Petition: DRS 3, schaltet die Hitparade ab!
Von David Bauer | 10. April 2011 | 133 Kommentare
Die NZZ legt auf den Tisch, was kaum jemanden mehr erstaunt: Die Majors und ihre Helfershelfer manipulieren die Hitparade. Gefordert ist jetzt Radio DRS.
Schon über 1100 Personen haben die Petition unterzeichnet. Am Sonntag, 17. April zum Sendestart der Hitparade um 13 Uhr reichen wir sie bei den Verantwortlichen der Hitparade bei DRS 3, bzw. SRF ein. Unterstütze uns mit deiner Stimme:
„Sie machen die Hits unter sich aus“, titelt heute die NZZ am Sonntag – und berichtet, dass iMusician-Geschäftsführer Shigs Amemiya erreicht hat, dass die Wettbewerbskommission eine Voruntersuchung gegen Spitzen der Schweizer Musikindustrie eingeleitet hat. Den Majors und dem Branchenverband Ifpi wird vorgeworfen, gegen das Kartellgesetz verstossen zu haben, konkret: die Hitparade manipuliert zu haben.
Natürlich mag man sich darüber nur mässig empören. Nicht, weil es irgendeine Rechfertigung dafür gäbe, sondern weil es schlicht zu wenig überrascht. Wer sich ein wenig in der Musikszene auskennt, käme nicht auf die Idee, dass die Hitparade ein objektives Abbild dessen ist, was die Schweizer Musikkonsumenten aktuell am meisten interessiert.
Genau diesen Anschein aber erweckt Radio DRS, das die Hitparade seit Jahrzenten am Sonntagnachmittag ausstrahlt und damit erst dafür sorgt, dass es sich lohnt, an der Hitparade rumzuschrauben. Sie ist es, die der Hitparade und den darin gelisteten Künstlern eine Präsenz bei einem grosse Publikum bietet – ein unverzichtbar wertvoller Marketingkanal.
Michael Schuler, Leiter Musik von Schweizer Radio und Fernsehen, tut gut daran, Transparenz zu fordern, wie er es gegenüber der NZZ am Sonntag tut: „Ich erwarte, dass das Charts-Reglement möglichst rasch offengelegt wird“. Gleichzeitig muss man sich fragen, warum man sich erst jetzt dafür interessiert, nachdem man das Spiel jahrelang munter mitgespielt hat (was den Gebührenzahler ausserdem dringend interessieren dürfte: Wie hoch ist dieser laut NZZaS „stolze Betrag“, den DRS 3 für die Ausstrahlungsrechte – notabene Gratiswerbung für Ifpi-Mitglieder! – bezahlt?).
Konsequent wäre, wenn DRS 3 so lange auf die Ausstrahlung der Hitparade verzichten würde, bis es sicher stellen kann, dass es der Öffentlichkeit eine neutrale, den Markt tatsächlich widerspiegelnde Rangliste als „offizielle Schweizer Hitparade“ verkauft.
133 Reaktionen
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16:53 Uhr, 10.4.2011, Link
die IFPI hat ja angekündigt, dass sie dieses „reglement“ veröffentlichen wollen, was daran jedoch länger als 5min dauert, versteh ich nicht…
zudem muss man hald auch mal sagen, dass jetzt die spezies „homo-ich habs ja schon immer gewusst“ richtig aufblüht, wie so mancher strauch im frühling. viele musiker, musikschaffende und journalisten haben jahrelang in hinterzimmer viel zu erzählen gewusst darüber und kaum durch den türrahmen alles schon wieder vergessen. sie hätten bereits jahrelang diese geschichte ins rollen bringen können, man hätte hald nur mal auf- und zusammenstehen müssen.
jetzt machts ein einzelner, alle applaudieren lässig, klopfen sich gegenseitig auf die schultern – und sollte es dann aber trotzdem nicht klappen mit der WEKO und anzeigen und was weiss ich, sind dann alle wieder weg
ich wünsche mir, dass es bei dieser geschichte richtig knallt, auch wenns dann den einen oder anderen schweizer musiker mit hoch nimmt.
und noch zu den kosten: die IFPI meint, die erhebung der charts koste pro jahr etwa 170’000 – 180’000.- Fr., erstaunlicherweise zweigt sie diesen betrag bei der SWISSPERFORM ab, einer stiftung für die musiker, die durch die airplays finanziert wird und eigentlich für (mit-)musiker & produzenten gedacht wäre.
und das war ja auch noch dieser tage:
http://zuerifluestern.wordpress.com/2011/04/02/zensurslifpi-schlagt-den-boten-tot/
17:12 Uhr, 10.4.2011, Link
Woher kommen eigentlich all die Verkaufszahlen? Und wieso sind die geheim? Würde mich schon lange mal interessieren zu wissen wieviele Verkäufe/Downloads ein Musikstück auf Platz 1 eingespielt hat.
17:47 Uhr, 10.4.2011, Link
aeschli:word!word!word!
ich schätze leider, dass es auch dieses mal ein sturm im wasserglas bleibt, bleibt ein hoffen auf die weko
aber 08/15 konsumentIn nimmts halt hin und zu viele die reden könnten wollen es nicht….warum eigentlich? weil sie sich dann die chance beim major verspielen? und warum wollen die eigentlich alle trotzdem zu den majors?
19:43 Uhr, 10.4.2011, Link
danke für den super-kommentar und die tolle aktion. bevor wir jetzt alle schön schweizer-bünzli-mässig schon verzweifeln und motzen, bevor etwas geschieht (ein bisschen etwas zu wissen ist eines; zeit und geld zu bekommen UND eine zeitung zu finden, die eine tolle recherche wie die von bänz friedli auch unterstützt, finanziert und vor allem: publiziert ist etwas anderes) sollten wir uns doch einfach FREUEN, dass die ganze schweinerei ansatzweise endlich mal publik wird. und dass unsere stimmen beim srdrs gehört werden.
in dem sinne bin ich mit dem aeschli einverstanden: „ich wünsche mir, dass es bei dieser geschichte richtig knallt, auch wenns dann den einen oder anderen schweizer musiker mit hoch nimmt.“
und diese hoffnung besteht jetzt endlich. also freuet euch, macht mit, und motzet nicht schon im vornherein.
wer sich – zusätzlich zu dieser unterstützenswerten petition hier – ganz oben in der chefetage vom radio persönlich beschweren will (schliesslich blechen wir ALLE diesen betrug per unsere gebühren, und so gehen steuergelder an leute, die diese gelder nicht verdient haben), kann das tun bei Lis Borner, Peter Bertschi, Sandra Manca, Rolf Hieringer und Ursula Henzi. jeweils vorname.nachname @ srf.ch. Mails kommen jedenfalls nicht zurück (und ich hoffe: an), wenn man das so macht.
21:47 Uhr, 10.4.2011, Link
Schuler war jahrelang bei Universal, mit Sicherheit kennt er die Charts-Hintergründe ganz genau…
06:45 Uhr, 11.4.2011, Link
…zum kotzen, ist ja nichts neues, trotzdem ist jede noch so kleine aktion welche mal wieder ein wenig aufrüttelt dringend nötig! wenn es auch nur im ansatz eine gerechtigkeit gibt, muss ja mal etwas früchte tragen gopferteli! …schuler war a&r bei sonybmg…würde mich erstaunen wenn der liebe michi irgendetwas gegen seine ehemaligen gefährten unternehmen würde…
07:50 Uhr, 11.4.2011, Link
Und die lieben Privatsender? Mit 30% der Hörerschaft ist deren Einfluss auf die Verkäufe nicht unwesentlich. Wenn ich aber da die sogenannten Hörercharts sehe, komme ich regelmässig ins Staunen. Da schaffen es Songs sogar in die Jahrescharts, die ich nie im Radio hörte. Um zu begreifen, dass das nicht möglich ist, braucht’s kein Mathe-Genie, vielmehr einen selbstverliebten Musikredaktor… Wie auch immer, auch diese Charts sind alles andere als objektiv, da der Hörer letztendlich aus den Songs wählt, die er vorgespielt bekommt. Und diese Auswahl dürfte ebenso manipulierbar sein.
08:37 Uhr, 11.4.2011, Link
Da sind ja über Nacht bereits ein paar Stimmen zusammen gekommen, die unsere Forderung unterstützen. https://spreadsheets.google.com/ccc?key=0AqJvFa_cw-T3dHUwaEx0Ui02aUN2NzVpdkdNUHZHQ3c&hl=en
08:47 Uhr, 11.4.2011, Link
Who gives a sh**? Dass der staatliche Dudelfunk namens DRS3, der sich bekanntlich über Zwangsabgaben finanziert, mit IFPI, den Majors und Co. gemeinsam mauschelt, liegt doch auf der Hand. Neben der Hitparade gibt es ja z.B. auch noch diese komischen Swiss Music Awards, die ebenfalls von der IFPI ausgerichtet werden und jeweils mehr als prominent auf DRS3 plaziert werden…
„Bessere Musik“ und DRS3 sind eine contradictio in adiecto. Dasselbe gilt für all die anderen kommerziellen Dudelradios.
