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Obskuradio: The Cuckoo

Von    |   13. April 2010   |   0 Kommentare

Die Wurzeln des Folksongs „The Cuckoo“ reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Durch die Welt geistert das Stück bis heute.

Der Urheber dieses sehnsüchtigen Stücks, das vom Schicksal eines heimatlosen Glückspielers erzählt, ist unbekannt. Im späten 18. Jahrhundert beginnt der englische Folksong erstmals auf Notenblättern aufzutauchen. Darauf fliegt „The Cuckoo“ über den Atlantik, worauf der Song unter variierenden Titeln und in verschiedenen Textvarianten Eingang in die amerikanische Folktradition findet.

Massgeblich zur Popularität des Traditionals beigetragen hat die Veröffentlichung der Banjo-Fassung von Clarence Ashley (Bild) auf der Anthology Of American Folk Music. Die 1952 auf sechs LPs erschienene Songsammlung, die der Musikhistoriker Harry Smith von Schellackplatten der 20er und 30er zusammengetragen hat, ist die Bibel der US-Folkmusik. Songs wie Ashleys „Coo Coo Bird“ waren stilbildend für die heranwachsende Musikergeneration.

Clarence Ashley – Coo Coo Bird (1929)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2010/04/Clarence-Ashley-The-Coo-Coo-Bird.mp3]

Während des Folk-Revivals der frühen 60er erlebte „The Cuckoo“ seinen zweiten Frühling, begleitet von Gitarren statt von einem Banjo: Bob Dylan hatte den Song ebenso im Repertoire wie Joan Baez und Peter, Paul & Mary. Die wohl lakonischste Version dieser Dekade stammt von Tom Rush, der das Stück auf seinem vierten, selbstbetitelten Album veröffentlicht hat.

Tom Rush – The Cuckoo (1965)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2010/04/Tom-Rush-The-Cuckoo.mp3]

Wie die unzähligen Amateur-Versionen auf YouTube beweisen, hält die Folktradition das Stück bis heute lebendig. Auch Alela Diane, die sich dem Traditional zusammen mit ihrer Busenfreundin Mariee Sioux angenommen hat, kennt „The Cuckoo“ offenbar aus dem Effeff:

Alela Diane & Mariee Sioux – The Cuckoo (2008, Toad Sessions)
[audio:http://coverlaydown.com/tunes/cuckoo.mp3]

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