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Daughter – verwirrt, traurig und bezaubernd schön

Von    |   16. Januar 2012   |   7 Kommentare

Selten schafft es eine Sängerin, ihre Gefühle so unmittelbar und frei von jeglicher Überzeichnung oder Sentimentalität in Musik umzusetzen wie Elena Tonra aka Daughter.

Zu Beginn eines neuen Jahres werden in unzähligen Musikblogs und –magazinen die neuen Hypes des Jahres präsentiert und diskutiert. Gerade die BBC-Liste Sound of 2012 geniesst dabei ein solch renommiertes Ansehen, dass man bei den Vorschlägen von sich selbst erfüllenden Prophezeiungen sprechen kann. Schliesslich passen viele Medien, Labels und Promotionsagenturen ihre Budgets sowie ihre Aufmerksamkeit der Shortlist der britischen Rundfunkanstalt an.

Vereinzelt ist in den Online-Medien bereits der Name Daughter als grosse Hoffnung für das neu angebrochene Jahr erwähnt worden. Die junge Dame aus London, Elena Tonra, ist jedoch noch weit davon entfernt, die Bekanntheit erlangt zu haben, die ihr aufgrund ihrer bisherigen Veröffentlichungen eigentlich zustehen würde.

Tonra versteht es meisterlich, ihre seelischen Verwirrungen und Enttäuschungen frei von jeglicher Sentimentalität oder gar Weinerlichkeit in sparsam arrangierte und deshalb umso druckvollere Lieder umzusetzen. Exemplarisch hierfür ist das berührende Stück „Youth“ von ihrem neusten Release The Wild Youth EP.

Daughter – Youth by ruizit0

Die Thematik ist bestens bekannt und bereits von so vielen Künstlern durchgekaut und auf die verschiedensten Arten abgehandelt worden: Ein gebrochenes Herz. Doch die junge Britin benötigt keine schmierigen Harfen oder abgeschmackten Klischees, um ihren innersten Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Dieser Track ist sicherlich das Highlight der im November über Communion Records erschienenen EP. Es bleibt zu hoffen, dass der für Ende des Jahres angestrebte Veröffentlichungstermin für das erste Album eingehalten werden kann, so dass Tonra in zwölf Monaten nicht mehr als Geheimtipp, sondern als etablierte und einem grösseren Publikum bekannte Künstlerin ins neue Jahr geht.

7 Reaktionen

  1. Sonntagsmusik - 78s – bessere Musik!
  1. #1 Dani

    17:55 Uhr, 16.1.2012, Link

    das lied find ich auch super. ist aber klar das beste der beiden eps… wieso heisst ein song auf der ersten ep vom letzten frühling switzerland?

  2. #2 blah

    19:56 Uhr, 16.1.2012, Link

    Sehr schön ist auch das Lied Run von ihrer Demo EP, die man sich mal auf ihrer Myspace-Seite runterladen konnte.
    http://www.youtube.com/watch?v=vzf33ITmxsY

  3. #3 Frank Brunner

    22:21 Uhr, 16.1.2012, Link

    Also der Gitarrist von Daughter und (man munkelt) Partner von Elena Tonra heisst Igor Häfeli. Ich würde jetzt einfach mal vermuten, dass er Schweizer ist. Das erklärt vielleicht die Namensgebung des Songs.

  4. #4 Mathias Menzl

    09:44 Uhr, 17.1.2012, Link

    Daughter – Switzerland http://www.youtube.com/watch?v=BDm0qtQWA_o

  5. #5 Flo

    15:42 Uhr, 18.1.2012, Link

    Der Gitarrist kommt tatsächlich aus der Schweiz. Um genau zu sein aus Neuchatel.

  6. #6 JV

    20:11 Uhr, 20.1.2012, Link

    Igor, wie kürzlich am konzert erwähnt, kommt aus Neuchatel… und hat in der Nähe von Zürich gelebt… ;)

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