you’ll never walk alone“), oder auch das Tocotronic Tourtagebuch vom Roadie Thees Ulmann („wir könnten Freunde werden“), oder man nimmt den eigenen Fitnesstrainer mit und lernt Boxen wie der Reamonn Sänger oder eben man macht’s wie im Song „Tourtagebuch“ von den Sternen wo was von „abzustumpfen und antriebslos durchzusumpfen“ heraussticht, (das wäre dann der alte Klassiker…). Meine Geheimwaffe ist diesmal mein Portables Studio mit neuem Drumcomputer zum kennenlernen (wir könnten Freunde werden…), ausserdem ein handgrosser ferngesteuerter Helikopter gegen Antriebslosigkeit Wo die Musik durchfliesstund „die 13 ½ Leben des Kapitän Blaubär“ (W. Moers) gegen Schlaflosigkeit im Ipod unterm Busbettkissen.

Mittags aufgewacht und Vorhang zurückgeschoben erschliesst sich mir ohne Kontaktlinsen das ungefähre Bild von einem Parkplatz im Nirgendwo, wo eine Eishalle draufsteht, („Hallo Regensburg“), die in ihrem tiefsten Inneren eine Espresso-Maschine verborgen hält, und das ist Grund genug einen Eingang zu suchen. Wenn man will, dass sich Menschen auf einem Haufen ruhig und pflegeleicht verhalten, dann gibt man ihnen einen Hot Spot. Ich versuche für 78s zu schreiben, bin zu verwirrt und fliege dann lieber meinen Heli in den Weiher neben dem Eingang, verdammt! Byebye mein elektronischer Freund, hallo Antriebslosigkeit. Das gilt allerdings nicht für die Bühne, diese 40 Minuten sind neben der Espresso-Maschine und dem Essen von Frau Hansen (dazu morgen mehr…) natürlich Lichtblick des Tourtages. Wie auf unsichtbaren Schienen fährt der ganze Tag mit allem drum und dran und drin auf diese Eisstadionhallenuhr zu, wo dann irgendwann 19:55 drauf steht. Dann kommt derselbe nette Mann wie gestern mit dem Funkgerät der sagt „hey Jungs, wo nehmt ihr eigentlich die Energie her?“ und dann „Saallicht aus!“ Hallo Regensburg…

Lovebugs ohne Brieftauben

Ihr habt euch bestimmt gefragt, wo denn nun die versprochene zweite Staffel des Tourtagebuchs der Lovebugs geblieben ist. Nun, der Thomas hat vergessen, seine Brieftauben nach Deutschland mitzunehmen. Aber auch zwei Wochen später bleiben gute Geschichten gute Geschichten.

Volle Halle in MannheimRosengarten, Mannheim (28.01.02)

Gerade erst zurück vom Schickeria Zirkus in Cannes (da ist jedes Jahr die MIDEM und da lümmelt das ganze arme internationale Musikbusiness in fünf-Sterne-Hotelbars und Yachten rum, und man weint sich gegenseitig die Champagnergläser voll wegen all den bösen Musikpiraten im Netz und raucht dicke Zigarren dazu. Wir haben ein fettes Showcase gespielt und ein bisschen Labelfäden gezogen im Studio 1954. Aber das ist Schnee von vorgestern, weil gestern dann noch im FriSon und heute schon in Mannheim und mit Reamonn auf ihrer Hallentournee mit dabei.

Eine Nummer grösser...Wir springen auf einen fahrenden Zug auf, weil die Tour ist schon im zweiten Drittel, aber das ist uns Wurst (original Currywurst!), weil es kann kommen was will: Wir sind so was von eingespielt nach unserer Schweizer Tour, wir haben keine Angst vor den Krauts. Der idyllische „Rosengarten“ klang ja eher nach so was wie Hafenbuffet Rorschach, entpuppt sich dann aber hinterrücks als die Bombast-Arena schlechthin. Hab noch nie so was gesehen.

Später: Bin sprachlos. Da geht man auf die Bühne (also die zwei Meter vor dem Vorhang…), nichts ahnend den Support geben und dann schreit einen das Publikum so was von an, und feiert uns ab als würden die uns schon Jahre kennen!!! Unglaublich. Die Halle wurde mit den 4500 Menschen drin dann so richtig gross, wusste gar nicht, dass die Reamonn so bekannt sind. Es wurde danach viel über die Spitzenvorband aus Norwegen geredet, glaube die verstehen Adrians Holzhacker-Bühnen-Deutsch noch nicht so gut.

Platin für 78s

Ok, leichte Übertreibung im Titel, aber wirklich nur leicht. 78s-Schreiber Thomas Rechberger hat mit den Lovebugs Platin für das Album „In Every Waking Moment“ erhalten. Wir gratulieren.

