78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Gurtenfestival 2010: Endo Anaconda schlägt sie alle

Von    |   19. Juli 2010   |   12 Kommentare

Laut, geil, heiss – und das ohne die ganz grossen Namen.Das 27. Gurtenfestival ist Geschichte.

Stiller Has, Bild: Christian Herzig (konzertbilder.ch)Die ganz grossen Namen fehlten dieses Jahr auf dem Gurten.Da waren keine Oasis, keine Kings of Leon.Und Faith No More, die diese Rolle eigentlich ausfüllen könnten, hatten nicht ihren besten Tag.Mike Patton schrie und tobte zwar wie ein Berserker.Hoch anrechnen darf man dem älteren Herrn ausserdem, dass er für eine Zugabe auf die Bühne zurückkam, obschon ihn das Publikum zuvor beim Stagediven fallen liess.Er quittierte es, wie vieles an diesem Abend, mit den Worten „You Fuckers“.Wer die Band aber an ihrem letztjährigen Auftritt am Greenfield Festival in Interlaken gesehen hat, der vermisste an diesem Wochenende das gewisse Etwas.Und trotzdem war das Gurtenfestival 2010, das an drei von vier Tagen ausverkauft war, eine der besten Ausgaben der letzten Jahre.Das lag zu einem grossen Teil an vier Bands: Stiller Has, The Cribs, Stereophonics und Jet.Endo Anaconda strahlte eine unglaubliche Freude aus, am frühen Sonntagmittag vor einem riesigen Publikum bei sonnigem Wetter seine Hasen-Hits spielen zu dürfen.Eine Freude, die sich bis in die hinterste Ecke auf dem Berner Hausberg verbreitete.Für „König“ holten die Hasen Kutti MC auf die Bühne, in einem Medley gaben sie „Grusig“ und „Znüni näh“ zum Besten und vor allem überzeugten sie mit den tiefschürfenden Songs von ihrem aktuellen Album „So verdorbe“.Das war extragrosses Kino!Gross waren die Parallelen zwischen den Auftritten von Jet, The Cribs (mit dem legendären Johnny Marr an der Gitarre) und den Stereophonics.Sie alle lieferten coole und schnörkellose Rockshows ab, verzichteten auf allzu viel Geplänkel mit dem Publikum und heimsten trotzdem riesigen Applaus ein.Insbesondere die Stereophonics überzeugten vom ersten bis zum letzten Ton – das Zelt vor der Bühne platzte während ihrer Show aus allen Nähten und beim abschliessenden „Dakota“ explodierte die Stimmung förmlich.Und sonst?Pete Doherty kam, rotzte gleich zu Beginn „Delivery“ auf die Bühne – und spaltete das Publikum in zwei Lager.Beth Ditto war lustig, ihre Musik über weite Strecken auch.Florence And the Machine enttäuschten bis auf wenige Ausnahmen.Skunk Anansie strotzten zehn Jahre nach ihrem letzten Gurten-Besuch vor Energie.Man darf es so sagen: Sängerin Skin ist wahnsinnig.Empire of the Sun spielten zu früh, weshalb ihre spektakuläre Lichtshow und die Tanzeinlagen nicht richtig zur Geltung kamen.Archive waren düster.The Kooks routiniert.Bad Religion sind unzerstörbar.Und der sympathische Gustav war der grosse Gewinner auf der Waldbühne.

https://edpillsdenmark.dk

Das Gurtenfestival 2011 findet vom 14. bis 17. Juli statt.Bild: Christian Herzig, konzertbilder.ch