Lily und die Piraten oder warum Filesharing weder gut noch böse ist
Von David Bauer | 22. September 2009 | 61 Kommentare
In England ist die Debatte um Musikpiraterie neu entgeflammt. Mittendrin: Lily Allen. Ein Klärungsversuch.
Die britische Regierung möchte ein Gesetz verabschieden, mit dem Filesharing-Wiederholungstätern der Internetzugang gekappt werden kann (Frankreich hat letzte Woche einen entsprechenden Gesetzesentwurf bereits verabschiedet). Die Tory-Opposition stemmt sich gegen dieses rigorose Gesetz.
Die öffentliche Debatte richtig angeregt hat aber Lily Allen. In einem lesenswerten Blogposting bei MySpace verurteilt sie Musikpiraterie und kritisiert in scharfen Worten diejenigen Künstler, die Filesharing verteidigen. „Wenn wir Filesharing nicht bekämpfen, wird die britische Musik Schaden nehmen“, schreibt sie.
Innert kürzester Zeit ist es Allen gelungen, weitere prominente Vertreter der britischen Musikszene hinter sich zu scharen, darunter Elton John, James Blunt, Bat For Lashes, Patrick Wolf und Gary Barlow von Take That. Andere wie Matt Bellamy von Muse oder der Songschreiber Guy Chambers nehmen Allens Anstoss trotz abweichender Meinung zum Anlass, die Debatte weiter voran zu treiben. Ihre Statements sind auf dem von Allen eingerichteten Blog „It’s Not Alright“ nachzulesen.
Die Debatte, die nun in England geführt wird, ist wichtig und betrifft nicht nur England. Entsprechende Gesetze sind auch ausserhalb von England und Frankreich in Planung. Es kann nur von Vorteil sein, wenn möglichst viele Akteure sich selber einmischen und die Diskussion nicht der Politik überlassen. Was vorerst nichts daran ändert, dass die Fronten ziemlich verhärtet sind und es sich beide Seiten zu einfach machen.
An die Piraterie-Apologenten: Filesharing ist illegal. Und das ist richtig. Zwar gibt es gute Gründe für Musiker und Labels, Musik gratis in Umlauf zu bringen (die Crack-Dealer-Methode: Lass sie gratis probieren und verkaufe dann, wenn sie nicht mehr ohne können). Aber es ist an den Musikern als Rechteinhabern, zu entscheiden, was sie wie und wann in Umlauf bringen. Es ist nicht an den Konsumenten, für die Musiker zu entscheiden, dass es doch das beste sei, wenn ihre Musik für jedermann frei verfügbar ist.
An die Piraterie-Paranoiker: Filesharing ist eine Tatsache. Wer es rigoros mit quasi-totalitären Verboten und Massnahmen unterbinden will, verkennt die Dynamik des Internets. Filesharing ist nicht entstanden, weil die Internet-Generation so sehr von krimineller Energie erfüllt ist. Filesharing ist entstanden, weil die Musikindustrie es verpasst hat, rechtzeitig echte Alternativen zu schaffen. Mit Verboten ist der Hydra Filesharing nicht beizukommen, was wirkt sind positive Anreize.
In einem Interview hat der schwedische CEO des Streamingdienstes Spotify letzte Woche erklärt, dass 80 Prozent der Nutzer von Spotify angeben, sie hätten das Filesharing aufgegeben (gleichzeitig generiert Spotify in Schweden für die Musikindustrie bereits über ein Drittel aller Einnahmen aus digitaler Musik). Warum? Weil der Dienst das Bedürfnis vieler Musiknutzer nach erschwinglicher und legaler Musik befriedigt (genauso wie dies iTunes zuvor gemacht hat). Der Schlüssel zum Erfolg von Spotify ist das Freemium-Modell (das Gerd Leonhard als einer der Eckpfeiler einer zukunftsorientierten Musikindustrie bezeichnet): Der Basisdienst ist für den Nutzer kostenlos, die Werbeindustrie bezahlt für ihn. Wer Musik ohne Werbung will, löst ein (bezahlbares) Abo.
Was die Musikindustrie vom Beispiel Spotify lernen sollte: Filesharing lässt sich nicht verbieten oder unterbinden – aber mit den richtigen Angeboten kann es überflüssig gemacht werden.
61 Reaktionen
- Tweets that mention » Lily und die Piraten oder warum Filesharing weder gut noch böse ist | 78s - Das Magazin für bessere Musik -- Topsy.com
- » Erlend Øye: “Filesharing ist nicht cool” | 78s - Das Magazin für bessere Musik
- » Filesharing: Lily Allen bezirzt die Musikergewerkschaft | 78s - Das Magazin für bessere Musik
- » 11 Dinge, die das Musikgeschäft in den 00er Jahren geprägt haben | 78s - Das Magazin für bessere Musik
78s wird seit Juni 2015 nicht mehr redaktionell betreut. Die Kommentarfunktion ist deswegen deaktiviert.
09:21 Uhr, 22.9.2009, Link
Sorry, das ist Quatsch. Nur weil etwas kaum wegzubringen ist, ist es nicht wertneutral. Filesharing IST böse. Und jeder, der es macht, weiss das und sollte auch dazu stehen. Ich tu das jedenfalls.
