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Refused: Return of the fucking Undead?

Von    |   29. März 2010   |   6 Kommentare

Vor zwölf Jahren verkündete die wichtigste Band der Neunziger Jahre: Refused are fucking dead. Kündet eine mysteriöse Nachricht von der Rückkehr der Hardcore-Legende?

Keine Frage: Refused gehören zu den ganz Grossen der alternativen Musikgeschichte. Schlugen sie zuerst scheinbar den Weg einer klassischen Hardcoreband ein, schafften sie 1998 mit „The Shape of Punk to come – A chimerical Bombination in 12 Bursts“ ein epochales Werk, das auch über ein Jahrzehnt nach dem Bandende nichts von seinem, äh, Charme verloren hat.

Sie verrückten die Grenzen von Hardcore unwiderrufbar. Und zerbrachen am Ende an ihren eigenen, radikal antikapitalistischen Wertvorstellungen. Wenn jede Form des (künstlerischen) Ausdrucks käuflich und billig ist, wie soll man dann noch als Künstler ernst genommen werden?, so der Tenor. Dennis Lyxzén sorgte mit The (International) Noise Conspiracy und The Lost Patrol Band aka Invasionen in den nächsten Jahren für Furore, andere, weniger beachtete Nebenprojekte entstanden.

Jetzt hat Epitaph, das amerikanische Label von Bad-Religion-Gitarrist Brett Gurewitz, eine Seite namens „Refused Official“ aufgeschaltet, die nicht mehr verrät, als dass da bald was käme. Sofort schiessen die wildesten Spekulationen ins Kraut und der Fan kriegt feuchte Hände. Haben sich Lyxzén, Sandström, Steen und Brännström es nochmal überlegt mit der Kunst und der Käuflichkeit?

Aber ganz ehrlich mal? Wer möchte 2010 noch ein neues Album von Refused? So etwas wie „The Shape of Punk to come“ ist nicht zweimal möglich. Schon gar nicht nach so langer Zeit. Aber soweit kommt es wohl auch gar nicht. Hier und da ist von Verpflichtungen gegenüber Epitaph die Rede, denen die Schweden nachkommen müssen. Und die Band hat scheinbar hier und da schon selbst angekündigt, dass da noch ein Livealbum ausstünde.

So könnte es eine simple Konzertaufnahme werden – und damit machen sich Refused ganz sicher Ehre.

6 Reaktionen

  1. Tweets that mention » Refused: Return of the fucking Undead? | 78s - Das Magazin für bessere Musik -- Topsy.com
  1. #1 jdw

    11:12 Uhr, 30.3.2010, Link

    auf ein live-album kann ich verzichten, eine reunion-tour würde ich aber schätzen. hab refused zwar 2mal live gesehen, konnte sie aber damals noch nicht richtig schätzen. kein wunder, bei der ersten begegnung waren sie support von millencolin, beim zweiten mal mit liberator, no fun at all und the hives unterwegs und beide male war ich nicht wegen refused da. fand sie zwar beeindruckend, aber irgendwie zu chaotisch und vor allem nervte der sänger mit dem langen gelabber zwischen den songs… „the shape of punk to come“ lernte ich dann erst nach dem split richtig kennen und schätzen…

    der film „refused are fucking dead“ gibt übrigens einen spannende und sehr gut gemachten einblick in die psyche der band, v.a. in die letzten monate. zeigt auch, dass die band in erster linie an menschlichen problemen scheiterte, weniger an ideologischen oder künstlerischen.

  2. #2 jdw

    11:34 Uhr, 30.3.2010, Link

    die gerüchteküche geht derzeit übrigens von einer simplen wiederveröffentlichung von „TSOPTC“ aus…
    http://www.heavyblogisheavy.com/2010/03/29/refused-are-still-fucking-dead/

  3. #3 Xaver Zimmermann

    12:45 Uhr, 30.3.2010, Link

    hui, das waren zeiten, da war ich auch. an lange predigten mag ich mich aber nur bei der noise conspiracy erinnern.

  4. #4 klangverhältnisse

    13:25 Uhr, 30.3.2010, Link

    Ja ja, so ist das: fragwürdige Leitmedien schreiben irgend einen Scheiß (in diesem Fall der NME: http://www.nme.com/news/various-artists/50408) und die Blogsphäre wiederkäut den Mist ungeniert (in diesem Fall diverse Musik-Webzines und -Blogs). Warum fragt eigentlich niemand nach? Warum wird immer nur blind abgeschrieben?

    Nachgefragt hat Travis Keller von Buddyhead – und folgende Antwort von Dennis Lyxzén höchst persönlich erhalten: “No, we are not reforming. Me and David are going on tour next week with our new Hardcore band Ac4 – sleeping on kids floors and playing doordeals, that seems to be more in line with what we deserve… haha“ (vgl.: March 29, 2010: http://www.buddyhead.com/refused-are-not-reforming-despite-what-nme-says-members-have-new-band/).

    Soviel also dazu. Nun, offensichtlich wissen Sie im Hause Epitaph, wie man die Konsumenten verrückt macht und Hypes kreiert. Die wollen halt auch nur Geld verdienen…

    Achso: das ominöse „Live-Album“ gibts übrigens auch schon. Es heißt „Live Umea 1997“ und ist zwar nur ein Bootleg, aber trotzdem existent.

  5. #5 Dale C.

    15:09 Uhr, 30.3.2010, Link

    BITTE KEINE REUNION!!!! danke.

    ich war damals in der remise auch dabei und verliess den laden (wie ein grossteil der leute übrigens) nach ein paar liedern. es war mir einfach zu anstrengend, den typen zuzuhören.

    die oben genannte platte ist allerdings ausgezeichnet. da gibts nichts zu rütteln.

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