78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Alle 83 Artikel von Gregor Frei

mami, chum dini tochtä cho holä!

Buy some promo?

sage.jpgSage Francis ist nicht nur ein äusserst begnadeter Rap-Künstler, nebenbei spielt er anscheinend auch Internet-Detektiv. Und entdeckt Erstaunliches. Oder habt ihr gewusst, dass sich MySpace Plays ganz einfach kaufen lassen? Eine einiges erklärende Recherche, die Herr Francis da angestellt hat (hier nachzulesen).

(via)

TNT Deluxe

tnt.jpgDer Sprengstoff ist da. 13 Einheiten „TNT“ (Capitol/EMI, 25.1.08) liefern uns Samy Deluxe, Tropf und DJ Dynamite. Und das wiedervereinte Hamburger Luxusteam hält Wort. Nach der Explosion bleiben folgende Erkenntnisse:

1. Der Konsolensound hat sich durchgesetzt. Die Beats von Tropf und Dynamite piepen, klicken, zirpen, als wäre es Mario, der MPC den Rang abgelaufen hat. Das ist gleichzeitig zeitgemäss und charakteristisch, kurz: grossartig. (Höre: „Newcomer des Jahres“)

2. Samys Rap ist besser denn je. Der Big Baus flowt, als wäre er als Welle geboren. Das ist zwar nichts Neues, die Nonchalance und gleichzeitige Perfektion beeindrucken dennoch. Herr Sorge ist derart in Hochform, da sollte sich sogar Savas Sorgen machen. (Höre: „Dynamit„)

3. Alter macht weise. Gehörten Samys Lyrics früher zum Belanglosesten im Deutschen Rap, brillieren sie nun durch Geistreichtum. Ja, verglichen mit dem aktuellen Battle Hype in Deutschland sind die Texte der ehemaligen Arroganz in Person auf „TNT“ richtiggehend intellektuell, oder wenigstens bescheiden. (Höre: „Alles ist anders“)

4. Refrains sind böse. Vor allem gesungene. Einem Elefanten gleich, treten sie in den geschmacksvoll mit Beats und Rhymes eingerichteten Porzellan-Laden, um alles kurz und klein zu schlagen. Sie sind der Grund, warum „TNT“ den Vergleich mit „Deluxe Soundsystem“ nicht standhält. Da können weder (Jan) Delay- noch Pitch-Effekte was dran ändern. (Höre: „Weiter“)

5. Apropos – „Dieses Land ist mir zu Dank verpflichtet, ich hab die Battle-Rap-Scheisse hier gestartet, frag‘ mich oft, was hab‘ ich angerichtet?“ – („Der Thron ist meiner“)

Skillz im Jahresrückblick

Ein bisschen spät, aber wer was zu sagen hat, darf auch warten: (Mad) „Ghostwriter“ Skillz blickt auf das Hip-Hop-Jahr 2008 zurück. (Das MP3 gibt’s hier)

[flash]youtube http://www.youtube.com/watch?v=tBwyP7XeQyE&watch_response[/flash]

(via)

78s-Redaktionsjahrescharts: Gregor Frei

Album des Jahres
Maths & English – Dizzee Rascal

Song des Jahres
Sirens – Dizzee Rascal

Konzert des Jahres
Oxmo Puccino & The Jazzbastards – Cully Jazz Festival

Newcomer des Jahres
Jean Grae

Schweizer Künstler des Jahres
Greis

Reunion des Jahres
Wu-Tang Clan

Depp des Jahres
Thomas Fuchs

Jahresfazit
The revolution is streamed.

Jay & Marvin

jaymarvin.jpgDanger Mouse hat den Anfang gemacht: Seit er mit seinem „Grey Album“ Jay-Z’s Black Album mit dem White Album der Beatles zusammenbrachte, erfreut sich das Remixen von Jigga-Alben regelmässiger Beliebtheit. Der Deutsche Topproduzent Shuko reiht sich nun zusammen mit The Gunna ebenfalls in diese Reihe ein, indem er Jay-Z auf Marvin Gaye treffen lässt. Erstaunlich: Die Gangstergschichtli des Def Jam Oberhaupts passen zu den süssklebrigen Marvin Gaye Samples wie die Faust aufs Auge – Album-Download hier, Video hier.

