78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Suchresultate für bonnie prince billy

Bad Bonn fürs New Ear

Das fängt ja gut an: Das Westschweizer Label three:four records kündigt für das neue Jahr eine vom Bad Bonn-Team kuratierte 12″ Compilation an. Lesen »

Nichts ist unmöglich: Tortoise live

Die unberechenbarste Instrumental-Band der Gegenwart gastiert am Sonntag in Zürich. Tortoise sezieren im Stall 6 alle möglichen und unmöglichen Genres. Lesen »

Coverart: Slint – Spiderland

„Spiderland“ gilt als Meilenstein der Postrock-Geschichte. Das Coverfoto stammt von keinem geringeren als Will Oldham, der damals noch keine einzige Platte veröffentlicht hatte.

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Bill Callahan übertrifft sich selbst

Auf Bill Callahan ist Verlass. Mit „Sometimes I Wish We Were An Eagle“ ist dem amerikanischen Songwriter ein weiteres Meisterwerk gelungen. Vielleicht sogar sein bisher grösstes. Lesen »

Amazon kanonisiert Indie-Rock

Mal wieder eine Liste über deren Richtigkeit und Wichtigkeit sich streiten lässt: Die Amazon-Redaktion hat die 100 besten Indie-Rock-Alben aller Zeiten gekürt. Lesen »

Listomania 2008 (tbc)

Das musikalische Kalenderjahr tritt ein in die „Listen-Saison“. Jedes Magazin hat eine, jedes Online-Mag sowieso. Die Amis sind dabei immer ziemlich fix.  Und es zeichnet sich ab, dass man dieses Jahr nicht an den Fleet Foxes vorbeikommen wird. Zurecht. Lesen »

Roskilde Festival: Besser denn je?

roskilde.jpgFür die Planung eines qualitativ hochstehenden Festivalsommers darf ein Blick auf das Programm des grössten Festivals Skandinaviens in Roskilde (Dänemark) nicht fehlen. Dieses Jahr präsentiert es sich so gut wie selten – wie eigentlich jedes Jahr. Lesen »

Wie José González im Holzfällerhemd

Singer/Songwriter, die mittels Stimme und spärlicher Instrumentierung ihre Sehnsüchte in die Welt hinaustragen, gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Wo sich aber andere Exponenten dieses Genres mit Vierspurrecordern hinter verschlossenen Türen abmühen, hat sich der Amerikaner Sam Amidon illustre Kollaborateure ins Boot geholt. Lesen »

78s Motel: Philippe Amrein 70’000 Zigaretten später

Die ganze Nacht über hatte es geschneit. Knietiefer Schnee bedeckte die Strassen der Stadt, als ich mir draussen in der Einöde von Zürich-Wipkingen tapfer meinen Weg zur Bushaltestelle bahnte, um die letzten Details eines Projekts zu klären, das eigentlich nur Vollbekloppte in Angriff nehmen können: den Neustart der Musikzeitung «Loop», die in ihrem ersten Betriebsjahr grandios gescheitert war, was man aus heutiger Sicht wohl als Grounding bezeichnen würde – diesen Begriff überliessen wir freilich in weiser Voraussicht der Swissair, die ihn dann ein paar Jahre später mit Nachdruck prägte.

Februar 1999: Auf den Plattenspielern drehten sich die epochalen Werke «I See a Darkness» (Bonnie ‚Prince‘ Billy) und «Knock Knock» (Smog), und in einem backofengrossen Büro an der Langstrasse machten wir uns ans Werk, bastelten ein aufgefrischtes Layout zusammen und hauten in einem wahren Kraftakt die erste «Loop»-Ausgabe nach neuer Zeitrechnung (die elfte insgesamt) raus. «We hit the ground running», um es mit den gesungenen Worten von Bill «Smog» Callahan zu formulieren, und wenn man gleich mit satter Beschleunigung auf dem Boden der Realität auftritt, läuft man einfach immer weiter – bis heute. Man mag das stur nennen, unbeirrbar oder schlicht «dedicated», um eine etwas nettere Vokabel zu bemühen.