Spotify my ass: Das funktioniert genau deshalb nicht, weil nicht genug Leute bereit sind, dafür zu zahlen. Denn Musik – wenn sie funktionieren soll für die Künstler und Anbieter eines Service – kostet nun mal. Siehe hier:
http://www.hypebot.com/hypebot/2009/09/just-9-willing-to-pay-for-spotify.html
09:57 Uhr, 22.9.2009, Link
In Deutschland ist ja Spotify blockiert. Geht’s in der Schweiz?
Finde die Idee auch sehr spannend (und praxisnäher als last.fm, das immer noch zu viele Klicks braucht, bis Musik spielt) und würds so gern testen :(
10:00 Uhr, 22.9.2009, Link
Wenn du meinen Text genauer liest, siehst du, dass ich schreibe: „Filesharing ist illegal. Und das ist richtig.“ Ich behaupte nicht, Filesharing sei wertneutral, sondern plädiere für eine Diskussion, die wegkommt von den ideologisch überladenen Polen. Persönlich verzichte ich auf Filesharing, erstens, weil ich es falsch finde, und zweitens, weil ich bessere Alternativen habe.
Wenn du sagst, Spotify funktioniere nicht, dann verstehst du das Freemium-Modell nicht.
10:10 Uhr, 22.9.2009, Link
@Tom
Nein, in der Schweiz geht es auch nicht.
13:03 Uhr, 22.9.2009, Link
@all
was ich echt schrecklich finde ist immer dieses „selber schuld, ihr habts verschlafen darum ist es jetzt halt so“. natürlich ist das fakt, aber selbst nach mehr als 10 jahren höre ich darin vielmehr schadenfreude als den willen und antrieb für alle parteien endlich eine solide, wettbewerbsfähige basis für die zukunft zu schaffen. die „feels like free u. freemium abo“ zahlungsmodelle sind für den moment und insbesondere für all die „too big to fail firmen“ sicher keine schlechte lösung. die porno branche funktioniert offenbar schon lange nach diesem model (wenn du mehr als ??minuten sehen willst bezahlst du). andersrum betrachtet finde ich es traurig wenn z.b. nokia mit ihrem „comes with music“ angebot dem konsumenten 5 mio songs aus dem repetoire von 4 majors vor die füsse knallt und dieses einkaufsvergnügen noch attraktiv findet. ich stell mir die vorgänge im internet immer wie im realen leben vor. filesharing ist wie damals cds ausleihen und cds brennen. platte ausleihen u. auf kassette überspielen und weitergeben etc. bei diesen vorgängen gab es einzig den „qualitäts unterschied“ und das es nicht offiziell dir gehörte. das führte evt. zum kauf. jetzt bei den downloads fällt der besitz mehr od weniger weg, was bleibt oder eben nicht ist das thema qualität. angefangen beim „einkaufsbummel sprich gang durchs internet“ bis hin zu dem was dir angeboten wird und was du dir anhörst. man stellt sich daher freemium mal im realen leben vor. wollen sie einen einkaufsbummel mit od. ohne werbung? mit werbung bezahlen sie nichts, ohne werbung bezahlen sie. sie bezahlen dafür das man sie beim einkaufen in ruhe lässt? wow. für lebensqualität, etwas das eigentlich schon immer da war, kostenlos dazu, bezahlt man heute. willst du die umwelt verdrecken bezahlst du weniger, willst du was umweltverträgliches musst du tief in die tasche greifen. diese abläufe müssen verändert werden und das beginnt beim konsumenten und seinem sinn für wertschätzung. wir sollten uns zuerst vor augen führen und fragen: welches dieser einkaufsverhalten uns und der umwelt schadet und welches weniger? wollen wir mehr nur weils weniger kostet?oder weniger besitz dafür mehr (lebens-)qualität? der musikmarkt geht wie die anderen märkte vor. egal ob mode oder lebensmittel. quantität geht vor qualität. seit musik als file online ist, schiesst es (copypaste-) bands wie unkraut aus dem boden. unkraut wächst schnell u. viel und verdrängt das nahrhafte. d.h. die demokratisierung hat gleichzeitig zu einer amateurisierung geführt (den satz hab ich im übrigen von filewile ;-) darum spricht leonard nun auch von filtering, was m.e. künftig sicher eine bedeutungsvolle nische sein wird. willst du scheisse hören kommst du günstig od fast gratis weg, willst du qualität bezahlst du entsprechend. das massenproduktion die qualität mindert ist kein geheimnis mehr. auch das diese marktabläufe unser ökosystem etc. kaputt machen. die frage ist also für was der mensch sich entscheidet und auf was er mehr wert legt?! nicht zuletzt wie lange der markt noch an diesem (mehr für wenig) model festhalten will? d.h. nicht nur die musikbranche muss umdenken…alle müssen das. das freemium model wird daher auf dauer nicht die lösung sein. darüber hinaus spricht leonard u.a. von kontrolle abgeben dabei entsteht durch die komplexität verursacht durch den online musikhandel weniger vertrauen sondern noch vielmehr kontrolle als vorher…und da muss ich sagen wars früher schon netter, egal wo du deine cd oder platte auf dieser welt gekauft hast, du konntest das tun ohne dabei registriert zu werden.
13:33 Uhr, 22.9.2009, Link
Eines der grössten Probleme der Musik- wie auch Filmindustrie ist, dass in den Chefsesseln der Firmen, welche im kreativen Bereich agieren, stark konservative Leute sitzen.
Ein guter Buchtipp von mir zur Entwicklung der Musikindustrie: Tim Renners „Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm“.
