78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Stöbern in John Peels Plattensammlung

Von    |   3. Mai 2012   |   2 Kommentare

Stolze 25’000 LPs hat John Peel in seinem Leben zusammengetragen. Nun ist ein Teil der Sammlung des legendären Radiomoderators und DJs als Stream verfügbar.

Anfang Jahr wurden erste Gerüchte darüber laut, nun ist es soweit: Im Rahmen des digitalen Kunstprojekts The Space wurde zu Ehren von John Peel ein Onlinemuseum auf die Beine gestellt, das es ermöglicht in der Plattensammlung des 2004 verstorbenen DJs und Moderators zu stöbern. Neben Videos und Fotos bietet das virtuelle Homestudio Zugang zu den Sendungen von Radio 1, den legendären Peel-Sessions und zum privaten Musikarchiv des langjährigen BBC-Moderators.

Peel hat seine 25’000 LPs fein säuberlich nach einem numerischen System geordnet. Zu jedem Album hat er eine Karteikarte mit Detailinformationen angelegt, eine Arbeit die 1968 mit dem als Nummer A0001 erfassten Debüt von Mike Absalom begann. Das John Peel Center for Creative Arts hat die Sammlung nun dem britischen Arts Council zur Verfügung gestellt, das mit technischer Unterstützung von BBC The Space ins Leben gerufen hat. Die Kunstplattform deckt mit 53 verschiedenen Projekten sämtliche Kunstformen ab und wird aus 3,5 Millionen Pfund Lotteriegeldern gespiesen.

Selbst mit diesem Budget dürfte eine vollständige Digitalisierung von Peels Sammlung ein Ding der Unmöglichkeit sein. Verschiedenste Quellen berichten bis Oktober würde der komplette Fundus archiviert, dem ist aber nicht so. Immerhin werden jedoch im Wochentakt zu jedem Buchstaben des Alphabets 100 Alben online gestellt, wobei jeweils ein Künstler mit einem Videoportrait vorgestellt wird. Den Anfang des Archivierungsprojekts, das sich auch mit Spotify nutzen lässt, machen 100 Platten von The A’s bis Adam & The Ants. Viel Spass.

2 Reaktionen

  1. #1 Simon Aeschbacher

    11:48 Uhr, 4.5.2012, Link

    Wohl der wichtigste und einflussreichste Radio DJ aller Zeiten, und doch hat John Peel leider keine Schule gemacht. Überall hat sich der Schawinski-Typus durchgesetzt, der Moderator als ichbezogener Vielschwätzer und Meinungsverbreiter. Was ist schief gelaufen?
    Peel im BBC Filmportrait Suffolk Comforts: “I don’t think there’s any value to DJs expressing their opinion on the radio”. Und mein persönliches Lieblings-Zitat: “One of the things that I liked about the punk era was that bands were perfectly happy just to make a record and then see that as being not the first step in an elaborate career that was gonna take them to American stadia but in fact making a record was as far as they wanted to go. There’s nothing wrong with that.”

  2. #2 Janosch

    00:46 Uhr, 8.5.2012, Link

    Darum höre ich den Indie-Block auf Kanal K mit DJ Leo Niessner, dem CH-Pendant zu Peel, der immer wieder Live-Sessions im Studio macht. Unbedingt reinhören!

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