Zum Glück gibt es das Internet!
11:23 Uhr, 11.4.2011, Link
Schon über 200 Leute haben sich unserer Forderung angeschlossen, das geht ja flott voran. Wir werden DRS 3 und die Verantwortlichen bei SRF am Sonntag um punkt 13.00 direkt kontaktieren, wenn die nächste Ausstrahlung der Hitparade beginnt.
11:29 Uhr, 11.4.2011, Link
78s goes „jeder rappen zählt“?
11:43 Uhr, 11.4.2011, Link
Eigentlich sollten da ja fast tausende zusammen kommen… Aber ich finds gut, etwas muss passieren, und einfacher als jetzt wird es nie mehr gehen. Die grösseren schweizer Musik Online-Plattformen sollten jetzt gemeinsam agieren und mobilisieren.
12:56 Uhr, 11.4.2011, Link
Die Kontrolle darüber, welche Musik wo zu hören sein soll, und was die Leute zu kaufen haben, wollen die Majors und die IFPI übrigens auch mit dem MPN/Phononet-System erreichen. Bänz Friedli hat diesen Fall (siehe Link unten) in seinem sehr treffenden Artikel ebenfalls kurz erwähnt.
Ich erinnere daran, dass sich fast alle Schweizer 18 Unikom-Radios (Union nicht-kommerzieller Lokalradios) und zugewandte Journalisten ebenfalls gegen die «diskriminierende Promotitionspolitik der Majors» auflehnen. Leider sind Bands wie The Strokes, Gossip, Chapel Club oder Amon Amarth nämlich nun mal bei diesen Plattenfirmen unter Vertrag. Skrupellos wird dabei von der Industrie in Kauf genommen, dass die Radios die neuen Alben der Bands nicht spielen, und dass wir den VeranstalterInnen und Festivals nicht unter die Arme greifen und ihre Veranstaltungen gebührend vorstellen können. Dazu braucht man logischerweise auch Interviews.
Unsere Reaktion darauf:
http://www.openbroadcast.ch/data/files/CommuniqueUnikom-de.pdf
Das Problem ist, dass die Majors aktiv dafür sorgen, dass ihre Bands nicht direkt mit uns arbeiten. Nicht immer fallen ihre Partner im Ausland aber darauf herein: REM hat uns soeben aus Athens ihr neues Album geschickt, und das Management von The White Lies hat ebenfalls reagiert.
Mehr: http://www.facebook.com/DJLeoFromTheBandSpencer
14:32 Uhr, 11.4.2011, Link
Zwei Fragen aus Neugier, über die nichts gesagt wurde:
1.) Wie sind dann die ab und zu hoch in den Charts erscheinenden Nicht-Major-Acts zu erklären? (Dessen Verkaufszahlen müssten dann ja noch exorbitant höher sein…)
2.) Kann man sich als Musiker aus der aktuellen Liste austragen lassen? (Bzw. Würde das der Ehrencodex von einem Musiker nicht verlangen? Aka. Boykott?) – Denn: Ohne „offzielle schweizer Hitparadenmusik“ keine „offizielle Schweizer Hitparade“…
15:07 Uhr, 11.4.2011, Link
@JV Dies ist ganz einfach zu erklären: Die meisten Nicht-Major sind ebenfalls in der IFPI. In dieser Diskussion werden oft die bösen Major den lieben Indies gegenübergestellt. Was vollkommen absurd ist (wie weitere grosse Teile der Diskussion).
Die Lösung wäre aus meiner Sicht ziemlich einfach: Chartsreglement veröffentlichen und die Hitparade nicht mehr offiziell nennen.
15:15 Uhr, 11.4.2011, Link
Schon gemein, aber ich freue mich sehr ob des Skandals!
Denn hoffentlich wird man in den Medien nun mal darüber nachdenken, welche Musik in Zukunft gesendet wird.
Wie stark kann man sich überhaupt auf alle Studien verlassen, die den Formatradios (also beinahe alle in der CH) vorgeben welche Musik beim Konsumenten wie gut ankommt?
Das System beginnt endlich zu bröckeln. Es lebe die musikalische Anarchie!
Wer weiss, vielleicht tönt künftig wieder etwas Kreatives aus meinen verstaubten Radioboxen. Immerhin müssten jetzt die meisten Sender verunsichert sein, was ihr Publikum überhaupt hören will.
Wer weiss, vielleicht kann ich schon bald wieder Radio hören ohne mich unsäglich langweilen zu müssen. Denn sind wir ehrlich, so viele doofe Menschen gibt es nicht, die den ganzen formatierten Einheitsbrei gut finden, sonst hätte man die Charts ja nicht zu manipulieren brauchen, oder?
Sir Hamesly
15:37 Uhr, 11.4.2011, Link
@JV & guz: achtung, ihr müsst unterscheiden zwischen den single- und den albumcharts. bei den albumcharts sind es einzig und allein die verkäufe die zählen, und die lassen sich relativ gut ermitteln. so können auch interpreten wie stahlberger, favez oder heidi happy, welche bei labels erscheinen die nicht in der ifpi sind, hoch in die charts einsteigen.
16:08 Uhr, 11.4.2011, Link
@ jdw
Es zählen auch bei den Single-Charts einzig und allein die Verkäufe! Man weiss einfach nicht genau bescheid, welche Shops jeweils für die Erhebung der Charts gezählt werden.
16:09 Uhr, 11.4.2011, Link
@jdw. und was zählt denn bei den singles noch? in der schweiz sind doch auch die singlecharts reine verkaufscharts. die frage ist halt, wo sie verkauft wurden. das ist aber bei den alben genau gleich.
16:59 Uhr, 11.4.2011, Link
Die Zahl der Unterzeichnenden steigt im Minutentakt. Wir haben die 500 bereits im Visier.
17:03 Uhr, 11.4.2011, Link
echt? dachte immer dass airplay auch noch eine rolle spiele…. jedenfalls hab ich bei den albumcharts keine probleme dahingehend festgestellt, dass unsere release (irascible ist nicht IFPI mitglied) irgendwie diskriminiert worden wären.
17:31 Uhr, 11.4.2011, Link
@jdw: klar, persönlich erachte ich alben-charts traditionell gesehen auch für relevanter…
eine neuen Frage an die Oldies:
3.) Wie hat sich eigentlich im Zeitalter der Prä-Digitalen-Single-Downloads eine Single-Hitparade überhaupt jemals rechtfertigen können?
(in gewissem Sinne erscheint mir das immer wieder stark kontraintuitiv…)
17:47 Uhr, 11.4.2011, Link
@ jdw
Airplay wird meines Wissens in den USA für die Single-Charts zu den Verkäufen dazugerechnet. In der Schweiz sind es wirklich nur Verkäufe
(Allerdings: Gold- und Platin-Auszeichnungen beruhen auf den Vorbestellungen der CD-Shops an die Labels)
@ JV
Früher wurden bei ExLibris und MediaMarkt und vielen anderen Läden ganze Gestelle mit CD-Singles bestückt. Heute wird der grösste Teil der Single-Hitparade durch die Verkäufe in den Online-Shops wie iTunes, ExLibris usw bestimmt.
18:00 Uhr, 11.4.2011, Link
3) ähm, warum nicht? die meistverkauften songs in einer woche. wo liegt das problem? das machte gerade im Prä-Digitalen-Single-Downloads-Zeitalter ungleich viel mehr Sinn. Besonders als 7″ noch das wichtigste und umsatzstärkste Format waren.
18:48 Uhr, 11.4.2011, Link
very unfair
19:24 Uhr, 11.4.2011, Link
ich meine, die musik ist hier in der schweiz nicht gerade eine randerscheinung, darum ist so ein skandal, wie er sich anbahnt, ja nicht wie ein sack reis, der in china umkippt…
wo sind denn irgendwelche statements von schweizer musiker zu diesem thema? gibt ja viele die davon „betroffen“ sind, die mal in den charts waren oder sind…
wenn eine ex-miss-schweiz auf dem laufsteg ausrutscht kommt das nachher samt 10 kommentaren im glanz&gloria und dann noch im BLICK AM ABEND und dann sicher noch im 20min, aber bei sowas, wen interessierts…
ich finde diese petition eine wirklich gute idee, aber wenn ich mich durch die namen lese taucht kein einziger bekanner name auf, sondern nur musiker, die es so noch nicht geschafft haben oder hald konsumenten.
ist das das ziel? dass sich diejenigen wehren, die das alles finanzieren?
wo bleiben die polo hofers, lovebugs, züri wests, gotthards, adrian sterns, bliggs usw?? mich würde mal interessieren, was die dazu meinen!!
