78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

The Bianca Story erfinden sich neu: Chris Crocker – Elektro Oper

Von    |   2. September 2009   |   21 Kommentare

„Heute bist du was, morgen bist du weg!“, heisst es in dem auf Facebook veröffentlichten Promo-Video. So schlagen die kreativen Köpfe von The Bianca Story einen ähnlichen Promotionsweg ein, wie der ihrer „Muse“ Chris Crocker.

chriscrockerDiese sogenannte Internet-Celebrity wurde vor ungefähr zwei Jahren nämlich mit nichts anderem berühmt, als mit einem Video-Blog auf YouTube. Heute darf der verwirrte und verwahrloste 21-Jährige, der offen zu seiner Homosexualität und Femininität steht, nicht nur auf dem roten Teppich stolzieren, sondern auch auf 50 Mio. Klicks und über 270’000 Abonnenten auf YouTube blicken. Die Frage ist nur – wie lange noch?

Genau diese Frage stellten sich Victor Moser, Theatermusiker und Schauspieler und Fabian Chiquet und Elia Rediger von The Bianca Story, als sie in den vergangenen Sommermonaten tüchtig an ihrem Stück „Chris Crocker“ werkelten. Die beiden Querdenker der Schweizer Musikszene liessen im letzten Jahr schon des Öfteren aufhorchen (78s berichtete), doch ihre mit Moser kreierte Elektro Oper ist höchstwahrscheinlich dazu prädestiniert, eines der Highlights ihres bisherigen Schaffens zu werden.

Die Popkultur wird darin seziert und verschiedenste typische Elemente mit Elektro-Beats gemixt. Gleichzeitig wird eine satirische Erzählung über schnelle Aufstiege, blendende Ruhmmomente und dramatische Abstürze dargeboten. Der Hang zur Selbstinszenierung und die Verwandlung der eigenen Stärken und Schwächen in Bauklötze eines Gesamtkunstwerkes dienen als Basis für eine Kritik an die Macht des Internets. Das Ganze noch mit ganz viel „Bumtschäkk“, so die Regieführer.

Mit ins Boot geholt wurde eine junge Schauspielertruppe, die restlichen Mitglieder der Basler Kombo The Bianca Story und ein 20-köpfiger Chor für die gebührende musikalische Unterstützung. Am 9. September feiert das Ensemble seine Premiere in der Kaserne in Basel. Nach zwei weiteren Daten in Basel, geht es Anfang Oktober an die Zürcher Gessnerallee.

[youtube MWvOJ_nv4lg]

> Chris Crocker – „Erfinde dich neu!“ – Elektro Oper, 9. September, 11. September, 12. September @ Kaserne Basel (Reithalle), 20 Uhr. 1.-3. Oktober @ Theater der Künste Zürich (Gessnerallee), 20 Uhr.

21 Reaktionen

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  3. David Bauer. Journalist+ – The bianca Story: Kunst, die auch Band ist.
  1. #1 el pablo

    23:17 Uhr, 2.9.2009, Link

    lustig, ausgerechnet eine band, die uns in der vergangenheit vorallem dadurch aufgefallen ist, dass sie jede gelegenheit nutzte um ehh… aufzufallen und sich wichtiger zu machen, ja ausgerechnet so eine band schreibt nun eine satire über sowas.. hmm…

  2. #2 David Bauer

    10:35 Uhr, 3.9.2009, Link

    @el pablo
    Nichts verstanden. 1, setzen.

  3. #3 Pogo

    11:33 Uhr, 3.9.2009, Link

    das ist ja allerhand. da hat jemand wirklich, wirklich was begriffen. Hut ab vor dieser Truppe. da ist in Basel offenbar ne richtige hipster szene entstanden.

  4. #4 Heiko

    13:06 Uhr, 3.9.2009, Link

    Juhu ich freu mich, chor ist groooss.

  5. #5 Fischverkäuferin

    17:56 Uhr, 3.9.2009, Link

    Der Chor ist riiiiiiiesig!

