Temporär beste Band der Welt®: Abe Vigoda
Von Mathias Menzl | 14. September 2010 | 0 Kommentare
Abe Vigoda sind 2008 bekannt geworden für ihren „Tropical Punk Rock“. Auf ihrem neuen Album „Crush“ geht’s kühler zu und her. Es ist die Platte, die Interpol gerne gemacht hätten.
Die Entwicklung des Vierers aus LA liest sich eindrücklich: 2006 starteten sie im Umfeld des LA Clubs The Smell (No Age, Health u.a.) mit „Kid City“, einer Post-Punk/Noise-Platte. Zwei Jahre später folgte „Sekeleton“, ein Album, das auf Grund der unterschiedlichsten Genres, welche die Band zusammen zu mischen weiss, kaum auf den Punkt gebracht werden kann. „Tropical Punk Rock“ wurde als Bezeichnung herumgereicht, trifft den Nagel jedoch nur bedingt auf den Kopf. Und nun, am 20. September kriegen wir von der Band „Crush“ vorgesetzt. Ein Album, bei dem sie gemäss eigenen Worten stark inspiriert wurden von Cold Wave, Minimal Wave und insbesondere Arthur Russell.
„Crush“ (Vö: 20.9) ist die Platte, die Interpol wohl gerne gemacht hätten, aber nicht mehr in der Lage dazu sind. Die Songs haben einen kühlen, düsteren Touch, versprühen aber dennoch eine gemütliche Atmosphäre, sind vertrackt, vielschichtig und dennoch zugänglich. Ein wirbeliges Potpourri an Einflüssen, das nur eine Konstante sein Eigen nennt: der stetige Wandel.
Verantwortlich für den Stilwechsel von „Tropical-Punk“ zu New Wave ist mitunter auch die personelle Rochade am Schlagzeug. 2009 ersetzte Dane Chadwick den damaligen Schlagzeuger Reggie Guerro und hat damit auch einen neuen Stil in die Band gebracht. Dane hatte einen grossen Einfluss auf Melodien und war für die meisten Samples verantwortlich.
Was bleibt ist der Eindruck einer Band, die sich von Platte zu Platte verändert, die stets am Puls der Zeit bleibt, die nie stehen bleibt und sich auch vor drastischen Stilrichtungs-Wechseln nicht scheut, die sich aber nie überschätzt oder zu viel aufträgt, eine Band, die wandelbar ist und immer Überraschendes parat hat und trotz dieser strategischen Neuausrichtungen auch noch in der Lage ist, starke Songs zu schreiben, die in Mark und Bein gehen.
> Abe Vigoda live am 31. Oktober im Salzhaus Winterthur mit den nicht minder grandiosen No Age.
Abe Vigoda – Throwing Shade
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Abe Vigoda – Throwing Shade (Max Tundra Remix)
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