Verstörend betörend: Timber Timbre
Von Marco Durrer | 13. April 2011 | 2 Kommentare
In der Hütte des vom Genie besessenen Schauerromantikers flackert wieder Schummerlicht. Das faszinierende Schauspiel wird fortgesetzt.
Aus der einsamen Holzhütte im kanadischen Irgendwo dringen wieder seltsam einnehmende Klänge. Drinnen wird der „Blues im Walzertakt“ und Kriechgang weitergetanzt, der eindringliche „Gospel am Grab der Popmusik“ noch dramatisiert. Opulent und mit Nachdruck zelebrieren Tätschmeister Taylor Kirk und seine Lakaien ein zauberhaftes Schauspiel von skurriler Ästhetik, das befremdet, aber in Bann zieht.
Eines der herausragendsten Alben der letzten Jahre hat in „Creep On, Creepin‘ On“ nicht nur einen würdigen Nachfolger, sondern eine ebenbürtige Fortsetzung gefunden. Hexenritual, Seemannsgarn und Volkstanz werden im Dunkel eigener Abgründe zu zehn neuen Kunstmärchen versponnen, die als morbide Schunkellieder ebenso verstören wie betören. Unheimlich gut und schaurig schön.
Seit ner Weile schon verschenkt Arts & Crafts ‚Black Water‘, worin der passionierte Schwarzmaler zugibt: „All I need is some sunshine“. Ja, etwas Sonne tut immer gut. Sei es nun am Himmel, im Herzen, in Form strahlender Augen oder eines bestimmten Lächelns. Oder einer schampar wunderbaren Platte. ‚Woman‘ ist nur die Bestätigung.
Timber Timbre – Black Water by Arts & Crafts
Timber Timbre – Woman
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