Ich persönlich weiss nicht, was ich von der Musikindustrie in den nächsten Jahren erwarten soll. Es fühlt sich an wie eine grosse Aufbruchstimmung…nur das Ziel ist noch unbekannt.
13:35 Uhr, 22.9.2009, Link
Ebenfalls guter Buchtipp, und etwas aktueller als Tim Renner (wobei dieses Buch – leider – wenig an Aktualität eingebüsst hat): „Free“ von Chris Anderson.
13:42 Uhr, 22.9.2009, Link
Ich seh das etwas anders. Wenn du schreibst «Was die Musikindustrie vom Beispiel Spotify lernen sollte: Filesharing lässt sich nicht verbieten oder unterbinden – aber mit den richtigen Angeboten kann es überflüssig gemacht werden» – stellst du einfach eine Behauptung auf. Du stützt damit auch deinen Titel: Warum Filesharing weder gut noch böse ist (deshalb kam ich oben auf «wertneutral»). Verbieten lässt sich Filesharing ja sehr wohl.
Und klar verstehe ich Freemium. Aber wird Spotify wirklich langfristig bestehen? Hast du detaillierte Infos, wie es genau um die finanzielle Lage dieses Dienstes steht?
15:40 Uhr, 22.9.2009, Link
„Filesharing ist illegal. Und das ist richtig.“
Falsch, oder zumindest unscharf formuliert. Filesharing per se ist nicht illegal.
15:42 Uhr, 22.9.2009, Link
@dominic marcel iten
in dem buch erzählt tim renner eigentlich nur das, was mittlerweile umgesetzt wurde…ohne dabei (als nicht konservativer) gegenvorschläge zu machen oder zu sinnieren wie’s denn (anders) sein könnte wenn etc. etc. er war mit diesem buch zwar der zeit voraus, hat aber damit nichts anderes gemacht als fakten aufzulisten die man da schon wusste. vermutlich hat tim renner dieses buch (das ich im übrigen mit genuss gelesen habe) noch mit dem denken und bewusstsein eines universal deutschland boss geschrieben. auch mit motor music (so glaube ich) steckt er in den fängen des marktes u. der technologie branche.
16:13 Uhr, 22.9.2009, Link
@Gabriel
Glaubst du wirklich, dass es Filesharing noch gäbe, wenn es mit Veboten zum Verschwinden gebracht werden könnte? Es gibt genügend Leute, die dem Filesharing sofort den Stecker ziehen würden – wenn es diesen Stecker denn gäbe. Darum auch meine Behauptung. Was den Titel betrifft: Der meint nicht, dass Filesharing wertneutral ist, sondern dass Filesharing weder „per se und einfach nur gut“ noch „per se und einfach nur böse“ ist.
Natürlich habe ich keine genauen Zahlen zur finanziellen Situation von Spotify, weil die Firma nicht verpflichtet ist, solche zu veröffentlichen. Was ich aber weiss: Spotify ist derzeit gut mit Kapital ausgestattet (siehe http://www.crunchbase.com/company/spotify) und hat ausserdem alle grossen Labels als Investoren mit an Bord. Das sind schon mal gute Voraussetzungen. Es spielt aber gar keine Rolle, ob Spotify als Firma langfristig bestehen wird – worauf es ankommt ist das Konzept. Und dieses wird langfristig bestehen, da bin ich mir ziemlich sicher.
16:58 Uhr, 22.9.2009, Link
@Marcel Weiss
Kannst du das ausführen?
17:04 Uhr, 22.9.2009, Link
Liebe heulende Majors und kleine Fische auf dem trockenen:
Klammert euch weiter an den finanziellen Aspekt der Musik und das Filesharing wird nie aufhören. Niemals nicht.
Verkaufsnoobs!
DRM, Kopierschutz, 18,99€-Nice-Price, Verbrecherstigmatisierung!?
Btw: Eine schrott Platte, bleibt Schrott. Eine schrott Platte wird man verschenken, versenken oder schwarz einrahmen. Eine Schrott Platte wird auf der Hutablage schmoren und so eine scheiss Platte, natürlich, die wird auch gebrannt und von anderen für scheisse befunden. Und ganz überraschender Weise wird so ein Ding nicht zweimal gekauft weil es so toll ist und „hey mein Freund, du es unbedingt haben musst!“.
Ansonsten bin ich natürlich total gegen Filesharing.
17:16 Uhr, 22.9.2009, Link
@David Bauer
Filesharing ist in erster Linie erstmal nur ein Tool. Wenn ich Linux-Distributionen, entsprechend lizenzierte CC-Musik oder Inhalte, die in der Public Domain sind, fileshare, dann ist das nicht illegal.
Das jeweilige Verwertungsrecht auf die so verteilten Inhalte erst entscheidet, ob ihre Verteilung über Filesharing illegal oder legal ist.
18:54 Uhr, 22.9.2009, Link
@Marcel Weiss
Natürlich hast du recht. Korrekt müsste es heissen: Filesharing von urheberrechtlich geschütztem Material ist illegal. An der Argumentation ändert das aber nichts. Denn wir beide wissen, dass die überwiegende Mehrheit dessen, was via Filesharing geteilt wird, urheberrechtlich geschützt ist und zwar mit dem konventionellen Copyright.
