Song des Tages: Johnny Cash – Ain’t No Grave
Von Marco Durrer | 10. Februar 2010 | 4 Kommentare
Mit dem ebenso famosen wie düsteren Titelsong zum baldigen Abschluss seines Lebenswerks sendet Johnny Cash einen ersten letzten Gruss aus der irdenen Hall of Fame.
Produzent Rick Rubin, der der Country-Legende Mitte der 90er zum Comeback verholfen hatte, sorgt mit dem sechsten und endgültig letzten Teil der American Recordings dafür, dass Cash auch sieben Jahre nach seinem Tod klingt, als habe ihn sein Grab nicht halten können.
Die Aufnahmen waren geprägt vom eigenen krankheitsbedingten Leiden, aber setzten – nach dem Ableben seiner Frau June – letzte Kraftreserven frei. Mit Unterstützung der Avett Brothers wird Cashs Interpretation des Traditionals von Brother Claude Ely zum Sinnbild des durch Glauben gewonnenen Kampfes gegen die Angst vor dem letzten Herzschlag.
Zu hören ist die angeschlagene, aber überzeugte Stimme eines Mannes, der dem nahenden Tod mit nötigem Respekt, aber gelassener Akzeptanz entgegen sieht. Ein Mann im Bewusstsein, dass der gebrechliche Körper zwar von der Grube verschluckt, aber die geplagte Seele himmlische Ruhe finden wird. Dennoch, so düster hat man selbst den ‚Man in Black‘ noch selten gehört.
„American Recordings VI: Ain’t No Grave“ erscheint am 26. Februar – es wäre Cashs 78. Geburtstag. Eine letzte Ehrerweisung auf 78s wird zu gegebener Zeit folgen.
4 Reaktionen
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17:26 Uhr, 11.2.2010, Link
Es ist wahr, wenn er sagt, kein Grab könne ihn halten, selbst in dieser Welt nicht. Sein Körper mag von Würmern zerfressen werden, doch seine Musik lebt weiter. Johnny Cash forever!
18:03 Uhr, 13.2.2010, Link
Sehr schön ist das. Herzlichen Dank!
13:47 Uhr, 23.7.2011, Link
Hallo Marco,
habe den Song gestern erst gehört. Er ist einfach wunderbar. I love this Man in Black like I never love´t before.
Danke auch für deinen Artikel vom Feb. 2011.
Junkers