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Song des Tages: Arbouretum – Destroying To Save

Von    |   12. Januar 2011   |   0 Kommentare

Mit „Rites Of Uncovering“ haben Arbouretum 2007 ein Album veröffentlicht, das mit zum Besten gehört, was einem an Gitarrenmusik unter die Nadel kommen kann. Auf Februar kündigt die Band eine neue Platte an.

David Heumann hat sich seine Sporen bereits bei Human Bell, Television Hill oder in Bonnie „Prince“ Billys Backing Band abverdient und tingelt mit Gitarre als Session-Musiker durch die Szene Baltimores. Seit 2002 führt er quasi hauptberuflich die Band Arbouretum, die bis heute ein unerhört hörenswerter Geheimtipp geblieben ist. Im Februar veröffentlicht das Quartett sein viertes Album.

„The Gathering“ ist zu weiten Teilen inspiriert vom „Roten Buch“ des Schweizer Seelenforschers C. G. Jung, das in kunstvollen, grossformatigen Text- und Bildskizzen von dessen Reisen ins Unterbewusstsein berichtet. Eine stimmige Vorlage für den typischen Arbouretum-Sound, denn auch die Band lässt sich musikalisch gerne treiben und wählt inmitten offener Songstrukturen nur selten die direkte Route. So kreist Heumanns Gitarre in minutenlangen Solos über dem massiven Fundament der Rhythmussektion und beschwört in inneren Bildern spirituelle Abenteuer hervor, deren erklärtes Ziel der (Um-)Weg ist.

Die Vorabsingle zum neuen Album ist dann aber doch um einiges flotter unterwegs als erwartet. Zwar huldigen auch auf „Destroying To Save“ brummende Bässe und kratzige Vintage-Gitarren der heiligen Dreifaltigkeit von Blues, Stoner und Psychedelia, sie gehen ihre Sache aber deutlich zielstrebiger an als noch auf dem Vorgängeralbum. Zudem spielt hier erstmals auch ein Keyboard mit, das der Schwere des Songs entgegenwirkt und den Klanghimmel lichtet, so dass am Horizont für einmal sogar die Sterne funkeln.

Arbouretum – Destroying To Save

[audio:http://cdn.stereogum.com/files/mp3/Arbouretum%20-%20Destroying%20To%20Save.mp3]

> „The Gathering“ erscheint am 15. Februar auf Thrill Jockey.

> ARBOURETUM LIVE: 31.3. im Tap Tab, Schaffhausen.

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