20:23 Uhr, 11.4.2011, Link
das scheint mir nicht eine besonders fundierte und sinnvolle diskussion. Ganz ehrlich: wer hat hier eine ahnung davon was eigentlich läuft?
die sollen das reglement veröffentlichen und dann sollen sich alle mal wieder einkriegen, weil alles seine ordnung hat.
21:00 Uhr, 11.4.2011, Link
nice try, ifpi-label-mensch. wenn man nur schon kommentare liest wie „Ganz ehrlich: wer hat hier eine ahnung davon was eigentlich läuft?
die sollen das reglement veröffentlichen und dann sollen sich alle mal wieder einkriegen, weil alles seine ordnung hat.“ – dann ist ja klar, aus welcher ecke solche kommentare kommen.
genau das ist ja der punkt: der ganze „mechanismus“ (den es wohl nur z.t. wirklich gab, weil das immer manipuliert wurde) wurde jahrelang geheim gehalten. und was immer auch ifpi&co (der ifpi-chef ist auch grosslabel-chef, so viel zu dem thema) jetzt brabbeln werden: don’t believe a word of their shit.
die ifpi hat durch diese geschichte jegliche glaubwürdigkeit verloren. und mit ihr – mindestens – auch universal music schweiz und damit auch der swiss music award. also so ziemlich alles, was gross stutz macht in der ch-musik.
fuck them.
08:00 Uhr, 12.4.2011, Link
mannomann. was regt ihr euch eigentlich so auf? i mean who gives a shit about the hit(parade)? das die ganze gschichte oberfaul ist, war doch schon vorhin klar, oder ist das so spektakulär neu? auch wenn die charts zukünftig „bessere“ oder mehr (indie?)musik senden würden, wird doch der grossteil der radiohörer lady gagas und tinkabelles bevorzugen, weil er gar nichts anderes hören will. oder was ist eigentlich genau euer problem?
09:01 Uhr, 12.4.2011, Link
@dr.evil: jetzt fängt die verschwörungstheorie-argumentiation an. aber die ifpi ist ja der liebste feind der schweizer indie-szene.
09:17 Uhr, 12.4.2011, Link
Die ganze Geschichte ist schon verdächtig!!!
z.B. Der Song „Whenever wherever“ von SHAKIRA war 48 Wochen in den CH-Charts. In den umliegenden EU-Lander im Durchschnitt aber nur 25 Wochen. Wer (und Wieviele) kauften sich nach 330 Tage die Single damit der Song so lange in der Hitparade bleiben konnte, wenn man ihn Täglich zum X-ten Mal im Radio anhören musste/konnte!!???
(Quelle: http://www.hitparade.ch)
09:38 Uhr, 12.4.2011, Link
Ob die IFPI sich unredlich verhalten hat oder nicht, darüber müssen wir gar nicht gross spekulieren. Darüber wird die WEKO befinden. Fakt ist: Das von uns allen mitfinanzierte Radio DRS 3 verschafft der Hitparade erst die Relevanz, die sie heute hat, und das, ohne zu wissen, wie sie zu Stande kommt. Darum fordern wir DRS 3 zum Handeln auf.
09:51 Uhr, 12.4.2011, Link
@david bauer:
hast du wirklich das gefühl,das, wenn DRS3 die hitparade abschaltet, bessere musik im tagesprogramm läuft? oder anders gesagt, was hat es für dich eine bedeutung/nutzen, wenn die hitparade weg ist? ich bezweifle, „dass (eine) der Öffentlichkeit neutrale, den Markt tatsächlich widerspiegelnde Rangliste“ besser ist als die der jetzigen situation.
10:06 Uhr, 12.4.2011, Link
@david: gibt’s schon eine reaktion von DRS3? auf drs3.ch findet man ja gar nichts dazu…
10:17 Uhr, 12.4.2011, Link
@tom: «Natürlich wollen wir, dass die Musik-Charts sauber erhoben werden, und warten die Resultate der Voruntersuchung der Weko ab», so SRF-Sprecher Marco Meroni gestern zu 20 Minuten.
So schnell wird da also nichts passieren.
10:46 Uhr, 12.4.2011, Link
@zotto
Darum geht es nicht. Es geht darum, dass DRS 3 mit der Ausstrahlung der „offiziellen Schweizer Hitparade“ so tut, als würde hier ein neutrales Abbild des Schweizer Musikmarktes präsentiert, ohne selber Kenntnis zu haben über die Formel, nach der die Hitparade zusammengestellt wird. Damit macht sich DRS 3 zum Werbevehikel der Ifpi.
10:55 Uhr, 12.4.2011, Link
Zur Frage, ob es schon eine Reaktion gibt: Wir haben DRS 3 noch nicht direkt kontaktiert, wir werden das wie angekündigt am Sonntag, um 13h machen, wenn die neue Hitparade ausgestrahlt wird. Wir erwarten entsprechend auch noch keine Reaktion.
20 Minuten hat aber heute unsere Petition aufgegriffen und bei SRF nachgefragt. http://www.20min.ch/life/musik/story/10692732
12:25 Uhr, 12.4.2011, Link
unter diesen umständen erscheint auch „diese kleine sensation“ in einem neuen licht:
http://www.78s.ch/2008/10/22/sophie-hunger-auf-platz-1-der-albumcharts/
12:45 Uhr, 12.4.2011, Link
@tschino. genau. der platz eins von sophie hunger ist eines von vielen beispielen, welche die absurdität vieler vorwürfe zeigt.
12:51 Uhr, 12.4.2011, Link
@Tschino, guz
Niemand behauptet, bei der Hitparade werde jederzeit und umfassend manipuliert. Dass ein Act von einem Nicht-Ifpi-Mitglied an der Spitze der Charts auftaucht, widerlegt doch nicht alleine den Vorwurf, dass da und dort manipulierend eingegriffen wurde. Und nochmals: Mir geht es in meinem Kommentar nicht primär darum, wie diese Hitparade zu Stande kommt, sondern wie DRS 3 damit umgeht.
12:54 Uhr, 12.4.2011, Link
schon klar, David. war ja nur so eine kleine bemerkung am rande..
12:59 Uhr, 12.4.2011, Link
@david bauer:
DRS3 hat sehr wohl kenntnis über die zusammenstellung der hitparade. es ist doch einfach so, dass das DRS (oder andere radios) mit den majors (oder Ifpi) zusammenarbeitet. DRS promotet musik der majors, die meisten mögen es und kaufen dann entsprechendes. für ein öffentlich-rechtliches radio ist dies selbstverständlich sehr erbärmlich, aber nur die hitparade zu kritisieren bringt ja auch nix. wenn schon müsste man generell über die musikauswahl vom DRS diskutieren.
13:16 Uhr, 12.4.2011, Link
Bitte hört auf die IFPI und die Majors gleichzusetzen. Ihr macht euch lächerlich.
http://www.ifpi.ch/index.php/ifpi-mitgliederliste.html
13:47 Uhr, 12.4.2011, Link
@zotto
Woher weisst du, dass DRS3 die Formel zur Zusammenstellung kennt? Wenn dem so ist, warum steht DRS 3 dann nicht hin und verteidigt die Hitparade?
@guz
Ich kenne die Mitglieder der Ifpi. Dass dabei nicht alle gleich viel zu sagen haben, wissen wir aber beide, oder?
14:11 Uhr, 12.4.2011, Link
das weiss ich nicht, ist nur eine vermutung von mir. ich könnte mir aber gut vorstellen, das dem so ist. ist doch eine abgekartetes spiel. ich bin dann mal gespannt auf die stellungnahme vom DRS (wenn den eine kommt).
übrigens, wenn sich die hitparade, also die single-charts nur auf die verkäufe konzentriert, warum tauchen dann so wenig schlager-fuzzis in der hitparade auf? das schlager-publikum ist durchaus kaufbegeistert und ist wohl eines der wenigen genres die im tonträgermarkt finanziell noch ziehen. werden die boykottiert?
16:50 Uhr, 12.4.2011, Link
http://www.derbund.ch/kultur/diverses/Personelle-Verbandelungen-sind-normal/story/12782935/print.html
16:57 Uhr, 12.4.2011, Link
@zotto So viel ich weiss, läuft das tatsächlich getrennt, weil Hitparade „Pop“ ist und die Volksmusik in ihr nicht erfasst wird.
18:17 Uhr, 12.4.2011, Link
@david. ja wir wissen wohl beide, dass im ausschuss neben den vier majors auch zwei, respektive drei indies sitzen.
18:21 Uhr, 12.4.2011, Link
Also ich kann in dem Interview keine Stellungnahme von Seiten DRS3 erkennen. Ihr etwa?
Lieber Herr Schuler, Sie finden das Vorgehen von 78s der falsche Weg. Was wäre denn der Richtige, abwarten und hoffen, dass bald Gras darüber wächst? Sie entziehen sich Ihrer Verantwortung..
