Platte der Woche: Junip – Fields
Von Sabrina Stallone | 7. September 2010 | 4 Kommentare
José Gonzalez dürfte der breiten Masse allerspätestens seit seinem The Knife-Cover „Heartbeats“ bekannt sein. Aber was ist mit Junip?
Noch nie gehört? Nein? Dabei gibt es die Band um Songwriter José Gonzalez schon länger, als sein Soloprojekt. Mit seinen alten Kumpels Elias Araya an den Drums und Tobias Winterkorn an den Tasten hatte Gonzalez Junip bereits vor 10 Jahren gegründet. Aber dann kam „Veneer“ (2003), ein paar Jahre später „In Our Nature“ (2007) und José Gonzalez hatte sich weit über seine schwedischen Heimatsgrenzen in das Gehör der Welt geschlichen. Kein Wunder, dass Junip etwas zu kurz kam und man in dieser Dekade nur eine EP namens Black Refuge zustande brachte.
2010 aber, als Gonzalez’ persönlicher Scheinwerfer nicht mehr allzu hell erstrahlte, berief er seine Göteborger Freunde wieder zusammen, um die alten Songskizzen wieder zu beleben. Den einen Teenagertraum galt es noch zu erfüllen.
Entstanden sind Popsongs mit einem dunklen Anstrich, in denen sich düstere elektronische Klänge mit Gonzalez’ unverkennbarem Timbre vermischen. Dissonante Töne werden mit erdigen Gitarren verbunden. Die schon im Mai vorgestellte Single „Rope & Summit“ gehört ganz klar zu den Highlights des ersten Longplayers der Band. Anders als in Gonzalez’ Solomaterial entdeckt man hier jedoch innerhalb von „Fields“ extreme Gegensätze: Während das Album mit einem treibenden, sogar souligen „In Every Direction“ beginnt, endet es mit krautrockigen Soundwänden in „Tide“. Ohne je den junip-eigenen Sound zu verlieren.
> Wer sich das Projekt gerne auch mal live zu Gemüte führen möchte, muss nicht mehr allzu lange warten: Am 28. September ist das Trio im Zürcher Exil zu Besuch.
> Bis zum 14. September ist das Album bei NPR im Stream. Anhören!