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Lena Fennell – Nauticus: Ein Album ohne Milch und ohne Zucker (exklusives 78s-Prelistening)

Von    |   8. Februar 2011   |   5 Kommentare

Von allen Seiten wurde in den letzten Wochen Lena Fennell grünes Licht gegeben. Sie dürfe sich jetzt im Schweizer Songwriterinnenpalast endlich neben Hunger, Happy und Trouble setzen. Aber was, wenn ihr Debüt „Nauticus“ keiner solchen Passierscheine bedarf?

Lena Fennells sanfte Stimme ertönt gleich auf dem ersten Song „As You Were Here, As You Are Gone“ wie von Zigaretten und kühlem Basler Rheinwind gezeichnet. Nach diesem Traum einer spärlicher instrumentierten und doch oft kräftigeren Ane Brun erwacht man auf „Nauticus“. Mit an Bord ist hier Simon Huw Jones, Sänger der britischen Post-Punk-Band And Also The Trees, der klaren Stimme der Baslerin dunkle Akzente verleihend. Spätestens beim wunderbaren „Easy Loving“ weiss man: Frau Fennell braucht kein Empfehlungsschreiben. Sie darf getrost ihre eigene Nische in der Gilde helvetischer Songschreiberinnen beziehen.

Die schnörkelfreie Gitarrenbegleitung umgarnt den Hörer in eine vierzigminütige Pirouette rund um eine Vielzahl von Genres. So erklingen sowohl bluesige Töne („You Were“) wie auch experimenteller Instrumentalpop (das erste „Intro“, das sich mitten im Album befindet). Die Vorabsingle „Perfecting Dark Visions“, die anfangs Januar für kurze Zeit als Gratisdownload angeboten wurde, ist ein Pop-Hit, so wie Lena ihren Kaffee mag: schwarz und ohne Zucker.

Die Baslerin, die schon seit 2007 mit ihrer Gitarre im Schlepptau landesweit Kneipen abklappert, tritt jetzt mit „Nauticus“ erstmals sachte ins Scheinwerferlicht. Ohne aufdringlich zu wirken, ohne Fanfaren und vor allem ohne pompöse Anmoderation. Denn besonders gerne sprechen tut Lena auf der Bühne nicht. Lieber lässt sie ihre Lieder Geschichten erzählen, begleitet von einer ausgezeichneten Band mit Antoine Kauffmann am Schlagzeug und Pascal Ujak am Bass.

An ihren drei Plattentaufen in Bern, Basel und Zürich wird die Live-Band erweitert durch drei Special Guests an Gitarre, Stimme und Piano. Ausserdem kündigt die Songwriterin ebenfalls ihr allererstes Cover an: „ein Song einer renommierten Basler Band mit Hang zu grossen Popschlampensongs„, soll es laut Fennell sein. Und selbst wenn euch jetzt nur eine ganz bestimmte Band einfällt: Trotzdem hingehen.

> 17. Februar, Record Release Concert I: Papiersaal, Zürich
> 19. Februar, Record Release Concert II: Parterre, Basel
> 4. März, Record Release Concert III: Kairo, Bern

5 Reaktionen

  1. #1 Xaver Zimmermann

    09:36 Uhr, 8.2.2011, Link

    Kühler Basler Rheinwind, pha! „Wäit nit d Luft so mild und lau…“

  2. #2 Johannes Sieber

    14:49 Uhr, 8.2.2011, Link

    Hübsch geschrieben, Frau Stallone.

  3. #3 Jon

    15:51 Uhr, 8.2.2011, Link

    sehr nett, wenn auch ein wenig harmlos.

  4. #4 kirill

    16:24 Uhr, 8.2.2011, Link

    klingt gut – ich mag dieses ch-phänomen: hunger, trouble, fiona daniel…

  5. #5 isabel

    14:38 Uhr, 10.2.2011, Link

    als nächstes kommt pamela mendez, für mich am viel versprechendsten: http://www.pamelamendez.ch

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