18:21 Uhr, 12.4.2011, Link
@ zotto & gabriel
es ist durchaus komisch, denn in den albencharts hat es des öfteren schlager/volkstümliches.
ich hab mich auch schon gefragt, wieso dies jedoch so unterschiedlich ist, obschon das eine ziemlich gefestigte szene ist und durchaus eigentlich auch eine sehr gut organisierte.
dort ist aber der punkt auch, die machen ganze festivals und setzen dort unmengen an tonträgern ab, das ist wirklich krass was da geht – aber die werden, wie im allgemeinen an konzerten – nicht für die charts gezählt.
es gibt aber dort auch anderes, so konnte man schon öfters lesen, wie letzte woche bei schlagerschätzi marianne cathomen (sorry wenn ich da so bescheid weiss – es wird mir grad selber übel), dass sie 4 wochen nach release keine 50 alben verkauft hat. also auch da ist nicht alles heile welt.
des weiteren hat die schlagerszene in etwa auch das selbe problem wie die indies, sie werden sehr wohl digital vertrieben, aber nicht gewertet, sodass sie nicht in diese offiziellen charts kommen, sind aber dennoch so gut organisiert, dass sie eigene charts haben…
das muss man dann auch berücksichtigen, falls es tatsächlich zu veränderungen kommt, wenn das mit der manipulation stimmt und diese dann weg wäre, dass nicht nur mehr indie in den charts vertreten sein könnte, sondern auch schlager ;o)
aber mir ist das eigentlich egal, was dann in den charts ist, hauptsache es ist sauber, was da veröffentlicht wird
18:31 Uhr, 12.4.2011, Link
und noch zur mitgliederliste der IFPI:
wer sich da mal durchklickt und etwas schaut was die machen, ist es doch sehr erstaunlich, dass man dann iMusician nicht aufgenommen hat…
es hat sogar ein t-shirt-verkäufer unter den mitgliedern und einen verlag, der hauptsächlich in südamerika und spanien aktiv ist…
18:53 Uhr, 12.4.2011, Link
Schuler bestätigt im Interview mit dem Newsnetz, dass DRS 3 nicht weiss, wie die Hitparade genau zu Stande kommt und verteidigt die Ausstrahlung mit dem Argument, dass die Hitparade sehr beliebt sei. Das sind die zwei zentralen Punkte, warum wir auf einen vorübergehenden Sendestopp plädieren. DRS 3 verkauft einem grossen Publikum die „offizielle Schweizer Hitparade“ ohne deren Korrektheit garantieren zu können.
19:16 Uhr, 12.4.2011, Link
ich würde sogar weitergehen, dass gar keine hitparade veröffentlicht wird, auch von der IFPI nicht, bis alle zweifel ausgeräumt sind. denn jetzt muss das WEKO alles versuchen zu beweisen und die IFPI kann sich „zurücklehnen“ und mal abwarten was passiert. sie übernimmt 0.00 verantwortung, und das gilt es zu erreichen, dass die sich bewegen müssen.
20:03 Uhr, 12.4.2011, Link
kinders. macht doch nicht so ein theater um so einen seich. jetzt mal im ernst: wer von euch hört ernsthaft einen von den sogenannten „grossen“ radiosendern? wer von euch hat jemals die hitparade gehört am sonntagnachmittag?
falls du jetzt eine oder sogar beide fragen mit „ja“ beantworten konntest hast du auf 78s sowieso nichts verloren.
also, lasst die ed hardy-fraktion weiterhin jeden sonntag mit einem red bull in der hand ihre hitparade hören (währenddem rtl2 läuft und sie auf ihrem iphone den neuesten shit twittern notabene) und kramt eure lieblingsplatte aus dem regal. das beruhigt nämlich.
20:51 Uhr, 12.4.2011, Link
schade, kann ich hier nicht mehr offen reden. einiges interessantes hätte ich zu erzählen, aber somit belasse ich es bei dem:
– hitparade = shitparade, klar
– aber als band/musiker wird man damit trotzalledem beschissen. denn: auch ne indie-band/label gibt geld aus für die promotion eines releases, und wenn man dann sabotiert wird, von DRS3-tagesprogramm bis hitparade (und übrigens in den vergangenen jahren auch hier auf 78s), dann ist das recht bitter.
ich habe unterschrieben, aber passieren wird rein gar nix.
habe fertig.
fischyou/N
ps: N auf itunes album charts auf rang 7 (alternative), passiert? gar nix. mit warner als vertrieb 2008 war das anders….
http://a3.l3-images.myspacecdn.com/images02/139/b1a5fb91593e4e15905fb1fae0cdea46/l.jpg
20:52 Uhr, 12.4.2011, Link
@the aeschli&gabriel:
komisch. wenn ich das richtig verstanden hab wird volksmusik/schlager in der volkstümlichen hitparade gezeigt/gehört, pop in der pop-hitparade. „s‘ feyr vo dr sehnsucht“ von der schönen francine mit dem hodenklub wiesenberg war satte 58 wochen (davon 7 wochen auf platz eins) in der ch singlecharts. den song würde ich durchaus als volkstümlich bezeichnen. wer entscheidet denn hier, ob ein song in der volkstümlichen oder der pop hitparade läuft? zählt hier die verkaufte anzahl einheiten (weil ab einer bestimmten menge der song von volkstümlich zu pop wird???). oder hat da der vertrieb/label seine finger im spiel?
20:55 Uhr, 12.4.2011, Link
spam?
21:05 Uhr, 12.4.2011, Link
@ zotto
wie gesagt, diese volksdümmliche hitparade machen die irgendwie selber, unabhängig von media control usw
aber der rest läuft normal weiter über die kanäle wo man das hald kaufen kann, davon wird nicht vieles gewertet, genau das selbe „problem“ wie bei den indie’s, wenns aber dann alles erfüllt und am richtigen ort verkauft wird kommt es dann in die charts, genau wie auch komiker in die charts kommen…
was bei den den indie’s die kleinen läden und die nischen-online-portale ist was nicht gewertet ist, sind beim schlager autobahnraststätten (kein witz, fast schon big business diesbezüglich) und andere kleinbetriebe wie alpine touristenorte…
und eine francine jordi wird dann hald viel über itunes heruntergeladen und die calimeros sind genug bekannt dass die schlagerfans in den ex-libris rennen… darum sind solche sachen in den charts
21:06 Uhr, 12.4.2011, Link
das Internet macht’s zunehmend allen Mächtigen oder komfortabel Etablierten dieser Welt schwer…
21:34 Uhr, 12.4.2011, Link
@the ascheli:
du scheinst dich aber gut auszukennen in der schlager-welt. also entweder spielst du in einer schlager-combo oder du schaust regelmässig den stadl…oder bist du gar mit einer sängerin liiert (sarah-jane evtl…, dieser heisse feger ????).
@all: sorry ich lenke die diskussion in eine völlig falsche richtung, ich hör jetzt auf….
21:44 Uhr, 12.4.2011, Link
@ zotto
nein, ich befass mich einfach seit jahren mit der hitparade und gewissen phänomenen, welche in der ebensöttigen der schweizer ausgabe vorkommen. darunter fällt hald auch das beobachten und hinterfragen anderer genre.
ich würde mich aber selber nie freiwillig dieser schlagerszene aussetzen.
22:48 Uhr, 12.4.2011, Link
Wayne!
Was kommt als nächstes?
Aufruf zum Boykott von Britney Spears, bis geklärt ist ob sie naturblond ist oder sich die Haare nur gefärbt hat?!
23:39 Uhr, 12.4.2011, Link
Mir ist nicht klar, ob ich hören will, was sich der Durchschnittsschweizer tatsächlich anhört. Vielleicht ist ja die gefakte, zugegeben grottenschlechte Hitparade sogar besser! :-D
01:20 Uhr, 13.4.2011, Link
Scheiss auf die Schweizer Radiolandschaft, FM4!
Und wenn die ganze Hitparade manipuliert ist, wie kommt es dann, dass Sophie Hunger Platz 1 war, wenn sie laut eigener Aussage nicht am Radio gespielt wird?
Aber mir ist das eigentlich wurscht. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die meissten Leute den Müll der bei den Mainstream-Radiostationen gespielt wird, gerne anhören. Ihr scheint ja ziemlich viel Vertrauen in die Allgemeinheit zu haben.
DRS2 ist übrigens ganz in Ordnung, auch für Leute unter 50ig.
Da werden tatsächlich Inhalte gesendet…
04:44 Uhr, 13.4.2011, Link
Wenn es die Hitparade nicht gäbe, wüssten ja viele gar nicht was sie für Musik sie hören wollen, auch wenns nur der Hang zur Verweigerung ist, der als Antrieb genommen wird… ;o)
09:03 Uhr, 13.4.2011, Link
Wenn in der Hitparade bessere Musik gespielt werden würde, würden die Leute auch bessere Musik hören!
13:50 Uhr, 13.4.2011, Link
Menschen neigen dazu, sich einer allgemeinen vorherrschenden Meinung anzuschliessen. Das Gilt auch für das Hören und den Kauf von Musik.
