78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯
Daughtry sind die „neue Rocksensation“ aus den USA. Am 26. Oktober erscheint ihr Album „Daughtry“ (SonyBMG). Die Bandmitglieder haben vorgängig Songs aufgelistet, die sie beeinflussen. Sänger Chris (Bild) erwähnt übliche Verdächtige von Soundgarden, Live (wohl wegen der optik) oder Alice In Chains. Drummer Joey Barnes setzt hingegen auf A-Ha (Hunting High And Low), Bjork (Joga) oder Rufus Wainwright (Poses). Der Geschmack von Chris hat sich bandintern durchgesetzt…
Hier gibts neue optische und akustische Kost von Daughtry: Video zu Home.
Von Silvan Gertsch | 28. September 2007 | 1 Kommentar
Irgendwie kommt das alles bekannt vor: Eine weibliche Fistelstimme säuselt zuckersüsse Pop-Melodien. Unterlegt wird das Ganze von ruhigen Gitarrenklängen. So tönt das neue Album von Lunik Mina. Mina, das sind Kopf und Herz von Lunik. Lunik wiederum war vor einer halben Ewigkeit eine hoffnungsvolle Trip-Hop-Band aus Bern, die sich im Laufe der Zeit immer penetranter poppige Kleider überstreifte. Gitarrist Luk und die wie immer hinreissende Sängerin Jaël haben sich vorübergehend vom Rest bei Lunik getrennt, um als Duo das über weite Strecken akustische „Playground Princess“ (erscheint am Freitag bei Sophie Records/SonyBMG) aufzunehmen.
Ironischerweise funktionieren aber die Songs genau dann am besten, wenn Mina nicht auf sich alleine gestellt sind. Das ist im wunderbar berührenden Stück „Living In Between“ der Fall, auf dem Jaël gesangliche Unterstützung von Pål Angelskår (Sänger bei Minor Majority) erhält. Und genau in dem Moment drängt sich ein erstes Mal der Vergleich zur welschen Band Zorg auf. Dieser Vergleich will einem im Verlauf des Albums nicht mehr so richtig aus dem Kopf. Aber: Zorg kreierten auf ihrem letzten Album „Between Us“ durchwegs wunderschöne Stimmungsbilder. Mina schaffen dies einzig in „Living In Dreams“, auf „Complete“ (mit Banjo) sowie auf dem wehmütigen „Sorted Out“, dem folkigen „What It Means To You“ und „Enjoy the Rain“, das eine härtere Gangart anschlägt. Daneben bieten Mina in erster Linie schöne, stimmige Songs. Die tun aber niemandem weh. Genau das sollten sie aber, um längerfristig hängenzubleiben.
Von Silvan Gertsch | 25. September 2007 | 5 Kommentare
Eigentlich gehen die Foo Fighters mit ihrem neuen Album „Echoes, Silence, Patience & Grace“ (RCA/SonyBMG) den Weg weiter, den sie mit ihren letzten beiden Alben beschritten haben. Das war „In Your Honor“, die Doppel-CD, bestehend aus einem rockigen und einem akustischen Teil. Und das war das Live-Album „Skin And Bones“, auf dem die Band erstmals über lange Strecken bewies, dass sie auch unplugged funktioniert.
Auf „Echoes, Silence, Patience & Grace“ werden die harten und die ruhigen Momente nicht mehr getrennt serviert. Den Anfang macht „The Pretender„, gefolgt vom ähnlich aufgebauten „Let It Die“: Ruhiger Start, Steigerungslauf und brachiales Ende, wie wir es bereits von früheren Foo-Fighters-Songs her kennen. Was aber in diesem Track zum ersten Mal auffällt, sind die sich wiederholenden Songzeilen. Immer wieder singt Grohl die eindringlichen Worte: „Beautiful veins and bloodshot eyes. Why’d you have to go and let it die?“ Auch auf nachfolgenden Songs extrahiert er jeweils einzelne Textzeilen, um diese mehrmals ins Rampenlicht zu rücken.