19:25 Uhr, 22.9.2009, Link
Es ändert imo so ziemlich alles. Eine so unsaubere Argumentation ist genau der Grund, warum der gesellschaftliche Diskurs um diese Dinge ins Leere läuft, weil es suggeriert, das Stilllegen der Börsen würde das Problem lösen. Was natürlich falsch ist.
Und die folgende Argumentation ist genauso wenig sinnstiftend:
„Denn wir beide wissen, dass die überwiegende Mehrheit dessen, was via Filesharing geteilt wird, urheberrechtlich geschützt ist und zwar mit dem konventionellen Copyright.“
Das berechtigt, die gesamte Kulturtechnik zu illegalisieren oder sie zumindest zu diffamieren? Wo ziehst Du die Grenze? Wenn 80% der Nutzung illegal ist? 70? 50? Das ist nichts weiter als Willkür. Man kann auch urheberrechtlich geschütztes Material gezielt über Googlesuchen beziehen. Und P2P-Traffic macht einen Großteil des gesamten Webtraffics aus. Man könnte also auch argumentieren, dass das Internet mehrheitlich für illegale Tätigkeiten genutzt wird. Na gute Nacht.. am besten alles abschalten.
Wenn Du die Probleme und Veränderungen verstehen willst, musst Du anfangen, zu differenzieren. Rumgornysieren führt nicht zu Erkenntnissen. :)
19:40 Uhr, 22.9.2009, Link
Die Differenzierung geschieht durch den Kontext. Es sollte aus meinem Text hervorgehen, dass er sich mit dem illegalen Teil des Filesharings beschäftigt, der, wie ich schon sagte, den Grossteil des Filesharings ausmacht. Ich schreibe explizit: „Zwar gibt es gute Gründe für Musiker und Labels, Musik gratis in Umlauf zu bringen. Aber es ist an den Musikern als Rechteinhabern, zu entscheiden, was sie wie und wann in Umlauf bringen.“ Selbstverständlich ist legales Filesharing nicht Gegenstand der Debatte und es ist eine Unterstellung, dass ich eine „gesamte Kulturtechnik illegalisiere“.
Mein Fazit ist ja ein dezidiert anderes, nämlich: „Filesharing lässt sich nicht verbieten oder unterbinden – aber mit den richtigen Angeboten kann es überflüssig gemacht werden.“
Mir scheint, du machst selber den Fehler, den du mir unterstellst. Du verwendest die grundsätzliche Legalität der „Kulturtechnik“ Filesharing, um illegale Anwendungen derselben zu bagatellisieren.
20:30 Uhr, 22.9.2009, Link
Ich finde nicht, dass man die klare Ansage „Filesharing ist illegal. Und das ist richtig.“ mit dem Kontext relativieren kann, dass Du nur Filesharing urheberrechtlich geschützten Materials meinst. Schreibe hin, was Du meinst.
Die Nichtunterscheidung, die ja auch von der Tonträgerindustrie so immer wieder penetriert wird, führt eben zu falscher Wahrnehmung und falschen Lösungsansätzen.
Aber lassen wir es hier dabei bewenden. :)
Ich schreibe gerade ein paar Artikel zur Lage der Musikbranche für netzwertig. Da werde ich ein paar Dinge mehr ansprechen.
cheers
20:41 Uhr, 22.9.2009, Link
Weil du eine Sache expressis verbis lesen willst und nicht aus dem Kontext ziehen kannst, beendest du die Diskussion gleich wieder? Nun denn, lass uns wissen, wenn deine Artikel online sind.
21:15 Uhr, 22.9.2009, Link
Nein, weil ich glaube, dass wir uns hier verrennnen und auf keinen gemeinsamen Nenner kommen werden.
21:29 Uhr, 22.9.2009, Link
Müssen wir ja nicht. Aber ich würde gerne mal deine Argumente hören. Bislang hast du ja nur den Mangel an Differenzierung beklagt, die ich dir inzwischen nachgeliefert habe.
23:34 Uhr, 22.9.2009, Link
Diese Diskussion animiert mich zu einem kleinen Essay…mal schauen wohin es mich führt.
00:34 Uhr, 23.9.2009, Link
lily allen macht ja auch keine konkreten vorschläge, ausser dass man gesetze dagegen einführen soll.
diese diskussion wird in 10 jahren noch genau gleich geführt wie heute, weil keiner eine gescheite lösung hat, die all den individuallisten passt.
und ich bleibe bei meiner alten theorie: verbiete und verunmögliche alle möglichkeiten musik zu kopieren, und es wird nur unwesentlich mehr musik gekauft.
10:49 Uhr, 23.9.2009, Link
Sorry für folgende Unterbrechung der Debatte:
Ihr 78s-ler habt Spotify dem Anschein nach schon ausprobiert, sagt aber, es geht in der Schweiz noch nicht.
Ich hab schon an diversen Orten gelesen, dass bloss die Gratis-Version nicht in allen Ländern funktionieren würde. Auf der Spotify Seite kann man aber als Schweizer auch keinen Premium Account erstellen (und ich würde SOFORT bezahlen).
War das mal anders? Hattet ihr spezielle invites? Darf ich auch?
Irgendwelche tipps?
11:06 Uhr, 23.9.2009, Link
@Stefan, ich hatte als Journalist (bei 78s und SonntagsZeitung) das Privileg, von Spotify einen speziellen Account zu erhalten, mit dem ich den Dienst aus der Schweiz testen kann. Für „Normalsterbliche“ gibt es derzeit keine Möglichkeit, Spotify zu nutzen, auch mit einer Einladung nicht. Es hilft nur warten.