Hinten links feiert 78s mit

Lovebugs-Tourtagebuch, 2. Staffel

Thomas RechbergerEnde Januar gehen die Lovebugs wieder auf Tour – und mit uns seid ihr natürlich wieder in Groupiedistanz mit dabei, dank Thomas Rechbergers Tourtagebuch. Ab dem 28. Januar werden die Lovebugs in knapp zwei Wochen acht Konzerte im Vorprogramm von Reamonn spielen, Thomas wird wie ihr das schon kennt von Backstage und Onstage berichten. Wer es nicht erwarten kann, kann ja nochmals die alten Einträge lesen oder sich dies hier genauer ansehen.

Eine Bigband zum Abschluss

Lötschbergsaal, Spiez (04.09.06)

Im Backstage fühlten wir uns als alte Zivilschützer natürlich sofort zuhause und genossen die gute Luft, die Wohlfühlatmosphäre und das heimelige warme Licht der Neonröhren. Wir spielten im Lötschbergsaal. Der war wie gestern in Zofingen sehr fett und man konnte sich schon vorstellen, dass das gut kommen könnte heute. Es musste eh, weil es war so was wie die letzte Show mit The Paces (eine gibt’s noch als Weihnachtsbescherung). Und Tourabschluss ist wie der letzte Schultag und da muss was gehen und überhaupt…

Manch einer der Band ging sich am Nachmittag als Vorbereitung ins hoteleigene Wellness eine Sauna und Blubberpool gönnen, während die frisch wiedereingestellte Crew vor der Halle ein paar Runden Strafexerzieren mit einem Vox AC30 durchführte…

Der Schlusssong von den Paces wurde dann aufgestockt auf zwei Schlagzeuge, Bass, vier Gitarren, und Hammondorgel und es war eine Freude für alle Beteiligten, und der Herr Schröter ist vor Freude sogar fast von der Bühne geplumpst. Das war ein netter Auftakt zu einem netten Lovebugskonzert mit viel Wellness in den Knochen; sehr relaxed und mit offenen Poren.

Nacher musste natürlich klassisch alles besprochen und begossen werden und der nette Nachtportier vom Spitzenhotel machte sogar noch eine Weiterbildung als Barkeeper für uns. Das waren ein paar gute Wochen mit guten Jungs und gut viel Menschen in den Schweizer Clubs und Hallen. Fühlte sich irgendwie nach Tourschluss an, ist aber eigentlich erst die Mittelstation für uns. Byebye The Paces, das war sehr, sehr geilo!!!

Heute Pasta, morgen Taliban

ZwofingernStadthalle, Zofingen (3.09.06)

Ein Museum ist das, wenn man da in Zofingen bisschen rumlatscht; Wahnsinn. Wie damals wo der Typ dem Buben seinen Apfel vom Kopf weg gegessen hat, und wo sich die begabten Verrenkungskünstler auf einem Pfahl beim Dorfplatz in ein Wagenrad einflechten liessen. Oder vielleicht auch etwas später. Jedenfalls alles Tipp-top rausgepützelt und alt und Pflastersteine soweit das Auge dingst. Wenn irgendwo mal wieder die Revolution vom Zaun brechen sollte und es fehlt allgemein und im speziellen an Pflastersteinen zum rumschmeissen, dann ist Zofingen, ein mittelgrosser Kipplaster und ein Pflastersteinpflückgerät sicher eine gute Option…

Wir durften in einer brandneuen hochtechnisierten Turnhalle spielen, mit verschiedenen Bodenniveaus (je nach Körpergrösse automatisch justiert via Behaglichkeitssteuerung) und mit warmer Pasta auch nach dem Gig. Sogar mit Reibkäse. Ist doch schön, wenn die Technik für einen arbeitet und da braucht man selber fast nichts mehr zu tun, damit die Leude durchdrehen. Die Stimmung war nicht ganz so explosiv und geschüttelt wie gestern, dafür sehr gerührt.Kaum auf der Bühne stellte sich allerdings einer der Gitarrenverstärker tot und musste schon beim ersten Song und ausgewechselt werden: Besten Dank an The Paces für den Vox Nr.3. Die Crew wurde umgehend gefeuert und somit war dann die Pasta auch ein bisschen ein Abschiedsessen…

Ja und an’s Abschied nehmen musste man sich ja sowieso langsam gewöhnen, weil das war jetzt das zweitletzte Konzert mit the Paces und Morgen ist dann wirklich Ende!!! Es werden Pläne für einen talibanmässigen Bühnenüberfall (Bild unten) vorbereitet, und wir üben schon mal den Schlussteil von ihrem letzten Song…

Darauf können sich The Paces gefasst machen...