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Mac DeMarco, fettfrei

Von    |   20. März 2014   |   3 Kommentare

Der liebenswerteste Weirdo aus dem Hause Captured Tracks veröffentlicht dieser Tage sein neues Album «Salad Days» – schön, aber wo bleibt die Cheese Crust Pizza?

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Idiomatisch gesehen liegen wir mit der kulinarischen Analogie natürlich falsch; ist mit «Salad Days» in der US-Umgangssprache doch die Zeit im Leben gemeint, welche von Unbeschwertheit und Kreativität gezeichnet ist. Die Jugend fortgeschritten genug, um erwachsene Erfolge zu feiern; immer noch so leichtblütig, um nur die Sonnenseiten davon abzukriegen. Und tatsächlich, Mac DeMarco, der 23-jährige Kanadier mit dem verspielten DIY-Stil, tänzelt leichtfüssig von Song zu Song und singt auf «Goodbye Weekend» unaufgeregt: «Don’t go telling me how this boy should be leading his own life / It’s sometimes rough but generally speaking I’m fine». Soviel Aufrichtigkeit, wie eine andauernde Jugendrebellion verträgt.

Und doch wollen wir uns den Fast Food-Vergleich nicht nehmen lassen, denn auf «Salad Days» fehlt uns die Lo-Fi-Schmierigkeit, welche auf «2» und «Rock’n’Roll Night Club» vorherrschte, nach Doritos roch und mit Eingängigkeit in die Völlerei trieb. Noch am ehesten klingt die Single «Brother» mit ihrem dezidierten Glam-Einschlag nach klebrigen Ledersofas und triefendem Pizzabelag. Andere Stücke («Let Her Go», «Jonny’s Odyssey») kann man zwar kaum als langweilig abstempeln – das gewisse DeMarco-Etwas fehlt dennoch.

Mac DeMarco’s neues Album «Salad Days» wächst zwar, kommt aber soweit nicht an die Verschmitztheit von Songs wie «Ode To Viceroy» oder an den greasy Kitsch von «One More Tear To Cry» von den beiden Vorgängeralben heran. Und dennoch – zwischendurch einen Salad Day einzuschieben, soll noch niemandem geschadet haben.

> Mac DeMarco – Salad Days (Captured Tracks / Irascible), VÖ: 28. März)

3 Reaktionen

  1. #1 A very very notorious hater

    14:52 Uhr, 21.3.2014, Link

    sun and green lovin haters must strongly disagree with the rather mediocre review!

  2. #2 Sabrina Stallone

    15:12 Uhr, 21.3.2014, Link

    agree to disagree!

  3. #3 Simon

    17:21 Uhr, 25.3.2014, Link

    Wahrscheinlich das verkiffteste Album der letzten 20 Jahre. Hat seine betörenden Momente – Chamber Of Reflection zum Beispiel . Aber etwas weniger Dunst und Dusel hätten dem Album nicht geschadet. Sage ich.

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