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Melodram in 10 Akten: The Revival Hour

Von    |   5. Februar 2013   |   0 Kommentare

DM Stith und John Mark Lapham machen als The Revival Hour gemeinsame Sache. Das Debütalbum des Duos überrascht mit einer kaleidoskopischen Klangvielfalt.

revival hourDM Stith hat sich 2008 mit seinem Debütalbum „Heavy Ghost“ einen Namen als eigenwilliger Singer-Songwriter gemacht. Mit The Revival Hour zeigt sich der Amerikaner nun von einer ganz anderen Seite. Zusammen mit John Mark Lapham von The Earlies hat er ein Album eingespielt, das den introspektiven Minimalismus seines Solo-Debüts in bombastischer Opulenz ertränkt. „Scorpio Little Devil“ zeugt von einem neuen Selbstbewusstsein jenseits des Schlafzimmer-Gospels.

Behalten hat Stith seinen Mut zum Experiment, den er mit dem Multiinstrumentalisten Lapham teilt. Das Klangspektrum reicht von majestätischem Soul („Hold Back“) über kosmischen Synth-Pop („Clean“) bis hin zu verquerer Psychedelia („Pyre“). Das klingt mal so verrückt wie The Flaming Lips („I’ve Eyed The Beast“) und mal so versponnen wie David Lynch („Copperhouse“). Yeasayer scheinen ebenso ihre Spuren hinterlassen zu haben („Run Away“) wie Efterklang („Control“).

Die Stimme von Stith ist auf diesen zehn Songs oft das Sahnehäubchen, manchmal leider aber auch Stein des Anstosses. In den ruhigen Stücken kommt sein Falsett so exaltiert daher, dass es in die Pathos-Falle tappt („Riverbody“) oder zu einer Bon Iver-Parodie verkommt („City Yolk“). Unter dem Strich bleibt eine Handvoll grosse Songs, allen voran die grandiose Single „Hold Back“:

[youtube FMXXerFS3t0]

Albumstream: The Revival Hour – „Scorpio Little Devil“:

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