Das Problem hier ist nun lediglich, dass mit der „offizielen“ Schweizer Hitparade eine solche allgemein vorherrschende Meinung vorgegeben wird, die nicht von der allgemeinheit kommt, sondern aus der Marketingabteilung gewisser Plattenfirmen.
Das heisst, DRS3 muss einfach aufhören diese Hitparade „offiziell“ zu nennen, und vielleicht auf einen deutlicheren Namen, wie: „Sony Bmg’s sagt ihr müsst jetz gerade diesen oder jenen Song kaufen – Hitparade“ ausweichen.
Im Fernsehen gibts ja diese schönen Dauerwerbesendung Einblendungen… sowas könnte man doch mal im Radio einführen.
„Die Fogende Propagandasendung wird Ihnen präsentiert von Warner Music Switzerland“
16:14 Uhr, 13.4.2011, Link
Für den Fall, dass sich das nicht von alleine versteht: Falls sich Labels oder andere Player aus dem Schweizer Musikbusiness unserer Forderung offiziell anschliessen wollen, meldet euch bei uns. Wir erwähnen euch gerne, wenn wir am Sonntag die Petition bei DRS 3 deponieren.
18:11 Uhr, 13.4.2011, Link
Motor takes over:
http://www.motor.de/motormeinung/motor.de/grueezi_amigos.html?sc=dGVhc2VyX3N0YXJ0c2VpdGVfb2Jlbl8x
DRS 3 ist ja nicht das einzige problem, es wird erst richtig düster, wenn man die pop-politik von SF TV anschaut in den vergangenen jahren.
fischyou
19:35 Uhr, 13.4.2011, Link
Richtig fies, diese Bildlegende: „Vom Bett auf Nummer zwei: TinkaBelle.“
21:33 Uhr, 13.4.2011, Link
Kleiner Regiehinweis an alle: Bitte haltet euch zurück mit Faktenbehauptungen und Vorwürfen, die ihr nicht 100% belegen könnt. Für alles, was ihr hier schreibt, könnt nicht nur ihr juristisch zur Verantwortung gezogen werden, sondern auch wir. Ob und inwieweit sich die Ifpi Fehlverhalten zu Schulden hat kommen lassen, soll die Weko beurteilen. Wir selber haben hier nicht die Ressourcen, jedem Vorwurf, der geäussert wird, nachzugehen. Genau das müssten wir aber, wenn wir die entsprechenden Kommentare stehen lassen. Habt also Verständnis dafür, dass wir den einen oder anderen Kommentar in der Warteschlaufe halten müssen. Danke.
23:36 Uhr, 13.4.2011, Link
Ich wusste gar nicht, dass man hier der Hitparade so viel Bedeutung zumisst. Der Tenor war doch bislang eher: Was alle kennen, ist eh Scheisse. Wie kommt es bloß zu diesem Sinneswandel?
05:29 Uhr, 14.4.2011, Link
Was ihr hier macht ist wie SVP-Politik. Alles möglichst vereinfachen damit alle dummen schön mitlaufen. DRS3 wäre dann ungefähr das Minarett. Das Problem ist die Ifpi, nicht DRS3. Im Gegensatz zu ALLEN Privat-Radios, spielt DRS3 immerhin viele Schweizer Bands, die nicht nach Tinkabelle klingen..
08:33 Uhr, 14.4.2011, Link
@TK das ist totaler Quatsch. Es ist doch ganz einfach: So lange DRSS3 nicht garantieren kann, dass die Charts sauber sind (und der Vorwurf der Manipulation durch die ifpi steht nun mal im Raum, bzw. in der NZZ am Sonntag), soll es auf die Ausstrahlung der Hitparade verzichten. Niemand spricht von der Handvoll Schweizer Acts, die dort sonst gespielt werden, es geht hier um die Hitparade. Und die kostet viel, und mit jedem ausgestrahlten Song klingelts weiter in den Kassen der Acts in der Hitparade. Und jeder „Hit“ kommt potentiell auf Heavy Rotation. Was alles nicht ok ist, sollten die Vorwürfe zutreffen – insbesondere deshalb nicht, weil als öff.rechtl. Sender der Bürger die ganze Sache finanziert. Mit der SVP hat diese Forderung nach Transparenz und Fairness nun wirklich nichts zu tun. Das ist ja fast schon wie Godwin’s law, dieses Argument.
08:43 Uhr, 14.4.2011, Link
@sieber: für mich ist die hitparade wie eine kindersendung die man mal gern hatte, irgendwie hängt man noch daran, und so mutmasslicher betrug schockt da auch mehr als er es sonst tun würde.
die reaktionen von den medien z.b. sfdrs(3) sind sehr heuchlerisch:
bei der hitparade war es vermutlich eine schleichende entwicklung, kann man irgendwie nachvollziehen, auch wenn es natürlich total übel bleibt.
aber was ist mit diesem swiss music award der doch OFFENSICHTLICH die faule frucht von diesem morschen baum ist????
was war da dieses jahr wieder ein für total ghyptes tamtam (glamour-event:)))???:))) – crème de la crème der ch musikszene???:):):):))…
DA WUSSTE DOCH JEDER DASS ES WIEDER PSCHISS IST! ICH FÄNDE DARUM REALISTISCHER UND EFFEKTIVER WENN MAN DAGEGEN ETWAS UNTERNEHMEN WÜRDE: DENEN z.b. wenigstens VERBIETEN DAS „swiss“ ZU BRAUCHEN.
09:17 Uhr, 14.4.2011, Link
@roland. wo ist das problem? mach doch deine eigenen swiss music awards. und verteile preise an indiebands die keiner kennt. die ifpi machts halt ein bisschen anders. aber das steht dir doch frei.
10:06 Uhr, 14.4.2011, Link
Eine Präzisierung zu Kommentar #1: Es ist so, bzw. war mindestens 2008 so, dass die IFPI 170’000 Franken aus dem Phonoproduzentenfonds für die Hitparade aufgewendet hat. Dieser wird unter anderem gespiesen aus dem Kultur- und Sozialfonds von Swissperform (http://www.swissperform.ch/d/07_foundations.htm) und wird von der IFPI verwaltet.
Aus dem Rechenschaftsbericht 2008 des Phonoproduzentenfonds an Swissperform, der uns vorliegt, geht hervor, dass eben diese 170’000 Franken für die Hitparade an die IFPI überwiesen wurde. Aus demselben Rechenschaftsbericht geht übrigens hervor, dass die Swiss Music Awards 2008, 2009 und 2010 jeweils mit 150’000 Franken + 100’000 Franken Defizitgarantie aus dem Phonoproduzentenfonds unterstützt werden.
In der Beschreibung des Kultur- und Sozialfonds von Swissperform, aus dem all dieses Geld kommt, steht: „Mit diesen grosszügigen Aufwendungen werden nützliche Aufgaben übernommen, die sonst nicht finanzierbar wären. Diese Leistungen kommen den Berechtigten indirekt zugute.“ Gemeint sind alle der Swissperform angeschlossenen Musikerinnen und Musiker. Es wäre nun an diesen, mal nachzufragen, inwieweit sie von den Swiss Music Awards und der Hitparade profitieren.
10:11 Uhr, 14.4.2011, Link
@guz: ein ausschnitt aus dem nzz-artikel
Mit der Bezeichnung «offizielle Schweizer Hitparade» werde die Kundschaft getäuscht, findet Anwalt Mathis Berger, Lehrbeauftragter der Uni Zürich. «Perfid ist, dass dem Publikum das Gefühl gegeben wird, es bestimme die Charts. Dabei ist es umgekehrt: Die Industrie bestimmt, was in die Charts kommt.
„swiss“ = „offiziell“
… genau so gut könntest du vorschlagen, macht eure eigene offizielle schweizer hitparade…, oder wie wär’s mit: „ihr seid doch nur neidisch“, oder: „geht doch nach moskau“ :))…
ich verwahre mich auch gg die unterstellung, ich höre nur ‚indiebands die keiner kennt‘:)) du meinst wohl eher, ich soll nicht dreinreden, wenn die erwachsenen sprechen:))
wer „offiziell“ oder „swiss“ im namen führt suggeriert, dass es mit rechten dingen zugeht. wird manipuliert ist es täuschung, genauso wie wenn du eine bio-knospe auf unter übelsten bedingungen gezüchtetes fleisch klebst.
13:02 Uhr, 14.4.2011, Link
es ist nicht wayne. ob einem die hitparade nun interessiert oder auch nicht den persönlichen musikgeschmack wiedergibt. es geht nicht um bessere musik im radio (das wäre dann wieder zt spiegel der hörer resp käufer von musik).
es geht um transparenz, oder allenfalls eben etikettenschwindel (was wiederum der weko obliegt rauszufinden). in anbetracht das „offizielle schweizer hitparade“ und staatlich subventioniertes radio darf man hier schon nach offenlegung fragen. das ist zb bei lebensmitteln, bio proukten etc genau so.
