78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Mumford’s Cousins

Von    |   21. Februar 2012   |   0 Kommentare

Auf den Spuren von Marcus Mumford und Robin Pecknold (Fleet Foxes) wandern Boy & Bear aus Australien unaufhaltsam in den europäischen Mainstream.

Dass die Indie Folk-Welle, welche von Bands wie den Local Natives, Fleet Foxes oder auch Mumford & Sons losgetreten wurde, zahlreiche Nachahmer auf den Plan rufen würde, war vorauszusehen. Doch selten erreicht dabei eine Band ein solch konstant hohes Niveau wie Boy & Bear aus Sydney.

Die Gruppe um Sänger Dave Hosking als absoluten Geheimtipp zu deklarieren, wäre vermessen, schliesslich haben sie mittlerweile bereits den Weg in die alternativen Radiostationen gefunden und wurden zuletzt sogar in einem helvetischen Lifestyle-Wochenmagazin vorgestellt. Dennoch lohnt es sich, das Debütalbum ‘Moonfire’, welches in diesem Monat auch in der Schweiz erschienen ist, genauer anzuhören.

Im Jahr 2009 wurde Boy & Bear ursprünglich als Soloprojekt von Hosking ins Leben gerufen. Nach und nach wuchs das Projekt zu einem Quintett an, wobei ganze vier Mitglieder selber Songs schreiben. Dies wirkt sich auf den Output der Band aus, der zwar wie aus einem Guss aber dennoch nie eintönig klingt, sondern immer wieder aus gewohnten Mustern ausbricht.

Man kann den Herren aus Down Under bestimmt vorwerfen, dass es ein nicht sehr gewagtes Vorgehen ist, zum Ende des letzten Jahrzehnts auf die Karte stampfender Indie-Folk zu setzen. Der Erfolg ist denn auch nicht lange ausgeblieben: Im letzten Jahr räumten Boy & Bear an den ARIA Awards (die jährliche Preisverleihung der australischen Musikindustrie) ganze fünf Awards ab.

Doch innerhalb der Grenzen des Genres schaffen sie es, erstaunliche Songperlen wie beispielsweise die Debütsingle “Feeding Line” oder das oben verlinkte “Milk & Sticks” aus dem Hut zu zaubern, die poppig, mitreissend aber nie belanglos klingen.

Boy and Bear – Feeding Line (Live @ SXSW 2011) by fromgotowhoa.com

Falls also Mumford & Sons ihre Drohung wahrmachen und auf ihrem neuen Album tatsächlich eine neue, düstere Seite von sich präsentieren, dann scheinen ihre wohlverdienten Nachfolger bereits gefunden.

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