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Die 10 besten Songs der 00er Jahre

Von    |   21. Dezember 2009   |   2 Kommentare

Die 78s-Redaktion blickt auf die auslaufende Dekade zurück und präsentiert ihre besten Songs der 00er Jahre. Heute von Autorin Nina Wyss.

10x10: Die besten Songs der 00er Jahre

Nick Cave & The Bad Seeds – Hallelujah (2001, No More Shall We Part)

Nick Cave & The Bad Seeds_No More Shall We PartCave beschreibt einen seelischen Zustand zwischen Genie und Wahnsinn, Sehnsucht und Versuchung und hüllt diese Stimmung in eine zarte Geschichte, von der man sich wünscht, dass man sie in entsprechender Ausführlichkeit und Gefühlstiefe einmal im Leben so erzählt bekommt als Antwort auf die Frage: „Und, was treibst du so?“

Neil Young & Crazy Horse – Double E* (2003, Greendale)

Neil Young & Crazy Horse_GreendaleMit näselnder Stimme und fieseligen Gitarren zeichnet Young das Leben im fiktiven Dörfchen Greendale nach, in dem ganz unaufgeregt der Blues stampft. Dabei präsentiert sich Greendale so ramponiert und roh, dass man sich in der Honky-Tonk-Kneipe „Double E“ nur zu gern ein, zwei Gläschen Moonshine hinter die Binde kippen möchte.
(*nur in einer Live-Version verfügbar)

Lilium – Whitewashed (2003, Short Stories)

Lilium_Short Stories„Whitewashed“ sieht die Mitglieder der Band 16 Horsepower unter anderem Namen vereint. Dezent von Piano und Cello getragen begründen die prophetischen Worte von David Eugene Edwards einen Song, der dem Zuhörer in seiner Zerbrechlichkeit so schwer auf den Schultern lastet, dass er ihm die Luft zum Atmen nimmt.

Midlake – Roscoe (2006, The Trials of Van Occupanther)
[audio:http://rawkblog.net/mp3/100-81/01%20-%20Roscoe.mp3]
Midlake_The Trials of Van OccupantherEin Song, der nach ehrlichem Handwerk riecht, nach frischer Erde und Zedernholz. Midlake besingen die Sehnsucht nach einer Rückbesinnung auf die einfachen Werte des Lebens und führen uns einen Ort, an dem das Herz Wurzeln schlägt und alsbald tröstende Früchte trägt, die die innere Leere mit einem Gefühl von Heimat zu füllen wissen.

Emperor Machine – Roller Daddy (2006, Vertical Tones & Horizontal Tones)

Emperor Machine_Vertical Tone & Horizontal NoiseEin Song, der sich alle paar Takte eine Maske vom Gesicht reisst, das Outfit wechselt und in eine neue Rolle schlüpft. „Roller Daddy“ ist dynamisch, zielstrebig, wandelbar und geht von einer Tätigkeit zur anderen über ohne Zeit zu verlieren. Ein durchwegs anerkanntes, vollwertiges Mitglied der modernen Gesellschaft also.

Arbouretum – Signposts and Instruments (2007, Rites of Uncovering)
[audio:http://fakepennycomics.com/blog/AARRB_SignpostsAndInstruments.mp3]
Arbouretum_Rites of UncoveringMassiv verzerrt schlagen Saiten tief hängende Töne an, die so schwer wiegen, dass sich der Song unter ihrer Last verschleppt. Auf Vintage getrimmt dröhnt es aus den Boxen und doch gibt sich die Musik so sanft, dass man sich reinlegen kann, sie am eigenen Leib erfährt auf einer Gedankenreise in die Fänge der Illusion.

Begushkin – Nightly Things (2007, Nightly Things)

Begushkin_Nightly ThingsAus feinsten Folk-Roots werden orientalisch anmutende Ornamente gestrickt, die die Unsittlichkeiten einer leidenschaftlichen Nacht nur spärlich bedecken. „I make a mess when I’m inside of you“ singt Dan Smith, man windet sich zwischen den Laken, die Schamesröte im Gesicht und gewiss, man lässt sich nicht zweimal bitten.

Liars – Sailing To Byzantium (2007, Liars)

Liars_LiarsEin Ocean of Sound, der einen trippig und mellow umspült. Ein beiläufig hingeworfenes Schlagzeug-Solo und psychedelische Moog-Turbulenzen wiegeln das Meer für einen Moment auf, doch kaum setzt der Falsett-Gesang wieder ein, treibt man auf dem Rücken weiter durch einen Song, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt.

Castanets – Shadow Valley (2008, City of Refuge)
[audio:http://thefader.cachefly.net/shadowvalley.mp3]
Castanets_City of RefugeDie flimmernde Hitze verwandelt die Strassen in silberne Spiegel. Die Erde ist brüchig und rauh in „Shadow Valley“, nur ganz vereinzelt ducken sich widerspenstig spindeldürre Gitarrentriebe unter der Sonne. „Shadow Valley“ ist nach den Menschen benannt, die hier leben, von denen jeder einen Schatten in der Seele trägt.

Timber Timbre – Trouble Comes Knocking (2009, Timber Timbre)
[audio:http://mineorecords.com/mp3/timbre-tro.mp3]
Timber Timbre_Timber TimbreAuf knarrenden Dielen wiegt ein Schaukelstuhl – vor und zurück, vor und zurück. Eine beruhigende Stimme kringelt sich zu einer schaurigen Mär. Klavier und Violine legen auf Zehenspitzen einen Walzer aufs Parkett, man gesellt sich dazu, nimmt tanzend das Lied in den Arm, schliesst die Augen und fühlt sich ganz unheimlich daheim.

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2 Reaktionen

  1. #1 Panama

    10:15 Uhr, 21.12.2009, Link

    Wenn schon halleluja, dann dürfte Dr. alban hier aber auch nicht fehlen.

  2. #2 betty

    10:09 Uhr, 23.12.2009, Link

    sehr sehr sehr schön frau wyss

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