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Oberhofer entzückt mit „Zufalls-Pop“

Von    |   10. November 2009   |   0 Kommentare

Oberhofer: so heissen (laut Google) nicht nur unzählige österreichische Gasthäuser, sondern auch ein ziemlich talentierter Brooklyn Boy.

oberhoferSo wie der New Yorker Stadtteil – und zugegebenermassen auch wie viele seiner Bezirksmänner und –frauen – klingt Brad Oberhofer kreativ und chaotisch. Im Gegensatz zu einigen seiner Kontrahenten aber, hat er eine Rapperkarriere hinter sich. Der junge Herr, der seine Ausbildung an der Kunstschule in Tahoma vor kurzem abgebrochen hat, scheint eben gerne und oft neue Wege prompt einzuschlagen – was sich auch in seiner Musik zu widerspiegeln scheint.

Seine noisy Lo-fi Schiene könnte man getrost auch als „Zufalls-Pop“ bezeichnen; denn oft tönen seine Songs, als hätte er in seinem bizarren Kämmerlein im grossen Apfel die Instrumente unabsichtlich zum Ertönen gebracht. Als wäre er in einer farbenfrohen Euphorie über eine Trommel gestolpert, oder auf ein Keyboard gesessen. Die Kunst des Jünglings besteht letztendlich darin, diese sympathische, teilweise arhythmische Kakophonie in wunderbar eingängige Melodien zu verwandeln. Brad zeigt hier an einem fabelhaften Beispiel, dass Dilettantismus viel mehr mit Leidenschaft, als mit Stümperhaftigkeit zu tun hat.

Obwohl sein „Away From You“ ein geheimer Bloggerhit ist, erscheint des Oberhofers Internetpräsenz eher dürftig. Trotzdem versucht der Plattenvertragslose im Eigenvertrieb seine definitiv empfehlenswerte EP unter die Leute zu bringen. Wer also ein mit so viel Herzblut hergestelltes Scheibchen haben will, schreibt dem Grossstadtkind am besten ein nettes Mail und wird auch bald ohne einen Rappen zu zahlen eine liebevoll verpackte EP in den Händen halten. Kleine Goodies aus der Schweiz nehme er angeblich im Gegenzug trotzdem gerne an…

Oberhofer – Away From You
[audio:http://www.newdust.com/audio/oberhofer_awy-frm-u.mp3]

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