Primitive Drumming: The Delphines
Von Nico Scheidegger | 24. Juni 2014 | 0 Kommentare
The Delphines trommeln sich mit Tomtom und Snare tief ins Limbische System, wo alles Primitive Anklang findet.
Repetitive und in ihrer Struktur nicht besonders anspruchsvolle Trommelmuster werden seit Anbeginn unserer Existenz auf diesem Planeten genutzt. Der Ritus der Naturbelassenheit genügt ästhetischen Ansprüchen und findet als jahrtausendealter Brauch immer wieder in unsere Mode. Es ist nicht verwunderlich, dass das Wilde in der Musik Ausdruck findet und heute Trends gestaltet. Uns verlangt es immer wieder nach der Erinnerung an die raue Vorzeit. Und genau ein solches Blitzlicht ist „Hush“, das Debutalbum der Band The Delphines aus Milwaukee, Wisconsin.
Die alte Seele dieser Abstammung ist in jedem Song spürbar. Dem Protopunk aus Detroit eingehaucht, kopuliert sie bald mit Garage und Psych Rock und gibt sich als vehemente Gastgeberin. Alle die ihr nun zugetan sind, können sich nicht abwenden. Zu unerbittlich ist die Verpflichtung, die auf unsere Anfänge zurückgreift – und zu grenzenlos die Hingabe. „Hush“ ist mit knochenbrechender Kraft geschmiedet und in seiner Menschlichkeit doch wieder zärtlich.