An dritter und vierter Stelle folgt schliesslich der stärkste Auftritt, den die Foo Fighters auf CD je hingelegt haben. Einerseits das kraftvolle „Erase/Replace“ mit Echo-Refrain. Andererseits die Rocknummer „Long Road To Ruin“ mit folkigen Einflüssen. „Come Alive“ greift anschliessend auf den Aufbau der ersten beiden Songs zurück. Danach geht die Intensität zurück: „Stranger Things Have Happened“ ist der erste ruhige Song auf „ESP&G“, gleichzeitig aber auch der schwächste. Abgesehen vom Titel kommt auch das folgende „Cheer Up Boys (Your Make Up Is Running)“ eher bescheiden daher. Über „Summer’s End“ mit eingängigem Refrain und das instrumentale „Ballad of the Beaconsfield Miners“ gehts schliesslich über in die abschliessende Serie an Höhepunkten. Das wehmütige „Statues“, das an Intensität kaum zu überbietende „But, Honestly“ und die Ballade „Home“. Die Foo Fighters auf ihrem Höhepunkt!
Von Silvan Gertsch | 23. September 2007 | 1 Kommentar
Zuerst kamen der stilsichere Hank und seine Lonesome Boys. Danach folgte der Country im poppigen Grossformat mit Coal. Und jetzt veröffentlichen Slam & Howie zusammen mit ihren Reserve Men das Debüt „Vicious Songs“ (N-Gage/Musikvertrieb). Von den bereits vorgestellten heimischen Country-Bands sind Slam & Howie aus Bern die rasantesten, aber auch die (glücklicherweise) rückständigsten Vertreter. „Bastard-Speed-Country“ nennen sie ihren Musikstil. Old-School-Country in teilweise horrendem Tempo vorgetragen und mit verrückt-ironisch-aktuellen Texten an die heutigen Verhältnisse angepasst. That’s allright Momma!
Von Silvan Gertsch | 20. September 2007 | 4 Kommentare
Gesucht wird ein Wort, waagrecht, mit fünf Buchstaben. Es kann synonym zu massenuntauglich, orkanartig und unmenschlich verwendet werden. Vielleicht sollte man ebenfalls vorwegnehmen, dass das Lösungswort in der Schweiz zu suchen ist.
Blown heisst die Antwort. Die welsche Band aus Vevey knüppelt seit 1998 auf ihre Instrumente ein und hat soeben mit „Into Shadows of Fear“ (Subrec/Irascible) ihr zweites Album veröffentlicht. Damit betonieren sie einen unumstürzbaren und unausweichlichen Sockel in die hiesige Metal-Szene. Musikalisch ordnen sie sich mit ihrer Metal-Trash-Hardcore-Mischung irgendwo zwischen GurD aus Basel und Cataract aus Zürich ein. Bedeutend härter und gesanglich noch weniger zugänglich als die Basler-Metal-Götter. Und allenfalls auch eine Spur weniger melodiös als Cataract. Was dafür Blown-Schreier Schahin auf dem Song „Life of Wounds“ (Video, Making-of) abliefert, ist gelinde gesagt nur noch beängstigend und verdient grosse Anerkennung.
Um auf die Textstelle zu Beginn zurückzukommen: Massenuntauglich sind Blown insofern, weil die Metalmusik bei uns nachwievor ein Schattendasein fristet. Dass sie aber in diesem Genre zu jenen Bands mit dem grössten Potential gehören, lässt sich nach dem Hören von „Into Shadows of Fear“ nicht abstreiten. „Orkanartig“ fegten die fünf Metaller aus der Romandie nicht nur durchs Studio. An ihrem jüngsten Deutschschweiz-Abstecher ans Openair Schwanden waren Schahin und Co. definitiv die grosse Überraschung. Und in punkto „Unmenschlichkeit“ muss noch einmal auf das bereits erwähnte „Life of Wounds“ hingewiesen werden. Aber auch „Kiss of Death“ oder „Human Plague“ leben zu einem grossen Teil vom Gesang. Kleines Detail am Rande: Bei der „menschlichen Plage“ singt Fedi von Cataract mit…
Von Silvan Gertsch | 17. September 2007 | Kommentare deaktiviert für Blown blasen zum Angriff
Genauso verspielt wie das Artwork auf ihrer Homepage daher kommt, klingen sie auch: The Hoosiers sind eine junge britische Indie-Pop-Band, die im November ihre erste Single veröffentlichen wird. Das Debütalbum „The Trick To Life“ (SonyBMG) soll im Januar folgen. Darauf zu hören ist auch der Killer-Track „Killer“. Den gibts schon jetzt hier bei uns zu hören. Exklusiv.
