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Konzertempfehlung: Okkervil River im nahen Osten

Von    |   19. November 2013   |   0 Kommentare

Für Leute, die westlich von Winterthur leben, gibt es für einen Donnerstagabend in St. Gallen nicht wahnsinnig viele gute Gründe. Okkervil River im Palace, allerdings, ist ein No-Brainer.

Okkervil River

Für «The Silver Gymnasium» hatte die sonst so Okkervil River begeisterte Blogosphäre nicht nur nette Worte übrig. NPR Music, Will Sheff Fanbase der ersten Stunde, sprach von «his most sepia-toned memories». Tatsächlich bietet die Romantisierung einer Kleinstadtheimat, welche auf dem siebten Studioalbum der texanischen Band eine Leitmotiv-Funktion übernimmt, viel Raum für gemütliches Schwelgen, aber wenig für Eklat. Die mit Pathos und rauer Energie befleckten Songs aus «Black Sheep Boy» und «The Stage Names» sucht man vergebens.

Dennoch ist das Album nicht als Enttäuschung abzutun. Die sonst der Band so eigene, intensive Dringlichkeit weicht auf «The Silver Gymnasium» der Nostalgie einer vergangenen, aber nicht verpassten Jugend. Die Texte sind somit zugänglicher als die Rock’n’Roll-dekonstruierenden oder morbid leidenschaftsstrotzenden der Vorgänger-Alben – und die Arrangements spielen mitsamt Bläsern und Streichern mit.

Dass des Frontsängers mitreissende Bühnenpräsenz sich Reviews zufolge vom neuen Album nicht hat schwächen lassen, und dass die Setlisten der bisherigen europäischen Tour ein erfreuliches Gleichgewicht zwischen alten und neuen Songs erstellen, spricht zuletzt durchaus für eine Zugfahrt zu Pendlerzeiten und einen Konzertbesuch im Osten.

> Okkervil River spielen diesen Donnerstag, 21. November im Palace, St. Gallen. Vorband ist das Duo Pedro Lehmann. Beginn: 21 Uhr

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