Kejnu: Musik für den Rumpf
Von Sabrina Stallone | 29. Oktober 2010 | 1 Kommentar
Arme und Beine? Braucht man für Kejnus dritte Scheibe nicht. In diesen Klartraum taucht man kopfvoran ein.
Der in Electro gebrockte Postrock mit den gewagten Rhythmuswechseln macht das Eintauchen in Kejnus („kej like in O.K. / nu like in noodlesoup“) Klängen auf den ersten Hördurchgang zur sperrigen Angelegenheit. Erst nach anhaltend hartnäckigen Annäherungsversuchen mit „I Have No Arms And No Legs“ eröffnet sich dem Hörer, dass das Album nicht nur auf visueller Ebene (das hochwertige Artwork stammt von Grafiker und Kejnu-Gründer Nuél Schoch) viel zu bieten hat.
Bereits mit dem Opener, der sich mit dem Album den Titel teilt, entfalten sich die Qualitäten des Zürcher Gespanns um Schoch in Bilderbuchmanier. Drummer und Jazzstudent Alessandro Giannelli stampft einen treibenden Beat, Reza Dinally an der Gitarre und an der zweiten Stimme verleiht den Zeilen besonderen Nachdruck. Die erste Single „Dead And Dormant“ schlägt die grobe Richtung einer tanzbaren Popnummer ein, verschiesst ihr Pulver aber nicht zu früh. Ins post-punkig angehauchte Helmets wird man katapultiert wie in einen Klartraum, in dem man sich kurz zu verlieren glaubt, um dann in letzter Sekunde wieder ins Hier und Jetzt zu finden.
Die zwei ausschliesslich als Gratis-Download erschienenen Vorgänger, Induelo (2006) und Companion (2008) sicherten Kejnu eine breitgefächerte Fanbase und werden auf Bandcamp zum Stream angeboten. I Have No Arms And No Legs erscheint am 12. November bei Saïko Records. Vorbestellen kann man hier.
Kejnu – Helmets
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2010/10/09-Helmets.mp3]
Eine Reaktion
78s wird seit Juni 2015 nicht mehr redaktionell betreut. Die Kommentarfunktion ist deswegen deaktiviert.
23:52 Uhr, 31.10.2010, Link
yeah, sensationelle band!