„persönliche verbandelungen“ sind soweit verständlich als dass man sich im CH musikmarkt dann mal irgendwann auch kennt wenn man über längere zeit aktiv ist. logo bei der grösse der schweiz. wenn nun verdacht und vorwürfe zu unerlaubter kartellbildung aufkommen ist die forderung nach transparenz legitim und gerade darum wichtig. Schweizer Radio DRS sollte reagieren. und IFPI und auch Media Controll täten mit sofortiger offenlegung des reglementes und erhebung der zahlen ebenfalls gut daran. das mag unter musiker und musikarbeitenden ein heikles thema sein insofern sich darum wohl die wenigsten offiziell dazu äussern als das man die hand die einem füttert ungern beissen will. zeit das zu ändern – sind wir doch in der schweiz und keiner bananenrepublik.
13:21 Uhr, 14.4.2011, Link
Einige der obenstehenden Kommentare scheinen mir eher naiv: Miss oder Mister Schweiz ist auch kein offizieller Titel, sondern eine Werbeveranstaltung eines Konzerns für Haarpflegemittel. Die Swiss Music Awards fallen in die gleiche Kategorie, da diese abendfüllende Selbstbeweihräucherung zum grossen Teil von den drei Majors finanziert wird, welche dort auf Ihre eigenen Releases anstossen.
Daher finde ich auch die „manipulierte“ Hitparade nicht sonderlich skandalös und den Ruf nach einem Boykott schon fast heuchlerisch. Wirklich bedenklich ist – in beiden Fällen – dass hier Gelder von der Swissperform zweckentfremdet werden! Sollten wir Musikschaffenden nicht eher diesen Missstand angreifen, anstatt eine Hitparade, die sowieso nur für picklige Teenager relevant ist?
13:46 Uhr, 14.4.2011, Link
grundsätzlich und auch.
aber nochmals: transparenz. dann wird auch nicht zweckentfremdet.
und am besten als musikschaffende, swissperform relevante, auch persönlich hinstehen, hinterfragen, kopf zeigen.
14:23 Uhr, 14.4.2011, Link
@oben 13:21 Uhr
‚die sowieso nur für picklige Teenager relevant ist?‘
!!!!!!!!!
was soll denn das heissen?
als ob nicht für fast alle musikliebhaber die ‚picklige teenager‘-zeit die weichenstellende gewesen wäre!
UFF, wie mir diese den-überblickhabenden-möchtegern-HSG-zynisch=clever-studiaffen aus dem halse hängen!!!
21:36 Uhr, 14.4.2011, Link
hmmm … Beschiss in der Hitparade, das kommt mir bekannt vor. Ich kann mich an die 80er erinnern, als ich häufig Hitparade hörte und auch begann Musik zu kaufen. Da kam es mehrfach vor, dass in der Hitparade Titel gespielt wurden, die erst mehrere Wochen später in den Shops standen. Und zwar nicht nur in der Provinz, sondern auch in Zürich nicht auffindbar waren. Da hat man offensichtlich via Hitparade Bedürfnisse geschaffen. Das wird heute nicht anders sein… . Schade eigentlich, aber nicht verwunderlich. Würde mich freuen, wenn dieser Sauladen der Musikindustrie aufgeräumt würde!
09:24 Uhr, 15.4.2011, Link
Habt ihr Hitparaden Protestler schon mal die Charts in den USA, in UK, in GB,D etc. angeschaut. Ueberraschung!, da sind die selben Künstler wie in der Schweiz in den Toppositionen. Ja sind dann diese Charts auch manipuliert, werdet ihr „Velofahrer haben immer Grün“ Bloggers fragen.
Hat euer 20Minuten und Blick am Abend Weltbild nur Platz für solche lebenswichtige Fragen, ob vielleicht die Schweizer Hitparade sich offiziell oder sonst nennen darf. Die Petition sollte heissen: „Schaltet euer Hirn ein“.
09:34 Uhr, 15.4.2011, Link
leute, es geht doch immer nur um die eigenen interessen. auch hier bei dieser petition. ich glaube kaum, dass herr bauer und 78s wirklich daran interessiert sind, die hitparade „neutral und dem markt ensprechend“ zu machen. es ist einfach eine gute story um möglichst viele leute anzusprechen, die 78s.ch vielleicht noch nicht kennen. well done lads….
09:53 Uhr, 15.4.2011, Link
http://www.laut.de/Online-Petition/Schweizer-revoltieren-gegen-Charts-Betrug/14-04-2011
10:22 Uhr, 15.4.2011, Link
Es scheinen hier einige Schreiber die Tragweite nicht verstanden zu haben. Wenn ein Kuchen von fast 200’000’000CHF aufzuteilen ist und sich die grossen Spieler das mit illegalen Methoden unter die Nägel reissen, dann ist das keine Bagatelle. Alle Musikliebhaber und -schaffenden werden hier für saublöd verkauft!
(egal ob einem die Hitparade gefällt oder nicht)
10:29 Uhr, 15.4.2011, Link
Es geht ja vornehmlich nicht um die Acts, die auch in DE, FR, SE und/oder UK in den Charts vertreten sind…
10:59 Uhr, 15.4.2011, Link
Aha, jetzt kommen wir der Sache näher. Es geht um die gescheiterten Schweizer Musiker. Jungs und Mädels, ihr müsst bessere Songs schreiben!
Besser noch – eurere Verschwörungstheorie auf Papier bringen und nach Hollywood die Filmrechte verkaufen. Pendelt mal schön weiter und träumt weiter von einer heilen Welt in der Unterhaltungsindustrie.
11:22 Uhr, 15.4.2011, Link
@Michi:
Und was erhoffst du dir konkret von der Petition?
Ändern wird sich nichts. Entweder wird das „offiziel“ gestrichen, oder im besten Fall das Reglement offengelegt.
Das (grundsätzliche) Bild der Hitparade wird sich bestimmt nicht ändern.
11:32 Uhr, 15.4.2011, Link
ist das nicht in etwa so, wie wenn man die abschaffung vom osterhasen verlangt?
drs3 kann ja auch die offizielle schweizer itunes-charts ausstrahlen, da kommt dann die selbe musik…
12:37 Uhr, 15.4.2011, Link
Die 1000er-Marke ist geknackt.
12:46 Uhr, 15.4.2011, Link
naja ich mein…wer hört schon irgendwelche hitparaden? wer kauft denn den schmarrn wenn nicht die „künstler“, bands, labels selber? ja, ich weiss, gibt genug leute die den mist hören, dennoch – mir ist das eigentlich egal (hab trotzdem unterchrieben), gibt ja auch nur ganz wenig radiosender (z.B. radio x in basel) die man noch einschalten kann – und daran sind wohl kaum irgendwelche hitparaden schuld, sondern die musikredakteure, die hörerinnen und hörer (die sich dann noch immer den grössten weichspüler wünschen wenn die mal die chance hätten) und ja, halt eben die leute die den müll kaufen.
cheers
15:26 Uhr, 15.4.2011, Link
super – jetzt kaufen bereits künstler und labels die cd’s selber – es werden immer mehr groteske und unfundierte behauptungen gestreut – es ist wie bei den unsäglichen casting-shows – immer nur sich darüber beschweren, aber trotzdem den fernseher einschalten. musikgeschmack ist etwas sehr individuelles. lasst den leuten ihre vorlieben sein und tut bitte nicht so missionarisch. dasselbe gilt beim radiokonsum. es gibt einen dial knopf am gerät. ihr bekehrten 1000 geht am sonntag nachmittag, zur sendezeit der hitparade, doch wieder mal an die frische luft, anstelle sich via facebook und blogs über die hitparade bei drs3 den persönlichen frust von der seele zu schreiben.
15:44 Uhr, 15.4.2011, Link
Es geht ja rein um Fairness! Man muß den Inhalt nicht toll finden, aber ehrlich soll es sein. Die Hitparade hat seit je her nur einen quantitativen Charakter, keinen qualitativen. Nur irgendwelche Indie-Faschos machen dieses gut/schlecht zum ewigen Thema bei der Hitparade. Mach Musik und hab Freude daran, hab Freude daran wenn das anderen gefällt und sie das kaufen und hab Freude daran wenn deine Musik mal zu den 100 Beliebtesten gehört, das tut ja nicht weh – und das muss gewährleistet sein, für jeden, der eine CD rausbringt – darum gehts.
16:12 Uhr, 15.4.2011, Link
Bleiben wir doch beim Kern der Sache: Das von uns allen über Gebühren mitfinanzierte Radio DRS 3 sendet jede Woche eine Hitparade, die von der von Major Labels dominierten Interessengruppierung Ifpi in Auftrag gegeben wird, als „offizielle Schweizer Hitparade“ aus, hält es aber nicht für nötig, zu wissen, wie diese zu Stande kommt. Jetzt liegen konkrete Manipulationsvorwürfe auf dem Tisch und bei DRS 3 zieht man es vor, abzuwarten. Das geht nicht an und gehört kritisiert – völlig unabhängig davon, was man von der Musik hält, die in der Hitparade gespielt wird oder möglicherweise gespielt werden müsste.