11:33 Uhr, 23.9.2009, Link
diese diskussion erinnert mich an die über den unterschied zwischen steuerbetrug und steuerhinterziehung. klare absicht vs. unwissen. wie hat sich die welt bei diesem thema geeinigt? in dem nicht mehr differenziert wird. steuerhinterziehung ist betrug punkt egal ob es aus absicht geschehen ist od. aus reinem unwissen oder unachtsamkeit. die abschreckung erfolgt durch neue gesetze, strafen, hohe bussen etc., massnahmen welche die leute entweder wachsamer oder noch dreister machen. es gibt die sorte menschen, die einen sinn hinter dem zahlen von steuern sehen, andere sehen ihn nicht. diese leute dafür zu sensibilisieren ist keine einfache aber eine lohnende sache. wie mit steuergelder umgegangen u. eingesetzt wird, erhöht oder mindert natürlich dieses verständnis. die parallele zum filesharing sehe ich darin, dass all diejenige, die ein starkes interesse an musik haben, auch den sinn hinter der wertschätzung sehen. ich bin überzeugt das viele musikfans ihr geld nachwievor gerne für musik ausgeben (auch für filme oder games – weil sie drauf stehn u. ohne nicht sein können) und gerade weil sie musikfan sind, werden sie auch filesharing betreiben ohne sich dabei schuldig zu fühlen. das filesharing von urheberrechtlich geschützter musik wird es auch solange geben wie es die technologie ermöglicht und es von den majors als illegal erklärt wird. aber wer sind die gewinner des filesharings? wer mit filesharing gross kohle verdient ohne es mit denen zu teilen, die den stoff zum sharing erst liefern und es damit überhaupt ermöglichen, die machen sich m.e. strafbar. pro song zahlen, musik flatrates, abo’s, indirektere einkommens-kanäle, vertrauen und das bewusstsein eines jeden musikfans scheinen im moment wohl die einzigen, brauchbaren lösungen zu sein.
12:15 Uhr, 23.9.2009, Link
Jeder, der schon mal eine Steuererklärung ausgefüllt hat, weiss, dass man schnell mal zwei Zahlen verdreht hat. Aber unwissentlich das neue Muse-Album aus dem Netz gesaugt? Hm…
12:53 Uhr, 23.9.2009, Link
@david bauer
ursache – wirkung :) natürlich, aber wie kommt das neue muse album in erster linie überhaupt ins netz? was oder wer ermöglicht es, dass das album für jeden internet user x-beliebig downloadbar macht? und wenn das album dann schon mal im netz ist, wo steht für die 14jährige rotznase klar u. verständlich geschrieben das er/sie durch das clicken von „download“ man gerade im begriff ist was illegales zu tun? der 30 od 40 jährige ehem. cd käufer weisst das schon, aber was ist mit den „digital natives“? wer von den internet usern nimmt sich die zeit, vor dem akzeptieren die AGB’s sorfältig durchzulesen? wenn mir ein link, mit einem album zum download geschickt wird, wie sehr interessiert es mich oder mache ich mir die bemühe vorerst abzuklären, ob das album (wie radiohead es vorgemacht hat) jetzt legal oder illegal im netz steht…etc.? gelegenheit macht diebe. oder ab vom thema: gelegenheit macht liebe…wieviele hatten schon ungeschützten sex weil es a) eh schöner ist b) beide grad sooo scharf waren u. alles irgendwie grad so schnell ging? wissen und wissen umsetzen sind immer zweierlei!
14:38 Uhr, 23.9.2009, Link
also ich find lily allen scharf
15:03 Uhr, 23.9.2009, Link
das ist mal ein wort.
16:32 Uhr, 23.9.2009, Link
also ich hab nix gegen spotify aber ich hab was dagegen wenn meine musik direkt an werbung von multinationalen konzernen geknüpft ist und nicht mehr primär von den „fäns“ „geleitet“ wird. kann es nicht dazu führen, dass diese „werbekunden“ am ende das angebot bestimmen, da sie dieses ja schlussendlich „bezahlen“ (abgesehen von den premium-accounts)?
18:11 Uhr, 23.9.2009, Link
@dani in der Tat…
http://www.youtube.com/watch?v=FLr2hEuxfR4
18:44 Uhr, 23.9.2009, Link
Wenn Lily Allen schreibt, “Wenn wir Filesharing nicht bekämpfen, wird die britische Musik Schaden nehmen” liegt sie meiner Meinung nach falsch. Es sollten Alternativen die Konkurrenzfähig (natürlich schwierig zum Angebot Gratis) sind geschaffen werden, nicht aber das „Filesharing“ _bekämpft_ werden. Das Gesetz, welches verabschiedet werden soll ist keine Lösung (es gäbe einfache Alternativen zu P2P).
(Am Rande: In der Schweiz ist Filesharing soweit legal, dass man herunterladen aber nicht heraufladen darf… )
19:54 Uhr, 23.9.2009, Link
Zur Information: Marcel Weiss, der sich in dieser Diskussion auch schon zu Wort gemeldet hat, hat nun auf netzwertig.com einen Artikel zum gleichen Thema veröffentlicht: http://netzwertig.com/2009/09/23/a2n-die-musikbranche-und-ihr-unverstaendnis-vom-wandel.