Dezember 2007: 70’000 Zigaretten später sitze ich vor einem schwach erleuchteten Bildschirm am anderen Ende der Stadt. Wohnorte, Arbeitswege und sogar die Büroadresse haben sich im Verlauf der Jahre verschoben, doch eine Konstante ist geblieben: «Loop», dessen 100. Ausgabe druckfrisch neben der Tastatur liegt und Zeugnis davon ablegt, dass es irgendwie immer geht – weil es nun mal gehen muss. Da ist sie wieder, diese Sturheit, die mich jahrelang fluchend und improvisierend von Ausgabe zu Ausgabe getrieben hat. Nach langen Jahren der Entbehrung, der Selbstausbeutung, -behauptung, -verarsche, -verherrlichung und -zerstörung, die das kleinbetriebliche Zeitungsmachergeschäft so mit sich bringt, werfe ich einen wehmütigen Blick zurück, der an einzelnen Erinnerungen hängen bleibt. Erinnerungen an eine Zeit, als sich der digitale Briefverkehr allmählich durchzusetzen begann. Als man noch stapelweise CD-Covers einscannen musste. Als die Plattenindustrie ihrem Namen noch gerecht wurde. Als der jugendliche Enthusiasmus allmählich verwehte, um dann doch immer wieder zurückzukehren. Denn wenn man erst einmal damit begonnen hat, seine Leidenschaft für Musik in Worte zu fassen, gibt es kein Entrinnen mehr.

Nun, heutzutage würde ich wohl ebenfalls einen Blog wie 78s.ch führen, würde liebevoll gestaltete Videointerviews hochladen und voller Elan das musikalische Tagesgeschehen kommentieren. Doch mitterweile bin ich zu alt, um noch jung sterben zu können, also halte ich mich ans bedruckte Zeitungspapier, das allmählich zwischen meinen Fingern vergilbt. Bis meine Hände kalt und tot sind. Aberschosicher!

Aus Anlass des zehnjährigen «Loop»-Jubiläums spielt das famose Hamburger Trio Hoo Doo Girl ein grosses Konzert: Freitag, 14.12., 20.20 Uhr, El Lokal, Zürich

Philippe Amrein (31) ist Chefredaktor der Musikzeitung «Loop» in Zürich. Nebenberuflich ist er unter dem Kampfnamen Phil Duke auch als singender Songschreiber unterwegs.

> Illustration: Sarah von Blumenthal

Grosspapa Ubu

pere-ubu-web-0905.jpgWer die Konzerte von Avantgarde-Punk-Ikone David Thomas und seiner Band Pere Ubu letztes Jahr verpasst hat, kriegt dieses Wochenende eine neue Gelegenheit. Und die sollte man nicht ungenützt verstreichen lassen. Selten ging ich mit so wenig Erwartungen auf ein Konzert und selten kam ich so restlos überzeugt nach Hause. In meinem Regal steht nur das Debüt „The Modern Dance“ aus dem Jahre 1978. Was als Klassiker gilt (Krassiker wäre wohl passender) ist für mich unhörbarer Kunst-Kacke-Lärm. Die Promo-CD des aktuellen Albums „Why I Hate Women“ habe ich aus lauter Vorurteilen (und weil ich bei dieser Tätigkeit immer Wutanfälle kriege) gar nicht erst aus der Zellophanhülle gepult. Und dann das: Dieser riesengrosse, eindrückliche Mann und sein Charisma. Seine top eingespielte Band. Diese Songs! Pere Ubu sind live schlicht umwerfend. Vergesst die Attribute (avantgardistisch, anstrengend, intellektuell), das hier macht einfach nur ganz, ganz grossen Spass!

Die weiteren Highlights des Wochenendes:
19.04 78s soirée rock mit schnitzer / flink, superzero, zürich
19.04 c. gibbs, kreuz, solothurn
19.04 john parish / raphelson, grabenhalle, st. gallen
20.04 client & robert görl, kaserne, basel
20.04 c. gibbs, helsinki, zürich
20.04 pere ubu, boa, luzern
21.04 pere ubu, palace, st. gallen
21.04 c. gibbs, café kairo, bern
21.04 client & robert görl, fri-son, fribourg
22.04 pere ubu, dampfzentrale, bern
22.04 bonnie „prince“ billy, bad bonn, düdingen

Weitere Konzertdaten findest du hier.