Eine andere Frage betrifft die Finanzierung der Hitparade über die Verwertungsgesellschaft Swissperform. Die Hintergründe habe ich hier beschrieben: http://www.78s.ch/2011/04/10/kommentar-schaltet-die-hitparade-ab/#comment-95766. Das betrifft die Öffentlichkeit aber nicht, da liegt es an den betroffenen Musikern, Klarheit zu fordern.
17:46 Uhr, 15.4.2011, Link
Man kann das Podiumsgespräch mit der IFPI am Festival m4music übrigens nachhören unter: http://www.m4music.ch/audio.67.0.html
08:03 Uhr, 16.4.2011, Link
Aber Hallo – jetzt fallen die Feigenblätter – man ist erregt und es geht um’s Geld. Da wird den 1000 „Hilfe, ich werde beschissen – ich will hier raus“ Jüngern, mit Organisationen wie IFPI und Swissperform suggeriert ,man sei einer grossen Verschwörung auf der Spur. David gegen Goliath – keine Spur davon. Es ist der Bauer der dem anderen Bauer die grösseren Kartoffeln misgönnt. So werden die 1000 blöckenden Schafe vom Bauer auf die Schlachtbank der undifferenzierten Meinungsmache geführt. In Zeiten wo Journalisten noch richtige Jobs hatten, wurde sorgfältig recherchiert und die Hintergründe erklärt. Die Gratiskultur im Internet hat nicht nur die Musikindustrie zerstört, vorallem auch den guten Journalismus. Rock On!
10:46 Uhr, 16.4.2011, Link
Und der, der am lautesten brüllt, ist mal wieder zu feige, seinen echten Namen drunter zu schreiben. Sorry, das ist mir zu blöd.
11:12 Uhr, 16.4.2011, Link
black ace du scheinst mir selber etwas gefrustet.
vielleicht solltest du am sonntagnami mal rausgehen..
12:19 Uhr, 16.4.2011, Link
Punkt 1:
Die IFPI darf machen was sie will, solange es legal ist. Jeder Musiker, jeder Firma, die allerdings mit der IFPI Geschäfte macht oder deren Geschäfte in der einen oder anderen Form unterstützt, sollte wissen, was die so treiben. Und das wird jetzt untersucht. Die Reaktion des Geschäftspartners SRG, den ja viele Schweizerinnen und Schweizer finanzieren, ist etwas gar large ausgefallen angesichts der nicht zum ersten Mal erhobenen Vorwürfe. Allerdings auch teilweise nachvollziehbar, denn in dubio pro reo. Es ist also durchaus gerechtfertigt, wenn die SRG zuerst mal abwartet. Allerdings kann man stark davon ausgehen, dass die SRG von der nicht koscheren Hitparade gewusst hat, denn wie erwähnt, kommen die Vorwürfe nicht zum ersten Mal auf und sitzen ja auch ehemalige Branchenvertreter in Leitungspositionen bei der SRG. Darum ist die verhaltene Reaktion etwas fragwürdig, und wahrscheinlich nur so ausgefallen, weil alle Beteiligten hoffen, dass bald wieder Gras über die Sache wächst. Wie immer halt. Darum die Petition von 78s.
Punkt 2:
Die SRG unterstützt das Produkt der IFPI genauso wie 20min es tut und Privatradios etc.. Der Stein des Anstosses ist aber, dass sich der quasi-staatliche Betrieb anscheinend bisher keine Gedanken darüber gemacht hat, wie ihr Geschäftspartner IFPI so drauf ist – auf Grund personeller Verbandelungen, wie ja selber zu gegeben wurde. Das ist allerdings alarmierend und offenbart mafiöse Strukturen. Wenn private Unternehmen mit der IFPI Geschäfte machen wollen, ist das für die Öffentlichkeit nicht weiter schlimm, solange sie nicht gezwungen wird, dieser Firma dafür Geld zu überweisen und solange ihre Geschäfte legal sind. Bei der SRG ist der Sachverhalt etwas heikler, nur ist sich die SRG offenbar diesem Umstand nicht bewusst. Darum die Petition von 78s.
Punkt 3:
Mit Musikgeschmak hat diese Diskussion nix zu tun. Wer Musikgeschmack hat und wer nicht, entscheidet zum Glück weder DRS 3 noch die IFPI. Das wissen die aber wahrscheinlich auch noch nicht. Aber egal.
Punkt 4:
Eine andere Frage betrifft die Finanzierung der Hitparade über die Verwertungsgesellschaft Swissperform. Die Hintergründe hat David hier beschrieben: http://www.78s.ch/2011/04/10/kommentar-schaltet-die-hitparade-ab/#comment-95766. Das betrifft die Öffentlichkeit aber nicht, da liegt es an den betroffenen Musikern, Klarheit zu fordern. Aber die sind natürlich wieder mal die Stillsten im Walde. Alle die sich pointiert melden sind die üblichen Verdächtigen und ein paar Anonyme, die wahrscheinlich sowieso bei irgend einem Label, Radiosender oder sonst einem Medium arbeiten, die ebenfalls von der Unterhaltungsindustrie profitieren (was wir natürlich auch tun, nur bleiben wir nicht still sitzen und werden unflätig).
Punkt 5
Gäbe es überhaupt eine gerechtere Hitparade? Wohl kaum. In Deutschland ist das Reglement offen gelegt, weil der grosse Markt es erschwert die Hitparade zu manipulieren. In der CH ist das schwieriger. Hier wird man mit ein paar hundert verkauften Singles/Alben schon weit in die Hitparade hinein vorstossen. Wer 2000 Franken aufwirft, kann einen Act sehr stark pushen, solange die Hitparde nur auf Grund der reinen Verkaufszahlen zu stande kommt. Darum auch die marketingmässigen Manipulationen der IFPI. Die IFPI muss sich also sehr gut überlegen, was sie publiziert und was nicht und wie sie das Reglement offen legen kann. Das ist nicht einfach. Das muss man zugute halten. Ausserdem wird die Hitparade auch von diversen nicht populären Musikstilen und Genres „gesäubert“, zum Beispiel Volksmusik, Hörspiele, Chansons etc. Darum wird es nie eine „reine“ Hitparde geben. Nie. Genau wie auch eine „reine“ Demokratie nicht möglich ist. Aber das ist auch nicht weiter schlimm. Denn die offizielle Schweizer Hitparade ist ein Produkt eines Interessenverbandes. Die dürfen machen was sie wollen, solange es legal ist. Und da wären wir wieder bei Punkt 2. Die SRG hat einen öffentlichen Auftrag und wird durch öffentliche Gelder finanziert. Die müssen sich genauer überlegen, was sie machen. Und das haben sie versäumt. Denn einmal mehr: Die Vorwürfe sind keineswegs neu.
13:52 Uhr, 16.4.2011, Link
Bravo – Jetzt kommen wir dem Sachverhalt immer näher. Das Ganze ist eine riesige Verschwörung der IFPI,Swissperform,SRG,20Minuten und den kommerziellen Privatradios. Marketingaktivitäten sind illegal. Die Mafia steuert die Charts. Das ist besser, als jede Folge von den „Sopranos“.
Bitte schreibt weiter eure abenteurlichen Mutmassungen. Es macht Spass! Wie bereits Frank Zappa meinte „I rather deal with the cigar smoking old guy, than the the young guys, who don’t know what’s going on and take no risk“.
Man sollte eine Facebook Gruppe eröffnen mit dem Namen „Stoppt inkompetente Musik Journalisten, die meinen über wirtschaftliche Zusammenhänge schreiben zu müssen“
15:16 Uhr, 16.4.2011, Link
@ BlackAce
bist du auch einer von diesen major-label-mitarbeitern, die seit etwa 2 wochen nervös ständig irgendwelchen journalisten, musikschaffenden und musiker anrufen und sie ausfragen, ob sie was wissen über die geschichte und wissen was das für auswirkungen für sie, ihren job und ihr label haben könnte?
aber lassen wir die wettbewerbskommission mal ihre arbeit machen, dann wissen wir, ob es eine verschwörung ist oder nicht
15:47 Uhr, 16.4.2011, Link
The Aeschlinator – der Rächer aller frustrierten Hitparaden Verweigerer. Weit gefehlt mit der nervösen Major Label Theorie. Aber toll wie the Aeschlinator weiss, wer wen ständig anruft. Ich vermute er arbeitet im Call Center der Swisscom.Sind die Petition Fetischisten möglicherweise von diesen Firmen stiefmütterlich behandelt worden. Ich vermute, dass viele dieser Initianten selber gerne bei diesen Firmen arbeiten würden, aber nicht das Format dazu haben. Ich warte weiter auf wirklich harte Facts und Zahlen.