Fällt für mich ganz eindeutig in die Kategorie, die ich in meinem Artikel als Filesharing-Apologeten anspreche.
Trotzdem lesenswert.
20:10 Uhr, 23.9.2009, Link
Es ist halt auch nicht immer einfach die genauen Rechte zu kennen…
http://www.techdirt.com/articles/20090921/0527456270.shtml
23:40 Uhr, 23.9.2009, Link
Filesharing mit der Öffentlichkeit (im Gegensatz zu: mit der Freundin und dem Bruder) gegen den Willen des Rechtebesitzers ist zwar falsch (weil illegal), es ist meiner Meinung nach aber auch falsch (weil unlogisch) dass die Künstler das nicht wollen.
Lilly Allen mag also per Zufall im Prinzip recht haben, sie hat trotzdem keine Ahnung (siehe zB als sie das In Rainbows Modell als blöd bezeichnete).
Ein bisschen mehr Vision, wo es hingehen könnte mit dem Medienkonsum, bitte sehr.
02:50 Uhr, 24.9.2009, Link
also. nochmal bisschen senf. wenn david bauer schreibt, weiss sei ein apologet, hat er recht. und um genau darum gehts hier eben auch. zu dieser diskussion ist rein rechtlich nur zu sagen: 50%? 70%? das sind keine argumente. es zählt – in einem rechtsstaat – nur das gesetz. auch für leute wie herrn weiss. und das soll auch so bleiben. eine neue technologie darf nicht anlass sein, gesetze zu ändern (und auch wenn das jetzt ein cheaper vergleich ist – er stimmt nunmal doch: der perfekte cd-klau aus dem laden mittels neuster technik – der ist schlicht genau dasselbe wie ein download geschützten materials. deshalb wird auch kein gesetz geändert. punkt.).
aber darum gehts hier ja nicht nur. letztendlich ists ja vielleicht sogar egal, wie die masse ihren musikkonsum in zukunft handhaben wird (obwohl ich persönlich der meinung bin, dass die losung „people want to own their music“ am allermeisten sinn macht und immer sinn machen wird). eine bibliotheks-mitgliedschaft (auch mit dauer-zugriff) ist nicht dasselbe wie eine eigene bibliothek. für die meisten von uns materialisten. und das – so jedenfalls meine überzeugung – wird trotz netz (und was immer auch da noch kommen möge) – so bleiben.
07:49 Uhr, 24.9.2009, Link
@Gabriel
Der Vergleich mit der Bibliothek geht für mich nicht wirklich auf. Natürlich macht es einen Unterschied, ob man im Wohnzimmer eine schöne Wand voll CDs oder Vinyls hat oder ob man alles nur ausleiht. Das Wesen von Mp3s bringt aber mit sich, dass dieser Unterschied praktisch verschwindet. Ob ich bei mir in iTunes einen Song anklicke und abspiele oder ob ich dasselbe in Spotify mache, macht keinen Unterschied. Der einzige Unterschied ist: Bei Spotify habe ich die grössere Auswahl. Natürlich gibt es weiterhin die grundsätzliche Komponente, ob ich die Musik nun selber besitze oder nur Zugriff darauf erhalte, rein pragmatisch spielt das aber bei Mp3s keine Rolle, da sie keinen Wert haben, der über die Musik hinaus geht.
08:55 Uhr, 24.9.2009, Link
cory doctorow,als autor selber stark von der problematik betroffen, hat auf boingboing einen sehr cleveren kommentar dazu verfasst:
http://www.boingboing.net/2009/09/23/lily-allens-copyrigh.html
09:53 Uhr, 24.9.2009, Link
Es ist natürlich ziemlich dumm, wenn Lily Allen bei ihrem J’Accuse selber das Copyright anderer verletzt. Entscheidend ist der Schlusssatz vom Cory Doctorow (danke @thom nagy für den Hinweis): „If Ms Allen would prefer, I can stop buying and listening to her music, given that I discovered it through „piracy.“ – Doctorow sagt das wohl mit einem leicht höhnischen Unterton, aber genau so ist es. Wenn Lily Allen auf dem Copyright ihrer Stücke besteht, dann ist das ihr gutes Recht und sie nimmt damit bewusst in Kauf, dass weniger Leute ihre Musik hören (von diesen Leuten aber ein grösserer Anteil dafür bezahlt). Das kann man clever finden oder nicht. Im Falle von Doctorow würde es heissen: Er hätte Lily Allens Musik wohl nicht schätzen gelernt und sie hätte ein Album weniger verkauft. Aber es ist ihre Entscheidung (bzw. ihre und diejenige des Labels und allfälliger anderer Rechteinhaber).
Ich selber habe vor einigen Wochen für eine Band eine Distributionsstrategie entworfen und rate dazu, Songs gratis zu verbreiten und erst in einem zweiten Schritt – i.S. eines Freemium-Modells – die Monetarisierung anzustreben. Ich glaube, das ist heute der richtige Weg. Ich finde aber auch, dass das jeder Urheber selber entscheiden dürfen sollte.
10:01 Uhr, 24.9.2009, Link
Ein weiteres Modell ist ja das mit den Konzerten. Warum nicht einfach die Musik gratis abgeben, beziehungsweise abgeben lassen über Filesharing und dafür einfach viel höhere Eintrittspreise ansetzen? Meiner Meinung nach bewegt sich ja vieles schon in diese Richtung, Club-Shows kosten bis zu 60 Franken und „Labels“ wie Live Nation entstehen… Konzerte kann man eben nicht downloaden.