Sprengstoffzündschnur

dd.jpgSchon bald ist sie zurück, „die Band mit dem Boom“:

Tropf, Dynamite und Samy a.k.a. Dynamite Deluxe melden sich am 25. Januar mit „TNT“ zurück, der erste Track „Boombox“ ist seit heute im Netz. Eine Frage wäre damit schon mal geklärt: Samsemilia tönt auch ohne Ganja-Lunge verraucht. Eine andere drängt sich auf: Wenn der Guteste seine grüne Brille abgelegt hat, warum trägt er im Video trotzdem die ganze Zeit eine Sonnenbrille? Den Politikern wird’s egal sein.

Greis im Urwald

Greis zieht seine Trojaner-Strategie durch und irrt in der ersten Video-Auskoppelung von „2“ durch den Urwald von Costa Rica. Damit hat sich Mr. Billingue für die musikalisch sanfteste Variante entschieden. Ein Narr, wer denkt, dass ihm diese Wahl zum Verhängnis wird.

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=iHJYh0Liun0[/flash]

The Wu Is Back – endlich Real Talk

wtc8d.jpgSelten wurde vor einer Veröffentlichung so viel Luft abgelassen wie vor dem neuen Wu-Ding. RZA versprach „next level shit“, Raekwon hingegen nannte den Masterproduzenten einen „Hip Hop Hippie“, Ghostface sprach von „Bullshit“ und wollte die Veröffentlichung gar annullieren. RZA entgegnete nur: „Trust me„. Jetzt ist das Teil tatsächlich hier, und der Clan tönt alles andere als zerstritten. Die Frage, ob „8 Diagrams“ den endgültigen Wu-Tang Clan Niedergang oder eher eine Wiedergeburt bedeutet, ist trotzdem schwierig zu beantworten.

Zum einen ist klar, dass die rohe Brachialität des alten Wu-Tang Sounds heute fehl am Platz ist. Wenn ehemalige Schwertkämpfer aber an gelangweilte Sunnyboys erinnern, ist was falsch gelaufen. „Take it back“ und „Get Them Out Ya Way Pa“ hätte man sich definitiv sparen können. Daran ändert weder der akrobatische Flow noch die druckvolle Lyrik etwas. RZA hat es selber geahnt: „Vielleicht sagt ja jemand, RZA, das nächste Mal, wenn du ein verdammtes Album machst, bleib gefälligst in deinem Keller!“ – Und schliess die Fenster, Mr. Diggs.

Zum anderen haben es die Shaolin Soldiers geschafft, ihren rohen, energetischen Sound in die Neuzeit mitzunehmen, ohne in bereits besetzte Räume einzutreten. Das wilde „Unpredictable“ kommt dem Vorsatz „next level shit“ sehr nahe, „Gun Will Go“ und „Windmill“ schaffen Brücken zwischen Schattenboxen und Spiritualität, „The Heart Gently Weeps“ (aufgenommen mit George Harrisons Sohn) und „Sunlight“ schliesslich strotzen vor Glückseligkeit, ohne „das Gefühl von Hunger und Durst“ (GZA) zu vergessen. Ein Spagat zwischen 90s und Neuzeit, zwischen Ghetto und Villa, zwischen Rohdiamant und Perlenkette, den man RZA nicht hoch genug anrechnen kann.

Für eine Wiedergeburt fehlt „8 Diagrams“ (Bodog Music / Phonag) aber die ungebremste Energie, der sich vor 14 Jahren, als die Wu-Saga ihren Anfang nahm, niemand entziehen konnte. Das erste Clan-Album seit 6 Jahren ist evolutionär, aber kein Erdbeben.

Kollabos, unerwartet

ko.jpgMr. Ich-bin-bester-CH-Rap-Rocker SAD mit Chris Wicky, Phébus, Mich Gerber: Bald auf „Play“, dem Nachfolger von „Update„.

Mr. Wer-hat-mir-noch-eine-Promo-Idee Bligg mit der Appenzeller Streichmusik Alder: Hier, alter.

Mr. Immer-eins-realer-als-du Azad mit Sido: Bald.

Der FCB mit dem Schiedsrichterverband: Immer wieder.

Zensuristen Rap

Was passieren kann, wenn sich eine Gegenkultur zur Mainstream-Kultur entwickelt, ist in diesem Werbevideo der Media Development Authority von Singapur ersichtlich. Die selben Leute, die im Alltag u.a. den Playboy verbieten, werden plötzlich zu MCs. Und ja, sie meinen es ernst.

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=qjLw28UVWEU&feature=related[/flash]

(via)