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Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra: Einsame Spitze

Von    |   5. Januar 2010   |   0 Kommentare

„Kollaps Tradixionales“ heisst das sechste Album der kanadischen Band um Efrim Menuck und steht sinnbildlich für die Entwicklung der Gruppe, die absichtlich immer wieder an ihren Grundfesten rüttelt um sich treu zu bleiben.

Einem Felsen gleich trotzt Silver Mt. Zion den Gezeiten, wird unverrückbar umspült von zehn Jahren Bandgeschichte, die den Trupp um Efrim Menuck und den Bandnamen immer wieder zerpflückt und neu arrangiert. Ganze vier Mitglieder musste die Band gegenüber dem Line-Up zum Vorgängeralbum „13 Blues for Thirteen Moons“ lassen und so steht Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra im Jahr 2010 wieder ohne Tra-La-La Band da.

„Dave becomes the new drummer, and Efrim is the lonely guitar“ verkündet die Band-Biografie auf der Label-Seite von Constellation. Und genauso steht Menuck nun da, mutterseelenallein auf dem kargen, unwirtlichen Track, den die Band auf ihrer Webseite als Stream bereitstellt. Sich in Wehklage aufzehrend peitscht die Gitarre über die endlose Ebene, spielt uns das Lied vom Tod, nur dass die Einsamkeit hier viel länger und schlimmer weh tut als der Tod, der immerhin mit dem Versprechen der Erlösung aufwarten kann.

Auch auf das bandübergreifende kommunenhafte Einstimmen in den Gesang kann Menuck im Song „Kollaps Tradicional (Bury 3 Dynamos)“ nicht zählen, verlassen kämpft er sich durch die Strophen und singt gegen seine eigene Stimme an, die ihm aus dem Nichts reflektiert hart ins Gesicht zurückschlägt.

Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra pflanzen mit „Kollaps Tradicional (Bury 3 Dynamos)“ einen intensiven, massiven Song hin, der sich bis zum Release des Albums am 8. Februar nicht vom Fleck rührt und durch seine Präsenz erahnen lässt, dass „Kollaps Tradixionales“ einsame Spitze sein wird.

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