10:22 Uhr, 24.9.2009, Link
An Modellen fehlt es bestimmt nicht (wir haben mal einige zusammengetragen: http://www.78s.ch/2009/03/14/die-cd-ist-tot-lang-lebe-ja-was-eigentlich). In der Copyright-Frage geht es ja um etwas anderes: Darf der Konsument dem Urheber ein Modell aufzwingen? Meine Antwort: Nein, darf er nicht. Er kann seine Marktmacht nutzen, indem er Modelle ignoriert und damit eine Änderung herbeiführt. Aber nicht, indem er bestehende Modelle mit illegalen Mitteln untergräbt.
12:23 Uhr, 24.9.2009, Link
Die englische „Musikergewerkschaft“ Featured Artists Coalition wird heute Abend zusammenkommen, um eine gemeinsame Haltung in der Copyright-Frage zu beschliessen.
17:01 Uhr, 24.9.2009, Link
auch wenn es zugegebenermassen eine reduzierte und nicht sehr differenzierte aussage ist, scheint es mir, dass es bei dieser disskussion doch wieder mal nur ums geld geht: wer für file-sharing ist, möchte geld sparen und wer gegen file-sharing ist, möchte mehr daran verdienen.
die lösung des problems liegt somit nicht bei der definition wo und wann sharing erlaubt werden soll, sondern wie die musikproduzenten und musiker zu dem geld kommen das ihnen zusteht. wenn man versucht eine lösung des problems zu finden, glaube ich, dass die die disskusion sich hier nicht darum drehen sollte was legal ist und was nicht, sondern darum mit welchem system die musiker etwas an produzierter musik verdienen können. und das es eine neue oder andere einkommensquelle braucht liegt auf der hand da das filesharing auch in den nächsten 10 jahren kaum zu kontrollieren sein wird.
@aeschli ich gebe dir vollkommen recht. ich lade manchmal illegal musik runter. jedoch mache ich dies nicht anstatt mir die jeweilige cd zu kaufen. sondern nur weil ich sie gratis bekomme höre ich überhaupt erst rein. natürlich ist dies keine rechtfertigung für illegales verhalten, aber ich denke ich bin nicht die einzige die dies so handhabt, und glaube, dass ich den musikern durch dieses verhalten nicht schade. gefällt mir die musik gehe ich an ein konzert und empfehle die musik weiter, was sich positiv auf die musiker auswirkt..
09:52 Uhr, 25.9.2009, Link
da muss schon eine lösung gefunden werden….momentan steigen einfach die gagen ins unermessliche – es bezahlen dann einfach konzertbesucher die ausfälle der musiker mit sehr teuren tickets.
10:58 Uhr, 25.9.2009, Link
„The attendees agreed perpetrators should not have their internet accounts suspended, as ministers have suggested. Instead, they released a statement saying persistent offenders should have their bandwidths „squeezed“.“ — http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/8274072.stm
17:47 Uhr, 25.9.2009, Link
Die entscheidende Frage ob eine Band oder ein Musiker ganz auf die Karte Musik setzen und damit seinen Lebensunterhalt verdienen will, stellt sich gestern wie heute genau gleich. Die Chancen mit Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sind gestern wie heute genau gleich gross. Und solange Musik geschützt ist, steht der Konsument heute wie gestern vor der gleichen Wahl: Will ich Musik illegal oder legal erwerben? Klauen oder zahlen? Ist Musik ungeschützt, fliesst gratis und für jeden Verfügbar im Netz frei rum, muss man sich als Musiker ganz einfach um alternative Einnahmequellen kümmern. Einige wurden in diesem Forum genannt. Aber auch Kommunkations- und Technologie Firmen müssen ihren Beitrag dazu leisten, denn ohne (nicht physische) Inhalte sind ihre Produkte u. Angebote mehr od. weniger überflüssig. Entscheidet man sich nicht für diesen Weg, bleibt man (talentierter) Freizeit Musiker und spielt nur noch aus purer Freude an der Musik. Die Entschädigung ist der Applaus. Alle zusätzlichen Einnahmen überlässt man dem Zufall. Filesharing (bei dieser techn. Entwicklung) als eine illegale Handlung zu betrachten u. handhaben führt längerfristig nirgends hin, ausser zu mehr Anwaltskosten. Filesharing im grossen Stil findet Schwergewicht in den Alterklassen 14 – 28 statt . In diesem Alter sind die Kidz u. jungen Erwachsenen am kaufkräftigsten und scheren sich noch nicht gross um Verbote. Daher tut Filesharing der Branche so weh und darum muss sich die Branche auch anders, besser vernetzen. Was ich an der ganzen Entwicklung sehr positiv finde ist die Diskussion um den „Besitz“ die es ausgelöst hat. Das sich nun genau die Gesellschaften damit auseinander setzen müssen, die sich bisher stark über den Besitz definiert und identifizert haben. Befremdend hingegen ist die Vorstellung wie sich die Generation Digital Natives entwickeln könnte wenn sie all das, was unserer Gesellschaft den Ausgleich verschafft, praktisch nur noch individuell von zu Hause aus und über einen Bildschirm geniessen und konsumieren möchten. Für eine Gebühr versteht sich. Musik, Theater, Spiel (Sport) Bücher, Film, Fotografie oder Kunst…all das müsste man theoretisch nicht mehr physisch zu Hause haben und muss es auch nicht mehr ausser Haus erleben. Für was eine Kunstgalerie besuchen? Flachbildschirme in die Wohnung hängen und ein Kunstgemälde an die Wand projizieren geht doch auch? Sogar Virenfrei (ohne ne Schweinegrippe einzufangen) und nicht nur ein Gemälde, nein ich kann mir die ganze National Gallery an die Wand projizieren wenn ich möchte. Wow…Für was Sport Unterrricht? Wii ist doch viel cooler etc.
