Wir verpassten Lee Noble
Von Sabrina Stallone | 3. Januar 2014 | 0 Kommentare
Vine-Videos, Abrissbirnen, Kimye, die Schuhe vom Papst. 2013 wurde einiges überbewertet. Nicht zuletzt auch in der Musikwelt. Für Lee Noble jedoch gilt das Gegenteil.
Als Lee Noble im vergangenen März in der Zürcher Bosch Bar spielte, hielt die Eiseskälte so selbstverständlich an, als gehörten Schneeregen und Minustemperaturen zur Postkartenvariante eines Frühlingsbeginns. Winterschlafstimmung – wir verpassten den Auftritt und können uns den Faux-Pas nur so erklären.
Hat der US-Amerikaner doch mit «Ruiner» ein Album geschaffen, das wie angegossen in jene Zeit passte: mit Kassetten und Pedalen skizziert er eine sublime Traumlandschaft, die in Slow Motion von Nebel-, pardon, Drone-Lawinen überrollt wird. Schaurig («Demon Pond») schön («Disintegrate Ideas»). Vor uns schrieb man über Lee Noble, dass er ein Grouper-Radiohead-Liebeskind sein könnte; was wir dank der Single «Wring The Rag» bestätigen und gleich akustisch unterstreichen können.
[vimeo 73559418]
> Lee Noble, Ruiner. Bathetic Records.