Starfucker: Viel Electropop um einen Namen
Von Sabrina Stallone | 24. November 2011 | 0 Kommentare
Starfucker, zischt das neidische Mädchen die etwas erfolgreichere Zeitgenossin an der Backstage-Party an. Starfucker, röhrt Jagger im einst gleichnamigen Song über das Auflösen der Sitten, wenn die Hinterbühne zum Hauptschauplatz wird. Starfucker?
Die ebenfalls so genannte Band aus Portland, Oregon evoziert mit seinem bunten, mal effeminierten, mal latent ironisch biederen Dasein weder wilde Afterhours, noch testosterongeladene Groupie-Jagd. Wäre aber auch zu einfach. Besonders für ein Kollektiv, das die Bühne früher in Frauenkleidern zu betreten pflegte und derzeit mit einem todernst gemeinten Cover von «Girls Just Wanna Have Fun» den Konzertbesuchern einheizt. Besonders auch für das eine Kollektiv, das sich um den eigenen Namen weniger zu scheren scheint als die Presse. Nicht umsonst waren Starfucker in jungen Jahren auch als «STRFKR» bekannt, und nach Veröffentlichung des ersten Albums lange mit dem Pseudonym «Pyramiddd» unterwegs.
Wo sich ihr erstes, selbstbenanntes Album noch farbenfrohen Beats und ulkigen Bässen hingab, sodass hie und da eine «Of Montreal» Reminiszenz aufkam, ist «Reptilians» ein präzises, tanzbares und hookgeladenes Werk – ganz im Sinne der neueren elektronischen Indie-Welle.
Am kommenden Freitag, 25. November spielen die vier US-Amerikaner, die derzeit die hipsten Venues Europas abklappern, im Royal, Baden. Präsentiert wird der Electropop-Schmaus im neuen pulsierenden Kulturlokal und ehemaligen Kino Badens von «One Of A Million».
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