Song des Tages: The Black Swans – Mean Medicine
Von Marco Durrer | 29. Juni 2011 | 0 Kommentare
The Black Swans verführen mit Trauergesang und unkonventioneller Americana seit jeher zum Schwumm im tiefen Wasser der Melancholie. Die neueste Veröffentlichung steht tatsächlich im Schatten einer Tragödie.
Mit Pathos wimmert Jerry DeCicca ob der Launenhaftigkeit des Schicksals und gleitet, getragen von dezenter Instrumentierung, mit der Eleganz eines Trauerschwans meist gemächlich über den dunklen Teich der Melancholie.
Ausgerechnet bei einem Schwimmunfall kam 2008 Mitgründer und Violinist Noel Sayre ums Leben. Auf der neuen Platte ist er dennoch vertreten, da ein Grossteil des Materials kurz zuvor eingespielt worden war. Die Tragödie scheint ihre Schatten vorausgeworfen zu haben, denn „Don’t Blame the Stars“ wurde zu einem Konzeptalbum über „being agnostic and placing your faith in music and friendship instead of a higher power„.
Entstanden ist es grösstenteils in einer Garage in Ohio und gemixt wurde in der Küche. Die Grundsubstanz bleibt folkiger SadRock, mit viel Country, Soul und etwas R&B – und Verweisen auf u.a. Joe Tex, Roy Orbison, Jimi Hendrix, Sam Cooke oder Iris Dement.
„It is full of sad songs about happy things, and happy sounding songs about very, very strange things. They are irreverent, eidetic tales of superstition, addiction, being lost, getting found, and just being alone. In short, lyrical, hilarious meditations on being alive and livin’— for which, as Jerry will tell you, ‚there is no known cure'“ (Misra Records).
The Black Swans – Mean Medicine
[audio:http://songsillinois.net/music/Mean%20Medicine.mp3]
Auf Bandcamp kann man sich in The Black Swans‘ Oeuvre reinhören, wobei insbesondere das grossartige Debüt „Who Will Walk in the Darkness With You?“ (2004) zu empfehlen ist.
(via Songs:Illinois)
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