Was lange währt, wird endlich gut: Mit einiger Verspätung taufen Groombridge ihr zweites Album „Customers From Hell“.

Mit einem Wohnwagen, so besagt die Legende, sind Groombridge vor zwei Jahren ausgezogen, um ihr Debüt „Phrases From The Second Floor“ unter die Leute zu bringen. Die Band gab Konzerte in England, Deutschland, Dänemark, Belgien und Holland. Im Berliner Planet Roc Studio spielten Groombridge darauf ihr zweites Album ein, das heute im Casino Theater Burgdorf getauft wird.

Wie schon der Vorgänger ist auch „Customers From Hell“ in Eigenregie entstanden. Vielleicht ging deshalb alles etwas länger als geplant. Groombridge sind ein 5-Mann-Betrieb aus Burgdorf, der vom Artwork bis hin zum Booking alles selbst erledigt. Ein KMU mit Erfolg: Die Single „Different Faces“ rotiert bereits auf Virus und im Juli treten Groombridge erstmals am Gurten auf.

Auf eigenen Beinen steht auch die Musik der Berner. Eindeutige Referenzen sind im Gegensatz zu vielen anderen Schweizer Rock-Produktionen nur schwierig auszumachen. Man hört zwar, dass Groombridge Pink Floyd, Kashmir und (die frühen) Muse mögen, doch mit Plagiatsvorwürfen dürften sich die Burgdorfer nicht konfrontiert sehen. Ein Schelm, wer bei den Elektronikeinsprengseln von „God & His Children“ an Notwist denkt.

Statt mit der Brechstange Hooklines zu erzwingen, lässt sich das Quintett auf seinem zweiten Album Zeit für spezielle Ideen und subtile Details. „Customers From Hell“ bedient Kunden, die genug Musse haben, um sich auf ein Album mit Tiefgang einzulassen. Unter der harten Schale der treibenden Gitarrenriffs verbirgt sich ein weicher Kern. Groombridge spielen zerbrechlichen Rock für die Grossleinwand. Das klingt episch, aber niemals pathetisch.

> „Customers From Hell“ im 78s-Soundsystem anhören

Plattentaufe: 5. Juni, 21h Casino Theater Burgdorf

Groombridge auf Festival-Tour:

15/07 Gurten Festival, Bern
06/08 Gypsy Rock, Burdorf
04/09 Mätteli Open Air, Huttwil
29/10 Sous Sol, Bern