17:29 Uhr, 16.4.2011, Link
@Aeschli: Wahrscheinlich ist er so einer. Und dazu noch ziemlich beschränkt. Zur Zeit macht er nichts anderes als der Petition und 78s noch mehr Popularität zu verschaffen. Tob weiter, geheiligter Messias!
09:16 Uhr, 17.4.2011, Link
@BlackAce: du zickst ja mächtig rum aber kommentierst nur die Meinung anderer. Bring mal DEINE Meinung auf’s Tapet. Die Sache ist offensichtlich getürkt, warum sollen die 1000 „Schäfchen“ hier nicht dagegen protestieren? Du wartest lieber in SRG-Manier, andere ziehen es vor etwas in Bewegung zu setzen…
09:31 Uhr, 17.4.2011, Link
Heute in der NZZ am Sonntag: „Die Handgelenk-mal-Pi-Parade“.
11:32 Uhr, 17.4.2011, Link
@ david
gibts das nirgends online zu lesen? oder ein scan?
12:04 Uhr, 17.4.2011, Link
Ne, die NZZaS verzichtet lieber auf ein paar Tausend Referrals. Ist ja auch kein gewinnorientiertes Unternehmen. Wer will denn mit Online-Angeboten Geld verdien, pha.
21:23 Uhr, 17.4.2011, Link
@Menzl: http://vimeo.com/15987354
21:54 Uhr, 17.4.2011, Link
oh wie unbedacht von mir. Für alle Kommunikations-Fachleute/Consultants: *Ironiemodus off*.
02:57 Uhr, 18.4.2011, Link
war der schuler von drs3 nicht mal a&r bei universal? der müsste doch wissen, wie das system funktioniert. schweizer musikbusiness = komplette heuchelei.
06:58 Uhr, 18.4.2011, Link
Hallo Leute. Ich habe den Artikel aus der NZZ von gestern mal auf meinem FB-Profil gepostet. Cheers Mark
http://m.facebook.com/?w2m&_rdr#!/profile.php?refid=7
17:13 Uhr, 18.4.2011, Link
@Menzl: nicht unbedacht, einfach mal wieder ungenügend informiert losgeschossen.
15:55 Uhr, 29.4.2011, Link
Hier ein aktueller Hinweis auf die Auswirkungen der diskriminierenden Majorlabel-Politik (Wortlaut Unikomradios, Pressemitteilung).
http://www.palace.sg/12.05.2011/JAMIE+WOON+UK/91381
Dazu gibts heute Abend eine Sendung auf 3fach: http://www.3fach.ch/blog/2011/4/majorvsdiekleinen
Und Radio Lora berichtet auch über dieses Thema (ab 22 Uhr):
http://www.facebook.com/event.php?eid=126919580718323&index=1
http://www.facebook.com/event.php?eid=110749362342407&index=1
11:58 Uhr, 23.5.2011, Link
@the aeschli: Danke für Deinen Link auf Zuerifluestern. War eben dort, und die neueste Geschichte auf diesem Blog schlägt dem Fass dann doch den Boden aus. Wer bei der IFPI arbeitet, darf also sich straffrei als „Musikpirat“ durch die Welt bewegen, der ganze Rest muss sich vor einem Verfahren fürchten. Und mit solchen Leuten arbeitet DRS zusammen? Bedenklich ist noch das freundlichste Wort, das mir dazu einfällt.
Hier nochmal der Link:
http://zuerifluestern.wordpress.com/
Und dann die Geschichte „Wie einfach man die IFPI übers Ohr hauen kann“…
23:26 Uhr, 24.5.2011, Link
Die Sache wird sogar immer besser: Wie der Blog zuerifluestern.wordpress.com berichtet, hat Hobby-Schauspieler Beat Högger von der IFPI inzwischen versucht, die Beweismittel zu vernichten. Was allerdings ziemlich in die Hose gegangen ist. Das ganze Schauspiel ist nur noch peinlich, und ich wundere mich, dass dies noch keine Konsequenzen nach sich gezogen hat.
10:21 Uhr, 7.6.2011, Link
Soeben über die sda erschienen – ein weiterer Beweis, dass der Kampf der nicht-kommerziellen Radios gegen MPN von Anfang an eine wichtige Sache war. Wird fortgeführt!
Bern (sda) Die Wettbewerbskommission (WEKO) untersucht den Vertrieb von Musik in der Schweiz. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass Parallelimporte behindert, gewissen Unternehmen die Aufnahme in den Verband IFPI Schweiz verweigert und die Erstellung einer repräsentativen Schweizer Hitparade verhindert wurden.
Wie die WEKO am Dienstag mitteilte, führt sie die Untersuchung gegen den Schweizer Ableger der «International Federation of the Phonographic Industry» (IFPI Schweiz) und dessen Mitglieder. Die Untersuchung sei am Montag eröffnet worden.
Eine am 24. März 2011 eröffnete Vorabklärung durch das Sekretariat der WEKO habe Anhaltspunkte dafür ergeben, dass IFPI Schweiz sowie deren Mitglieder Parallelimporte gewisser Musikträger – z.B. CDs – behindert hätten. Deshalb habe die WEKO die Eröffnung einer Untersuchung veranlasst.
Des Weiteren sollen die Aufnahmebedingungen in den Verband IFPI Schweiz und die Erstellung der Schweizer Hitparade untersucht werden. Schliesslich sind die Verwendungsbedingungen für das Promotions-System «Music Promotion Network», das von vielen Radiostationen benutzt wird, Gegenstand der Untersuchung.
(SDA-ATS\/rs)
12:39 Uhr, 7.6.2011, Link
Heute rumst es ziemlich:
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/06/07/Schweiz/Weko-untersucht-Schweizer-Hitparade?WT.zugang=front_top
http://www.blick.ch/news/wirtschaft/hitparade-im-visier-der-weko-174123
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Plattenverleger-sollen-Hitparade-manipulieren/story/31745613
17:57 Uhr, 28.6.2011, Link
Mal einer weniger…!
http://www.musikmarkt.de/Aktuell/News/News/IFPI-Schweiz-Geschaeftsfuehrer-Beat-Hoegger-geht
21:25 Uhr, 28.6.2011, Link
Ich bin erstaunt wie lange es geht das versprochene Hitparadenreglement zu veröffentlichen… Normalerweise gibt es solche Sachen in einem handlichen Format wie z.b. .doc oder auch .pdf … Würde also so an die 300kb schwer und innerhalb von 2 Sekunden übermittelt werden können, auch wenn es über die 56kb Leitung Noahs Arche gesendet würde…
11:47 Uhr, 3.7.2011, Link
Ein Lied der Freikirche ICF stürmte für kurze Zeit in die Schweizer Singlehitparade. Gespielt wird der Song von den Radiostationen nicht. Dennoch ist der Sektenexperte Otto Schmid beunruhigt. Auch Herr Bauer und seine 1000-köpfige Anhängerschaft im Kreuzzug gegen die Hitparade müsste das beunruhigen, nur anders rum. Formiert sich mit 78s und ICF eine neue Allianz?
Hier lesen: http://bit.ly/kXolr5
12:30 Uhr, 3.7.2011, Link
jessesgott… dann wär die halbe hitparade leer! dürfte mann dann noch U2 spielen und so? bei uns im gaswerk hat am weekend DEICIDE gespielt, da tauchen nicht mal mehr besorgte christen mit weihwasser auf. dass auf JOIZ zwei teens mit zweifelhaftem sekten-hintergrund eine grosse plattform haben, war auch gerade 26h lang aktuell in einzelnen medien.
15:10 Uhr, 3.7.2011, Link
Nice try, Johannes. ICF hat ja neben seiner Gefolgschaft noch die Unterstützung des Herrn, die werden sich gewiss selber zu helfen wissen.
17:28 Uhr, 3.7.2011, Link
@David: …was doch sehr für eine Allianz mit dem ICF gegen das Teufelswerk der Ifpi sprechen würde! Abgesehen davon müsste dich (zumindest deiner Argumentation zufolge) die Verbannung eines ICF-Songs aus der Hitparade auch vom ideologischen Standpunkt her empören. Alles andere wäre meines Erachtens inkonsequent.
17:39 Uhr, 3.7.2011, Link
Mit ICF lege ich mich bestimmt nicht ins Bett (was die ihrerseits ja vorehelich ebenfalls ablehnen würden), die Verbannung des Songs aus der Hitparade ist für mich aber in der Tat nicht nachvollziehbar.
19:34 Uhr, 3.7.2011, Link
Sehr schöner Konter…! Auch wenn ich das wirklich sehr gerne gesehen hätte…
09:49 Uhr, 20.7.2012, Link
David Bauers Hexenjagd kann weiter gehen! http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Weko-buesst-CDHersteller/story/13628434