21 Jahre danach: Ein Zwanzigjähriger veröffentlicht die Fortsetzung von „Nevermind“. Nach der No-Future-Generation von Kurt Cobain kommt nun die „No-Future-No-Past-Generation“ von Dylan Baldi.

Total reisserisch natürlich, Cloud Nothings mit Nirvana zu vergleichen. Cloud Nothings kennt niemand, Nirvana kennen alle. Trotzdem: Keine Lo-Fi/Indie-Band hat es die letzten drei Jahre mit ihrer nonchalenten Fick-Dich-Attitüde besser zu Stande gebracht, Hardcore/Punk mit eingängigem Songwriting zu verbinden. Pate stand Frontmann Dylan Baldi, dem zwanzigjährigen Jungspund aus Cleveland, die alte Garde: „I more or less memorized every guitar solo on the best Thin Lizzy albums, listened to only The Wipers for about 3 weeks, and fell asleep to Black Sabbath every night.“

2009 und 2010 hat Dylan Baldi bereits mit mehreren EPs und 7inches auf sich aufmerksam gemacht. Allen voran „Hey Cool Kid“. Der Song ist pure Audio-Droge. Alles, was Dylan Baldi danach veröffentlicht hat, steht dem aber in nichts nach. Zum Beispiel die 7inch “Didn’t You” mit der B-Seite „Can’t Stay Awake“ oder “Morgan” (siehe mp3s unten). Alles Songs, die dem knorzigen Nerdismus frönen. Anfang 2011 ist das zweite Album „Cloud Nothings“ erschienen, bereits ein Jahr später erscheint jetzt „Attack On Memory“ (ganzes Album unten anhören), das an Wut und Schnodderigkeit nicht zu übertrumpfen ist. Es ist die härteste und rockigste Cloud Nothings-Scheibe. Ohne aber das poppige Songwriting zu vernachlässigen. Die Songs kicken nach wie vor auf Anhieb und sind ähnlich begehrenswert wie die Vorgänger.

Cloud Nothings – Hey Cool Kid
[audio:http://www.friendswithbotharms.com/wp-content/uploads/05-Hey-Cool-Kid.mp3]

Cloud Nothings – Morgan
[audio:http://www.transparentblog.com/file_download/327/Cloud+Nothings+-+Morgan.mp3]