17:58 Uhr, 25.9.2009, Link
Ach ja und hätten Musik- und Technologie Firmen über die vielen Jahre was gelernt (sie waren ja stets von einander abhängig), würde zwischen den beiden eine konstruktivere Zusammenarbeit bestehen…!
08:05 Uhr, 26.9.2009, Link
@BS
Gerade Technologiefirmen waren doch in den letzten zehn Jahren für praktisch jede Innovation im Musikgeschäft verantwortlich. Napster, Kazaa, iTunes, MySpace, YouTube, Spotify, etc. Bisher hat es die Musikindustrie einfach noch zu wenig verstanden, diese Kanäle für ihre Zwecke zu nutzen.
10:23 Uhr, 26.9.2009, Link
@David Bauer
Ja das ist richtig, sag ja sie haben aus der Geschichte nichts gelernt ;-) Die Techn.Branche konnte von der Existenzangst der Musikindustrie gut profitieren. Hatten wenig zu verlieren und konnten so ihre Energie besser od anders einsetzen. Umdenken und loslassen hingegen ist ein mühsamer Prozess…und je grösser ein Unternehmen desto schwerfälliger. Ohne Angst vor Verlust aber kann man freier, offener und mutiger handeln. Jetzt haben sie die Monopolstellung, mal sehn was sie draus machen. Spannend.
10:48 Uhr, 27.9.2009, Link
Der britische Singer/Songwriter Dan Bull hat einen offenen Brief an Lily Allen eingesungen. Grosses Kino.
http://www.youtube.com/watch?v=HL9-esIM2CY
18:00 Uhr, 29.9.2009, Link
Heute Abend: Filesharing ab 20 Uhr auf DRS Virus in der Sendung „78s und Barbara Weber“
18:45 Uhr, 29.9.2009, Link
@BS:
Meiner Meinung nach ist das Problem nicht, dass sich die Musikindustrie gegen die digitale Entwicklung stemmt. Man hat es akzeptiert und versucht nun, einen Weg zu finden, neue Geschäftsmodelle entwickeln…den Kunden wieder an die Firma binden.
Das Problem ist nur, dass die Musikindustrie keine Ahnung hat, wie sie das anstellen soll…
10:21 Uhr, 1.10.2009, Link
Billy Bragg ist ziemlich genau derselben Ansicht wie ich.
http://www.hypebot.com/hypebot/2009/09/billy-bragg-on-piracy-a-war-that-no-one-can-win.html
13:34 Uhr, 13.10.2009, Link
Lilly, die Priesterin, die den Buchdruck verbieten will…
Sie hat leider noch nicht verstanden, dass Verbote in der digitalen Welt, wo es nicht um stehlen sondern um kopieren geht, nicht ziehen. Technisch gesehen kann jedes Verbot dank Verschlüsselung umgangen werden, verschlüsselte Verbindung, verschlüsselter Inhalt, verschlüsselte HDDs. Alles unsichtbar und unkontrollierbar für die Aussenwelt.
Wiso schaut man sich nicht die Vor- und Nachteile des Filesharings an und kreiert daraus eine schnelle, benutzerfreundliche Alternative?
Vorteile Filesharing: Gratis
Nachteile Filesharing: Qualität mittelmässig bis schlecht, Zeitaufwand, nicht alles verfügbar, Files landen mit komischen Beschriftungen und teilweise mit Werbung versehen in irgendwelchen Ordnern, teilweise lange Wartezeiten
Es gibt viel mehr Nachteile als Vorteile, man nimmts aber so hin weils keine bessere bzw. überzeugendere Alternativen gibt.
Wie wäre es denn, wenn man eine Flatrate hätte, ca 10 bis 15.- im Monat, wo man alles an einem zentralen Ort herunterladen (streamen) könnte, jeder Song nur einen Klick entfernt, perfekt Beschriftet, top Qualität, mit Cover, evtl. sogar Lyrics und andere Extras. Das alles in einer sauber geordneten Bibliothek abgelegt, wenn man sich an nem anderen Computer einloggt bekommt man die selbe Bibliothek und die selben Playlisten angezeigt.
Mal ehrlich, ich denke da hätten viele schon lange gewechselt. Ich hoffe jedenfalls auf so eine Alternative.
14:57 Uhr, 13.10.2009, Link
@CF
Was du da beschreibst, ist Spotify (www.spotify.com). Leider in der Schweiz noch nicht verfügbar.
15:01 Uhr, 13.10.2009, Link
@David: Ich weiss (bzw. ich nehme es an, hab nur davon gelesen, konnte es aber noch nicht selber testen)
Da kommt dir Frage auf: Wiso wird die ganze Energie, welche für Verbote verschwendet wird, nicht in die Weiterentwicklung von Spotify investiert? Lieber ein bisschen motzen und und das arme Schwein sein und jahrelang darauf rumreiten als was neues zu unterstützen… toll.