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Fool’s Gold (rush in) – Zum guten Ton namens Afro-Beat

Von    |   8. Juli 2009   |   4 Kommentare

Alles andere als foolish: Fool's GoldAfro-Beat gehört seit M.I.A., Vampire Weekend und Santogold, pardon, Santigold zum guten Ton in der Indie-Szene. Ebony Bones wird Afro-Beat diesen Sommer im Mainstream etablieren. Damit aber noch nicht genug: Mit Fool’s Gold ist nun bereits ein Afro-Beat/Indie-Supergruppe am Start.

Das erste Album von Vampire Weekend verkaufte sich rund 400.000 Mal und machte den Weg frei für eine ganze Armada von Bands, welche die afrikanische Musik aus der World-Music-Ecke holen wollen. Brooklyn ist ein brodelnder Topf voll von Bands, die Afro-Beat mischen mit allem Möglichen wie Synthie-Pop, Krautrock, 8-bit oder Post-Punk. Sie führen das fort, was David Byrne zu Beginn der 80er Jahre getan hat mit der Vermischung von New Wave und Afrobeat. Am Ursprung steht Fela Kuti, der den Afrobeat in der 60ern „erfunden“ hat. Ezra Koenig, der Frontmann von Vampire Weekend, hat diesen Fusion-Gedanken der Achtziger quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Afro-Beat-Elemente fanden aber nicht bloss in Rock-Bands heutiger Tage Einfluss, sondern auch in der Tanzmusik von zeitgenössisch musizierenden Frauen. M.I.A., Santigold und Ebony Bones sind nur die bekanntesten Exponentinnen.

Nun dringt eine weitere Band in diese Nische. Die aus Los Angeles stammende Truppe namens Fool’s Gold setzt als eine Art Indie-Afro-Beat-Supergruppe ein weiteres deutliches Zeichen, das die Bedeutung dieses Genres aufzeigt. Fool’s Gold setzt sich aus Mitgliedern namhafter Indie-Rock-Bands zusammen, die sich nun, wie sie selber schreiben, einer passionierten Studiengelegenheit widmen, dem Afro-Beat. Zum Studenten-Zirkel gehören Mitglieder der Bands Foreign Born, We Are Scientists, Glasser und The Fall. Das Epizentrum bilden Luke Top und Lewis Pesacov. Zusammen machen sie Afro-Beat bekannt mit Funk, 80er Jahre Pop und Krautrock. Die Welt-umspannende Ausrichtung widerspiegelt sich auch im Gesang. Luke Top singt sowohl in Englisch wie auch in Hebräisch.

Der Afro-Beat ist aus der heutigen Indie-Szene der USA also kaum mehr wegzudenken. Für Indie-Labels wie I Am Sound Records, bei dem Fool’s Gold unter Vertrag sind, gehört er mittlerweile neben Disco-Rock, Dream-Pop, Lo-Fi und dem herkömmlichen Indie-Rock gar zum guten Ton. Dass es auch andersrum geht, beweist zum Beispiel Esaun Mwamwaya aus Malawi, der mit dem britischen Produzenten Radioclit unter dem Alias The Very Best mit einer Mischung aus Afro-Beat, Electro, Hip Hop und Funk die Indie-Szene ebenfalls gehörig aufmischt und in Bälde sein Debüt-Album veröffentlichen wird.

Fool’s Gold – Surprise Hotel
[audio:http://www.iamsoundrecords.com/original/music/foolsgold-surprisehotel.mp3]

> Das Debüt von Fool’s Gold erscheint am 29. September. „Surprise Hotel“ ist der Opener der Platte und kann via Label-Seite (Link oben) gratis heruntergeladen werden.

> Zum Thema: Spezial über die Musikszene in Mali

4 Reaktionen

  1. » Mali-Special: Die Wüste lebt | 78s - Das Magazin für bessere Musik
  2. www.TomKolbe.de » Blog Archive » Kolbe mixt, Musik zwischen aktuell und Oldie & Hörerpost in der Tom Kolbe Show am 22./23. Januar 2010
  1. #1 Manuel Lehmann

    01:29 Uhr, 15.12.2009, Link

    M.I.A., Santigold und Ebony Bones machen Afrobeat! Interessante Behauptung. Schade nur, dass es irgendwie die Realität nicht ganz trifft. Aber Hauptsache; Hype, Hype, Hype! Dieses Gehype verdreht mir den Kopf. Kann die Stile gar nicht mehr auseinanderhalten. Na ja, was solls..

  2. #2 Matthias

    14:01 Uhr, 6.10.2010, Link

    am 10. November im KiFF Aarau. Fantastisch!

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