  6. #6 steve

    23:55 Uhr, 5.9.2009, Link

    ja, endlich verstehen auch die Letzten, mit was für Stigmas die spielen.
    Frisch und sowas aus Basel! naja, vielleicht reichts mir nach Zürich!

  7. #7 Johannes

    14:54 Uhr, 6.9.2009, Link

    @el pablo
    Nichts verstanden. Vor die Tür.

  8. #8 Velbo

    12:36 Uhr, 7.9.2009, Link

    aber Hallo, Sind die würkli so gfühlschalt wie sie sich gännd?
    Irgendwie sind mir die es bitz unheimleech!
    E so uu kalkuliert! Als öb sie all im Griff hättet!
    Krass, aber irgendwie au geil!

  9. #9 Luca

    16:42 Uhr, 7.9.2009, Link

    wie kann man das nur toll finden? da ist sowohl musikalisch als auch filmisch überhaupt nichts innovatives dabei…

  10. #10 Pogo

    17:02 Uhr, 7.9.2009, Link

    @Luca: filmisch? das ist ein musical. lies zuerst. Und vonwegen musikalischer innovation kannste auch nichts sagen, hast es ja wohl kaum schon gehört.

  11. #11 Luc

    00:29 Uhr, 9.9.2009, Link

    wenn ich die ironie hinter der ironie nicht lustig finden kann, dann schimpft mich doch einen ignoranten, los!
    aber: wer die songs nicht hat, muss halt eine grössere show veranstalten, der mensch ist letzlich ein visuell orientiertes tierchen (funktionierte schon bei DJ Bobo und zeigte sich auch beim 78s-schweizerhit – ein bisschen circus, möglichst auf der bühne noch ein wenig striptease, schon gilt man als gross und innovativ)
    yes, i know much too much: rule no1 – music comes first, you damn clowns!

  12. #12 David Bauer

    07:54 Uhr, 9.9.2009, Link

    Luc, was, wenn The Bianca Story gar keine Band ist, sondern ein Kunstprojekt, dass unter anderem Musik einsetzt? Was geschieht dann mit deiner Argumentation?

    Ist mir zu dogmatisch und zu dünkelhaft, was du hier als echte Musik zu definieren versuchst.

  13. #13 roman

    16:14 Uhr, 9.9.2009, Link

    wenn diese musik teil eines kunstprojekts sein sollte, dann ist es einfach schlechte kunst.

  14. #14 David Bauer

    16:57 Uhr, 9.9.2009, Link

    Ja, verdammt schlechte Kunst sogar. Weil Kunst immer per se gut oder schlecht ist und weil bestimmte Leute die Messinstrumente haben, dies genau festzustellen.

  15. #15 Dominique Marcel Iten

    23:21 Uhr, 9.9.2009, Link

    Ich muss ganz ehrlich sein: Ich habs auch noch nicht begriffen.
    Und ehrlich gesagt verwirrt mich das da oben eigentlich nur…aber von sezieren von Popkultur…ist mir zu lau das Ganze.
    Aber wie gesagt, vielleicht versteh ichs auch nicht…

  16. #16 David Bauer

    07:41 Uhr, 10.9.2009, Link

    Ich versteh’s auch nicht. Darum enthalte ich mich eines Urteils und gehe mir das anschauen.

  17. #17 Alejandro

    16:52 Uhr, 2.10.2009, Link

    Die haben was drauf und stellen was auf die Beine. Wenn sich möglichst viele darüber das Maul zerreissen, ist das nur förderlich.

  18. #18 meroe

    23:53 Uhr, 4.10.2009, Link

    ich finde, dass die show der künstlergruppe in keiner weise der meiner ansicht nach poetisch-psychologischen sprengkraft der von ihnen aufgeworfenen themen chris c., ruhm/verehrung, pubertät/identität, selbstinszenierung etc. theatral gerecht geworden ist

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