Von Silvan Gertsch | 15. September 2007 | 1 Kommentar
Bei HIM muss man weit zurückblicken, um etwas musikalisch zählbares in Händen halten zu können. Zuletzt war dies wohl auf dem vor knapp zehn Jahren erschienenen Album „Greatest Love Songs Vol. 666“ der Fall. Danach folgte ein kommerzieller und medialer Aufstieg, verbunden mit einem musikalischen Abstieg. Dieser gipfelte im letzten Studioalbum „Dark Light“ mit überwiegend pseudo-romantischen Metal-Balladen – auf die unterirdische Coverversion von „Summer Wine“ soll hier nicht näher eingegangen werden.
Von Silvan Gertsch | 14. September 2007 | Kommentare deaktiviert für HIM entsorgen die Metal-Balladen
Mark Knopfler ist in Würde gealtert. Der ex-Dire-Straits-Kopf klingt auf seinem neuen Album „Kill to Get Crimson“ (Universal) entspannter als je zuvor. Einfache und ruhige Songs, eine Stimme, die noch viel älter und reifer als jene von Eddie Vedder klingt und das prägnant-typische Gitarrenspiel von Knopfler sind die einen Pluspunkte. Das folkige „Secondary Waltz“, das schaurig-traurige „True Love Will Never Fade“ und das witzige „Punish the Monkey“ die anderen.
Von Silvan Gertsch | 13. September 2007 | Kommentare deaktiviert für Mark Knopfler ist auch alt
In ihren besten Momenten klingen Hanoi Rocks noch heute wie die Band, die massgeblichen Einfluss auf die musikalische Entwicklung der jungen Guns’n’Roses hatte. Das ist insofern erstaunlich, weil Hanoi Rocks eine bewegte und von einem grossen Unterbruch überschattete Bandgeschichte zu erzählen haben. Nach fulminantem Start in den frühen 80er-Jahren mit viel Punkrock und Glamour, kam es bereits 1984 zum vorübergehenden Ende. Erst nach der Jahrtausendwende fanden die Finnen, allen voran Andy McCoy und Michael Monroe wieder zueinander. Vor zwei Jahren kam das nicht gerade übermässig erfolgreiche „Another Hostile Takeover“ raus.
Und jetzt ist also wieder die alte Frische und die bekannte Rotz-Attitüde bei den Finnen angesagt. Ihr neues Werk heisst „Street Poetry“ (Demolition Records/K-Tel), die geputzte Vorab-Single „Fashion“ ging in Finnland direkt auf Platz 1 in den Charts und wirkt auf dem neuen Album dennoch wie ein Fremdkörper. Irgendwie erscheint der Song zu künstlich, zu sauber arrangiert. Denn Songs wie „Hypermobile“ oder „This One’s For Rock’n’Roll“ sind in erster Linie rasante Punkrock-Relikte aus früheren Zeiten. Sie geben die Marschrichtung von einem Grossteil der 13 Stücke auf „Street Poetry“ an. Und sie lassen eine Mischung aus glamourösem Rock’n’Roll, Unmengen an Haarspray, gewagten Gitarrensoli und einer „Don’t-Give-A-Fuck-Haltung“ aufeinander prallen. Hanoi Rocks erleben in diesen Tagen definitiv ihren zweiten Frühling und lassen nicht nur optisch die 80er wiederauferstehen! Ob es ihre Landsmänner von HIM gleich handhaben? Auch die haben ein schwaches letztes Album zu verdauen und werden am Freitag mit neuer Musik aufwarten…
Von Silvan Gertsch | 12. September 2007 | Kommentare deaktiviert für Finnische Strassen-Poesie
Heavy-Metal! Bei der US-Death-Metal-Band Obituary herrscht ein Kommen und Gehen. 1984 gründeten sie sich unter dem Namen Xecutioner. Zwischen 1997 und 2003 herrschte Funkstille. Und Gitarrist Allen West konzentrierte sich in erster Linie auf sein Projekt Six Feet Under, kehrte aber immer wieder zu seiner Stammformation zurück. Auf ihrem neuen Album „Xecutioner’s Return“ (Irascible) klingen Obituary musikalisch ähnlich, stimmlich aber trotz mehr Power bedeutend weniger makaber als Six Feet Under.
Obituary: Am 31. Januar live im Z7, Pratteln!
Von Silvan Gertsch | 9. September 2007 | Kommentare deaktiviert für Die Rückkehr des Xecutioners