Song des Tages: OM – Meditation is the Practice of Death
Von Nina Wyss | 15. Januar 2010 | 0 Kommentare
OM pfeifen auf ihrem vierten Studioalbum „God is Good“ auf die Enthaltsamkeit und geben sich der groovigen Meditation hin.
Bassist und Sänger Al Cisneros und Drummer Chris Hakius haben zusammen zwei Drittel der legendären Doom Metal Band Sleep ausgemacht und nach deren Auflösung im Jahr 2004 OM gegründet. Dementsprechend gross war die Skepsis in der Szene als Hakius Anfang 2008 beschlossen hat, die Band zu verlassen und vom Grails-Drummer Emil Amos ersetzt wurde. Mit dem letztjährigen Album „God is Good“, das Steve Albini produziert hat, legen Cisneros und Amos nun ein erstes Zeugnis gemeinsamen Schaffens ab.
Und siehe da, Amos überzeugt. Er geht die Drums auf „God is Good“ etwas aktiver an als sein Vorgänger und die für OM typischen repetitiven Riffs profitieren von seiner akzentuierten Spielart. Trotzdem ist die aktuelle Platte deutlich ruhiger ausgefallen und die mystisch-religiösen Texte heben die Songs auf neue spirituelle Höhen. Was den Einsatz an zusätzlichen Instrumenten betrifft, geben sich OM auf „God is Good“ weniger enthaltsam und so kommt der Sound im Vergleich mit den Vorgänger-Alben voller und runder daher.
Deutlich hörbar ist dies im Song „Meditation is the Practice of Death“, in dem neben Bass und Schlagzeug auch Querflöte und die sitar-ähnliche Tambura ihren Auftritt haben und dem Song eine indische Note verleihen. Puristen mögen OM eine Abkehr von der heiligen Zweifaltigkeit vorwerfen, den aufgeschlossenen Musikliebhaber aber entheben die beschwörerischen Mantras, die sich aus dem Zusammenspiel der Instrumente ergeben, in groovige Sphären. Und tatsächlich, so brilliant wie hier hat sich seit „California Dreaming“ keine Querflöte mehr in Szene gesetzt.
„God is Good“ ist im letzen September auf Drag City erschienen.
OM – Meditation is the Practice of Death
[audio:http://www.ravensingstheblues.com/mp3/Meditation_is_the_Practice_of_Death.mp3]
(via RSTB)
OM bringen ihre hypnotische Kunde gegenwärtig in Europa und mit einem Auftritt in Lausanne auch in der Schweiz unters Volk. Alle Konzerte im „näheren“ Umland:
25. Jan. Club Schocken, Stuttgart
26. Jan. Le Romandie, Lausanne
27. Jan. Magnolia, Milan
28. Jan. Init Club, Rome
29. Jan. Bronson, Ravenna
30. Jan. Interzona, Verona
01. Feb. Arena, Vienna
02. Feb. Matrix, Prague
03. Feb. Club Transmediale, Berlin
04. Feb. Fzw, Dortmund
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