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Saint Ghetto: Klang und Klebeband

Von    |   20. November 2011   |   0 Kommentare

Gestern konnte am Saint Ghetto Festival Hauschka gelauscht werden, der mit Gaffa Tape und Krimskrams aus einem Klavier eine Zauberorgel bastelte.

Nach ein paar Plapperminuten über das Konzert am Abend zuvor und New Yorker Pianos, erklärt der deutsche Musiker „Ich mag Technomusik mit Klavier“. Konzerthallen-Klänge schmust mit Dancefloor-Musik? Genau so klingt das neuste Album „Salon des Animateurs“ auf dem Hauschka mit Musikern von Calexiko und múm musiziert.

In der Berner Dampfzentrale gab es aber nur Pianist und Piano. Dieses präparierte Volker Bertelmann alias Hauschka mit Klebeband – „Ich weiss, wie man es ohne Spuren entfernt“-, Murmeln und Klammern. Aus dem Tasteninstrument wurde von Song zu Song ein anders klingendes Multiinstrument, dem der Musiker Melodien in den unterschiedlichsten Klangfärbung entlockte.  Während komplexe Arrangements sanfte Tonfolgen ablösten, flossen Lieder und Minuten.

Irgendwann drehte sich Hauschka um. Ein paar Bemerkungen über das Wetter und Wintersport folgten, dann spielte er sein Abschiedsstück. Nach dem letzten Ton gab es Applaus und bisschen Zeit, Geld gegen Bier zu tauschen.

Bald darauf legte Anika im Nachbarsraum los. Oder versuchte es zumindest. Mit dem Charme einer demotivierten Musikschülerin sang sie ihre Lieder. Das Bier war leer und wer nach dem Hauschka-Rausch nicht wieder nüchtern werden wollte, ging während dem Konzert der Britin frische Luft schnappen oder nach Hause.

Dort muss heute aber niemand bleiben: Für Kurzentschlossene und Stadtberner gibt es heute Abend am Saint Ghetto noch Marc Almond und Ja, Panik zu hören. Für sie und alle anderen  findest das nächste Jahr wieder ein Musikfestval in der Dampfzentrale in Bern statt.

 

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