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Song des Tages: Featureless Ghost – Brain Case

Von    |   7. November 2011   |   0 Kommentare

Das gemischte Duo Featureless Ghost schmeisst gerne Synthi-Parties und feiert mit dem Geist der Achtziger eine Zukunft, die keine hat.

„SciFi-SynthParty“ nennen Matt Weiner und Elise Tippins das, was sie da veranstalten. Den fiebrigen „synths/rhythms/voices/moods“ der Achtziger erlegen, feiern sie eine Zukunft, die keine hat.

Die neuste EP „Biologically-Sound Cyber-Bodies“ des Duos aus Atlanta ist eine Schwarz geschminkte Karikatur des virtuell gewordenen Alltags. Eine Persiflage auf den modernen Pseudo-Individualisten, dessen freier Wille sich softwaregleich programmieren lässt. Von fragwürdiger Kultur und all deren Auswüchsen, worin er roboterhaft funktioniert oder zum Fehler im System wird.

Eine Parodie auf die zur Norm gewordene Schizophrenie einer Gesellschaft, deren Moral sich in Geld und Charakter zunehmend in Bits und Bytes auflöst. Virtualität wird Wirklichkeit, der Mensch zum Virus, wogegen es keine Firewall gibt. Aber mit Aussicht auf einstige Selbstlöschung. Immerhin.

Gleich mehrere dieser NoFuture-Parties lassen Featureless Ghost auf Bandcamp steigen (auch zum runterladen). An ‚Brain Case‘ gefällt besonders die zweite Hälfte.

Brain Case by featurelessghost

(Foto: Jon Weiner)

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